Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Wirtschaftlicher Aufschwung wird von erheblichen Risiken begleitet

(Berlin) - Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt. Sowohl die konjunkturellen Aussichten als auch die mittelfristigen Wachstumsperspektiven sind trüb. In diesem Jahr wird die Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent sinken, bevor das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 voraussichtlich verhalten, um 1,2 Prozent zulegt. Zu diesem Ergebnis kommt die Herbstprognose des vfa.

Dass Deutschland als einziges Industrieland in einer Rezession steckt, liegt insbesondere an der Schwäche des produzierenden Gewerbes. Die Industrie ist besonders stark von der Energiekrise, steigenden Zinsen und der globalen Investitionsflaute betroffen. Gute Nachrichten gibt es indes bei der Inflation: Die Teuerung kühlt sich mit den - zumindest im Vergleich zum vergangenen Jahr - deutlich geringeren Energiepreisen ab. Die Inflationsrate beträgt in diesem Jahr voraussichtlich noch 6,1 Prozent, sinkt aber im kommenden Jahr auf 2,6 Prozent ab. "Bei gleichzeitig kräftig wachsenden Löhnen kehrt die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher zurück. Mit anziehendem Konsum und einem schwungvolleren Welthandel kommen die Triebfedern der deutschen Wirtschaft im nächsten Jahr wieder in Gang", erklärt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa.

Die Produktion in der Pharmaindustrie bewegt sich auf dem bereits im Frühjahr erwarteten Niveau. Sie wird im Jahresdurchschnitt 2023 voraussichtlich um 1,4 Prozent sinken. Für das kommende Jahr prognostiziert der vfa ein Produktionsplus von rund zwei Prozent.

Michelsen: "Viele Vorprodukte hatten sich stark verteuert, ohne dass die Unternehmen die gestiegenen Kosten - anders als dies in den übrigen Branchen der Fall war - weiterreichen konnten. Allein das hatte die Finanzierungsspielräume eingeengt. Erschwerend kommen seit dem Jahreswechsel die Einschnitte aus dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz hinzu. Dies verschlechtert aber nicht nur die finanziellen Spielräume für dringend erforderliche Investitionen, sondern vor allem auch die entscheidenden Rahmenbedingungen."

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist unter dem Strich nicht gut. Weder die konjunkturellen Aussichten, noch die mittelfristigen Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung geben Anlass zu größerem Optimismus. Politische Schritte sind notwendig, um dies zu ändern. "Die Gestaltung des vor uns liegenden Strukturwandels eröffnet die Chance, die innovativen Hightech-Bereiche am Standort auszubauen und damit Verluste an anderer Stelle zu kompensieren", sagt Michelsen. "Dafür bedarf es allerdings konsequenter Schritte, die Investitionen in Hightech-Produktionsanlagen und die Entwicklung von Hightechprodukten attraktiv machen. Beschleunigt werden kann dies durch den Abbau von Bürokratie, den Zugang zu Daten und digitalen Dienstleistungen, aber auch durch die finanzielle Unterstützung von Investitionsvorhaben oder der dafür notwendigen öffentlichen Infrastruktur."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Henrik Jeimke-Karge, Pressesprecher Wirtschaftspolitik Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Fax: (030) 20604222

(mw)

Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands

NEWS TEILEN: