Pressemitteilung | Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

Schienengüterverkehr: Ohne Wagenladungsverkehre keine Klimawende!

(Berlin/Eschborn) - Das 17. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr (SGV) ist gestern in Berlin mit einer Rekordteilnehmerzahl von 280 Besuchern eröffnet worden. Nachdem die zweitätige Fachveranstaltung 2023 den Fokus auf die Erschließung der Zukunftsmärkte für die Bahn richtete, steht sie in diesem Jahr unter dem Motto "Einzelwagen, Wagengruppen und Ganzzüge - ohne Wagenladungsverkehre keine Klimawende!"

"Wir haben dieses Thema bewusst gewählt. Denn immer mehr Verlader wollen im Zuge ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Bahn als umweltfreundlichen Verkehrsträger verstärkt nutzen", betont Dr. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Eisenbahnverkehrsunternehmen und Logistikdienstleister nähmen die sich daraus ergebenden Anforderungen mit modernen Konzepten für unterschiedlichste Güter gern auf und entwickelten integrierte und ganzheitliche Kundenlösungen. Zudem unterstützten Technologieunternehmen mit innovativen und modularen Angeboten alle Akteure.

"Der Wagenladungsverkehr ist die mit Abstand umweltfreundlichste und nachhaltigste Transportart über Land. Damit lassen sich große Mengen Fracht über lange Strecken transportieren und es wird weniger Energie pro Tonne Fracht verbraucht als mit dem Lkw", fügte Melnikov hinzu.

Auf die am BME-/VDF-Forum teilnehmenden Vertreter aus den Bereichen SGV, Logistik, Speditionen, Handel, Industrie und Wissenschaft wartet eine Vielzahl weiterer wichtiger Programmpunkte. So steht der Ausbau der Schieneninfrastruktur als starkes Signal für einen nachhaltigen Güterverkehr ebenso im Mittelpunkt der Diskussionen und Fachbeiträge wie die gemeinsamen Anstrengungen der Verlader, EVU und Spediteure für eine klimaneutrale Transformation weg vom Lkw und hin zur Bahn.

Auf dem 17. BME-/VDV-Forum wird es auch um die Beantwortung der Frage gehen, wie der SGV die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung geforderten 25 Prozent Marktanteil beim Güterverkehr bis 2030 erreichen kann. In diesem Zusammenhang warnen BME und VDV vor staatlichen Fördermittelkürzungen im SGV. Damit würde die angestrebte Verlagerung der Gütertransporte von der Straße auf die Schiene akut gefährdet.

VDV-Vizepräsident Joachim Berends sagt: "Die Transportleistung im Schienengüterverkehr ist - nach zuletzt einigen guten Erfolgen - stark zurückgegangen. Die Gründe liegen dafür auf der Hand: steigende Stromkosten, gestörte Lieferketten, schlechte Qualität der Infrastruktur - und keinerlei Planungssicherheit. Die Branche steht bereit, ihren Anteil zu leisten, um das Ziel des Bundes, den Marktanteil der Güterbahnen auf 25 Prozent in einem insgesamt wachsenden Markt zu steigern, zu erreichen. Doch dieses ist angesichts der trüben Aussichten in weite Ferne gerückt, denn wichtige Förderungen - Trassen- und Anlagenpreise, NE-Infrastruktur und ETCS - wurden gekürzt. Der Schienengüterverkehr ist einer der Verlierer im Bundeshaushalt 2024. Der Bund ist hier in der Verantwortung."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Frank Rösch, Leiter Presse und Kommunikation Frankfurter Str. 27, 65760 Eschborn Telefon: (06196) 5828-0, Fax: (06196) 5828-199

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