Verbands-Presseticker
(Berlin) - Die Windkraftwerke in Deutschland litten im ersten Halbjahr 2003 unter Flaute: Das Windangebot war rund 30 Prozent geringer als im langjährigen Durchschnitt, meldet der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Im Januar habe das Windangebot 25 Prozent über dem Mittelwert gelegen. Danach folgten fünf windarme Monate. Bereits 2002, so VDEW, zählte zu den windarmen Jahren: Das Angebot hatte bundesweit zehn Prozent unter dem Wert eines "Normaljahres" gelegen.
(Köln) - In einem geführten Abstimmungsgespräch zwischen Vertretern der fünf ostdeutschen Arbeitgeberverbände und Gesamtmetall wurde erneut bekräftigt, dass die Arbeitgeber die bisherigen Arbeitszeitbestimmungen unverändert wieder in Kraft setzen wollen. Denn in den wenigen Wochen der Sommerpause haben sich keine neuen Fakten ergeben: Arbeitszeitverkürzung ist für Ostdeutschland nach wie vor ein wirtschaftlicher Sprengsatz und damit als Thema für Haustarife ebenso falsch wie für Flächentarife.
(Berlin) - Die deutsche Bauwirtschaft braucht den zweiten Mindestlohn, um sich auf die bevorstehende EU-Osterweiterung vorzubereiten. Mit diesen Worten kommentierte am 1. September in Berlin der Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, die zum 1. September 2003 anstehende Einführung eines 2. Mindestlohns auf deutschen Baustellen. Mindestlöhne seien ein geeignetes und auch in Europa anerkanntes Instrument, um in einer Branche, in der die Lohnkosten der zentrale Wettbewerbsfaktor sind, für faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen.
(Berlin) - Die vom Bundesfinanzministerium im Gesetzentwurf zur Gemeindewirtschaftssteuer angegebenen finanziellen Auswirkungen sind in wesentlichen Positionen fehlerhaft. Das musste das Ministerium jetzt in Beratungen im zuständigen Arbeitskreis der Gemeindefinanzreformkommission einräumen. Damit ist klar, dass auch die Ausführungen in dem Brief, den Bundesfinanzminister Hans Eichel in der vergangenen Woche den Abgeordneten der Koalitionsfraktionen gesandt hatte, unzutreffend sind. Die drei kommunalen Spitzenverbände haben deshalb aus Protest die Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium bei den Berechnungen bis auf weiteres ausgesetzt.
(Berlin) - Sollte es keine Kompensationen für Transporteure bei der Maut geben, befürchtete am 27. August in Berlin der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) durch die Verteuerung der Transporte auch einen Anstieg der Verbraucherpreise. Am gestrigen Dienstag hatten sich Verkehrsminister Stolpe und EU-Verkehrskommissarin Palacio auf eine Trennung von Mautvorhaben und Entlastungsmaßnahmen geeinigt. Auch Bundeskanzler Schröder hatte angedeutet, es werde keine Kompensationen für Transporteure geben, wenn die Kommission dies verhindere.
(Berlin) - Das Pfand für Einweggetränke ist ein Jobkiller. Das belegen die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Arbeitsplatzentwicklung in den betroffenen Branchen. Das erklärte am 27. August in Berlin der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE). Demnach sind im ersten Halbjahr 2003 im Groß- und Einzelhandel mit Getränken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unter dem Strich insgesamt 158 Arbeitsplätze weggefallen. Nicht enthalten in der Rechnung sind die 452 Arbeitsplätze die allein bei den Kiosken in Folge der Einführung des Zwangspfands gestrichen wurden.
(Frankfurt am Main) - Im ständigen Dialog mit der Bundesregierung, politischen Akteuren und Arbeitgebern will die IG Metall ihre Reformvorschläge zur Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bundesregierung durchsetzen. Die Agenda 2010 schaffe neue Ungerechtigkeiten und keinen neuen Arbeitsplatz, sagte der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, in seinem Geschäftsbericht auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall am 28. Augsut in Frankfurt. Peters betonte, dass die IG Metall Reformen wolle. "Die IG Metall hat den Anspruch, diese Gesellschaft mit zu gestalten, zum Besseren!" Die Reformen müssten jedoch sozial gerecht und ökonomisch sinnvoll sein.
(Berlin) - "Die Vorschläge der Rürup-Kommission zur Rentenversicherung sind unsozial und nicht geeignet, die Zukunft des gesetzlichen Rentensystems zu sichern. Deswegen lehnt ver.di sie weitgehend ab", erklärte Christian Zahn, Mitglied des Bundesvorstandes der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. "Nachdem die Renten durch die Reformen der letzten Jahre bereits um 30 Prozent gekürzt und durch die Riesterrente nochmals gesenkt wurden, ist die Einführung eines Nachhaltigkeitsfaktors nicht vertretbar."
(Berlin) - Der Arbeitsmarkt Werbung mit seinen im Kernbereich rund 185.000 Arbeitsplätzen (Werbeagenturen, Medien, werbende Firmen) erholt sich tendenziell. Während in der ersten Hälfte des Vorjahres die Stellenangebote noch um 66 Prozent auf 1.416 Offerten abgesackt waren, verlangsamte sich der Rückgang in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 1.083 (-24 Prozent) Arbeitsplatzangebote. Dies berichtet der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) auf der Grundlage seiner regelmäßigen Analyse der Stellenofferten in diesem Wirtschaftszweig.
(Berlin) - "Der Großhandel lebt weiter lediglich vom Prinzip Hoffnung. Nach einem insgesamt akzeptablen ersten Halbjahr sind die Umsätze trotz optimistischer Stimmungslage im Juli im Gegensatz zum Vorjahr zurückgegangen." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), am 29. August in Berlin anlässlich der Veröffentlichung der Großhandelsumsatzzahlen durch das Statistische Bundesamt. Real fiel der Umsatzrückgang mit minus 0,6 Prozent noch deutlicher aus als der nominale Rückgang von minus 0,2 Prozent.