Hotelkonjunktur im Schatten von Terror und Rezession

(Berlin) - Im Sog der Terroranschläge des 11. September befindet sich der Tourismus weltweit in Turbulenzen. Optimismus und Zuversicht sind einem Zustand der Lähmung gewichen. Viele Veranstaltungen und Reisen, insbesondere Flugreisen, werden abgesagt oder verschoben. Die Tourismuswirtschaft erleidet erhebliche Einbußen. Auch in Deutschland ist die Hotelkonjunktur eingeknickt.

Bereits im September sank die Auslastung der Hotels um durchschnittlich 9 %, in der Spitze bis zu 50 %. Je größer die Städte, je hochpreisiger die Hotels, je stärker der Anteil von Gästen aus Übersee, desto größer die Betroffenheit. Auch im Monat Oktober setzte sich die Talfahrt fort, denn die Belegung lag immer noch um 7,1 % unter Vorjahresniveau. Besonders hart hat es im Oktober erwartungsgemäß erneut die Flughafenhotels mit einem Minus von 16,6 % in der Zimmerauslastung getroffen.

Für das Gesamtjahr 2001 sind damit die Ergebnisse bereits jetzt eingetrübt - ein Rückgang der Zimmerauslastung von etwa 4 % zeichnet sich in der Jahresperspektive ab. Die nominale Umsatzentwicklung wird bei einem leichten Rückgang der Übernachtungen am Jahresende unter dem Strich eine rote oder schwarze Null aufweisen; real werden die Hotels, Hotels garnis, Pensionen und Gasthöfe in Deutschland im Jahresrückblick mehr als 1 % Umsatzeinbuße verkraften müssen.
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„Dass 2001 die Hotelkonjunktur in Deutschland gegenüber dem Rekordjahr 2000 ausgebremst wurde, ist nicht allein Folge des Terrors, sondern im Wesentlichen eine des nachlassenden Wachstums der deutschen Wirtschaft spätestens seit Jahresmitte,“ erläutert Dieter Bauer, Vorstandsvorsitzender des Hotelverbands Deutschland (IHA), die wirtschaftliche Situation der Branche. Durch die Folgen der Terroranschläge hat die Konjunkturabkühlung aber eine neue Dimension der Unsicherheit bekommen.

Weil die Hotelkonjunktur in der Abschwungphase der allgemeinen Entwicklung immer vorausläuft, hatte sie mit schlechteren Ergebnissen im ersten Halbjahr 2001 die bevorstehende Rezession der Gesamtwirtschaft bereits signalisiert.

Eine Besserung erwartet die Hotelbranche erst im Verlauf des Jahres 2002. Bestenfalls ein moderates Wachstum der Auslastung um ein bis zwei Prozent erscheint im Jahr 2002 nach Schätzung des Hotelverbands Deutschland (IHA) derzeit realistisch. Aber auch diese moderate Wachstumsprognose ist an die Voraussetzungen geknüpft, dass neue Terroranschläge ausbleiben und der Konjunkturmotor in Deutschland endlich flott gemacht wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Hotelverband Deutschland (IHA) e. V. Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Telefon: 030/590099690 Telefax: 030/590099680