Verbands-Presseticker
(Essen) - Wirtschaftspolitik war bei dem Entwurf der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) vom Bundesumweltministerium (BMU) ohne Bedeutung. Die bisher schon dürftige Härtefallregelung, die kaum ein Unternehmen in Anspruch nehmen kann, solle nicht verbessert werden und nun zudem bereits im Juli 2004 enden. Von einer dringend notwendigen Entlastung der Energiekosten energieintensiver Unternehmen auf breiter Basis könne dabei überhaupt keine Rede sein, so die Beurteilung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Effizienz und Kosten seien bei erneuerbaren Energien auch zukünftig keine entscheidenden Kriterien.
(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesfinanzminister Hans Eichel aufgefordert, die gegenwärtige Chaos-Debatte in Sachen Entfernungspauschale zu beenden. Die Bevölkerung könne für den Abbau umweltschädlicher Subventionen gewonnen werden, wenn dies Sinn mache und soziale Schieflagen beseitige. Es lägen inzwischen sehr gute Vorschläge für neue Pendler- Regeln vor. Es bedürfe nur noch geringer ökologischer und sozialer Nachbesserungen.
(Dortmund) - Es bedarf einer grundlegenden Strukturreform unseres Rentensystems, kommentiert Dr. Heinz S. Thieler, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes, die öffentliche Diskussion zu den gravierenden Problemen in der Rentenversicherung. Das Älterwerden der Menschen bringt neue Herausforderungen in der Altersvorsorge. Ein Sozialsystem, das heute schon aus dem letzten Loch pfeift, wird dieser Herausforderung nicht gewachsen sein. Unser Sozialsystem muss sich auf die wirklich Bedürftigen konzentrieren. Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern: Die gesetzlichen Rentenkassen werden in Zukunft vermutlich nur noch eine Grundsicherung bieten.
(Berlin) - Die Leistungen der häuslichen Krankenpflege werden um 36 Prozent gekappt. Insbesondere chronisch Kranke, die zu Hause von ambulanten Pflegediensten Leistungen wie Verbandwechsel, Injektionen und Medikamentengabe erhalten, werden die Leid Tragenden sein, sollte der Allparteien-Kompromiss zur Gesundheitsreform, wie er sich jetzt aus dem ersten Arbeitsentwurf ergibt, umgesetzt werden. Die geplanten Zuzahlungen für Patienten der häuslichen Krankenpflege sind eine Katastrophe! so Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa).
(Berlin) - Auch in diesem Jahr "testete" das Magazin ÖKO-TEST wieder Zahncremes und schockt in seiner August-Ausgabe mit der Schlagzeile "Zahnpasta - So machen Sie sich die Zähne kaputt". Lediglich sechs von 30 nur nach Inhaltsstoffen - und nicht nach Wirksamkeit - bewerteten Produkten schneiden mit "sehr gut" ab; zwei dieser Zahnpasten enthalten nicht einmal Fluoride! Eine Reihe fluoridhaltiger Zahnpasten hingegen wurde "wegen gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe" nur mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet.
(Frankfurt am Main) - Die Rentenversicherungsträger haben im Jahre 2002 rund 1,32 Millionen Renten neu bewilligt, teilt der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) mit. Darunter waren rund 176.100 Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, 771.800 Altersrenten, 251.700 Witwenrenten und 50.100 Witwerrenten sowie 72.300 Waisenrenten. Mit rund 102.800 bewilligten Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit bei den Männern und rund 73.300 Renten bei den Frauen sind diese Renten gegenüber dem Vorjahr um gut zwölf Prozent zurückgegangen.
(Frankfurt am Main/Berlin) - "Die Rücknahme der Arbeitszeitverlängerung im öffentlichen Dienst muss auch für Lehrerinnen und Lehrer gelten", forderte Eva-Maria Stange, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Freitag in Frankfurt anlässlich der Warnstreiks des Landesverbandes Berlin. "Es ist ein Skandal, dass eine Beschäftigtengruppe im öffentlichen Dienst nur Geld auf den Tisch legen, aber keine Gegenleistung dafür erhalten soll. Die Arbeitszeit der Lehrkräfte ist kein Spielball zur Haushaltssanierung in der Hauptstadt."
(Berlin) - Wir brauchen eine praxisorientiertere Lehrerbildung, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt am 18. August in Berlin anlässlich der Vorstellung des BDA-Konzepts Master of Education Für eine neue Lehrerbildung. "Lehrer haben eine Schlüsselrolle für die Qualität der Schulbildung. Sie brauchen eine hochwertige Aus- und Fortbildung. Gegenwärtig mangelt es an diagnostischen Kompetenzen und dem notwendigen methodischen Instrumentarium", sagte Hundt.
(Bonn) - Der Deutsche Lehrerverband (DL) hat das unter dem Titel Master of Education veröffentlichte Konzept der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) zur Lehrerbildung heftig kritisiert. Dieses Konzept sei völlig unausgegoren und es löse allein schon mit seiner protzigen Begrifflichkeit nur Kopfschütteln in den Lehrerkollegien aus. Zudem lasse es mit seiner Diskreditierung der Lehrer als nur ungenügend qualifiziert jede Spur von Takt gegenüber den 750.000 Lehrern in Deutschland vermissen, so DL-Präsident Josef Kraus.
(Köln) - Am hart umkämpften deutschen Nachrichtenmarkt müssen die verschiedenen Agenturen um die Gunst ihrer Zeitungskunden buhlen. Diese verlassen sich dabei immer seltener nur auf eine Informationsquelle, wie eine Befragung von 134 Vollredaktionen durch den Medienspiegel den Mediendienst des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Danach beziehen mittlerweile nur noch knapp 13 Prozent der Tageszeitungen, die einen eigenen Mantelteil mit überregionalen Seiten produzieren, ihre Nachrichten von lediglich einer Agentur. Im Jahr 1983 lag dieser Anteil noch bei fast 28 Prozent.