Investoren haben in den vergangenen Jahren zwei schwere Schocks erlebt: mit der COVID-Krise von 2020 den größten Nachfrageschock seit Dekaden und infolge des Ukraine-Krieges den größten Angebotsschock seit der Ölkrise 1973/74. Nach mehr als einem Jahrzehnt fallender und später sogar negativer Zinsen haben es hohe Bewertungsausschläge an den Börsen zuletzt zusätzlich erschwert, eine stabile Rendite zu erwirtschaften. Wer Vermögen sicher durch die Hochs und Tiefs der verschiedenen Marktphasen und Anlageklassen steuern möchte und einem verpflichtenden Buchhaltungsaufwand und regulatorischen Anforderungen unterliegt, sollte strukturiert vorgehen. Professionalisierung ist ein Gebot der Stunde.
Schöne, alte Zeiten Bequem waren sie zumindest. Die Zeiten, als der Schwerpunkt der Finanzanlage bei Verbänden auf fest verzinslichen Wertpapieren lag und ein starker Fokus auf Anleihen ausgezeichneter Bonität zum realen Kapitalerhalt genügte. Eine kleine, aber sichere Rendite gab es obendrauf. Die geringe Volatilität an den Finanzmärkten gewährleistete Stabilität, Investoren konzentrierten sich mit ihren Investments in der Regel auf den bekannten europäischen Heimatmarkt, die Steuerung des Portfolios unterlag keinen besonderen Herausforderungen. Mit einem über Jahre stetig sinkenden Zinsniveau bis hin zum Negativzins wurde es dann jedoch immer schwieriger, die gewohnten Anlageziele zu erreichen. Selbst vornehmlich konservativ agierende Investoren wie Verbände standen vor der Aufgabe, weitere Anlageklassen, z. B. Aktien oder Sachwerte, in ihre Portfolios aufzunehmen und auf den internationalen Märkten nach attraktiven und dennoch risikoadäquaten Chancen zu suchen. 2022 wird als das Jahr in die