Pressemitteilung | Hotelverband Deutschland e.V. (IHA) - Hauptgeschäftsstelle

„Deutschlands Hotellerie baut auf die Zukunft“ / Hotelkonjunktur 2004 noch nicht gut, aber besser / Neue Vermarktungschancen durch eigenes Buchungssystem

(Berlin) - Nach drei Jahren wirtschaftlicher Talfahrt setzen die Hoteliers in der Bundesrepublik im Jahr 2004 wieder auf besseres Geschäft. Der Hotelverband Deutschland (IHA) sagte bei seiner Jahrespressekonferenz am Dienstag in Berlin für das laufende Jahr eine moderate Steigerung der Zimmerauslastung um etwa 2 Prozent voraus. Gleichzeitig rechnen die Branchenvertreter der Hotellerie mit stabilen bis leicht anziehenden Preisen.

Die wirtschaftliche Erholung des Beherbergungsgewerbes machte Fritz G. Dreesen, Privathotelier und Vorsitzender des Hotelverbandes, allerdings von einem deutlichen Anziehen der Binnenkonjunktur und einem Ende des aktuellen Verwirrspiels der Politik abhängig: „Die Voraussetzungen dafür, dass die deutsche Wirtschaft und damit auch die Hotellerie aus der Stagnation gezogen werden, müssen jetzt von der Politik geschaffen werden. Der Reformeifer darf nicht erlahmen. Das Verwirrspiel um die große Steuerreform muss schleunigst beendet werden, der deutsche Arbeitsmarkt harrt noch einer durchgreifenden Deregulierung. Nur wenn die Unternehmen mehr Flexibilität und die notwendige Planungssicherheit erhalten, wird ihre Investitionsbereitschaft wieder ansteigen.“

Hotelkonjunktur 2003: Drittes Krisenjahr in Folge
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2003 zog Dreesen eine ernüchternde Bilanz. Deutschlands Hotellerie setzte nach einem schlechten Jahr 2002 den Abwärtstrend 2003 nahtlos fort. So brachte das vergangene Jahr den Hoteliers zwar ein leichtes Plus von 0,2 Prozent bei der Zimmerauslastung, das aber mit um 4,6 Prozent gesunkenen Durchschnittspreisen teuer erkauft wurde. Die Folge: Umsatzeinbußen von 4,1 Prozent und um 10 Prozent niedrigere Betriebsergebnisse (EBITDA) als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Beschäftigten ging mit einem Minus von 0,8 Prozent wiederum leicht zurück. Dagegen erreichte die Insolvenzrate mit einem Plus von 20,7 Prozent einen traurigen Höhepunkt.

Aufschwung in der Urlaubs- und Budgethotellerie
Während in Deutschland jahrelang die Stadthotels konjunkturell die Nase vorn hatten, schrieb in 2003 die Urlaubshotellerie die besseren Zahlen. In Deutschlands Ferienregionen vollzog sich im Traumsommer des letzten Jahres ein spürbarer Aufschwung. „Wäre der Urlaubszeitraum nicht künstlich auf wenige Wochen verknappt worden, hätte sich die Entwicklung auch positiv in den Bilanzen ausgewirkt. Die absurde Sommerferienregelung hat uns Millionen gekostet“, stellt Dreesen enttäuscht fest.

Weiter vorgerückt ist die sogenannte Budget-Hotellerie. Dieses Marktsegment profitierte vom stärkeren Kostenbewusstsein der Gäste. Die Budget-Hotellerie konnte in den ersten acht Monaten 2003 beachtliche Betriebsergebnisse (EBITDA) aufweisen. Ein Plus von 9,1 Prozent je verfügbarem Zimmer und ein Anstieg von 3,9 Prozent je vermietetem Zimmer unterstreichen den Erfolg dieses Marktsegmentes.

Weniger erfreulich gestaltete sich die wirtschaftliche Entwicklung bei den Luxushotels. Die Erträge pro Zimmer gaben ebenso wie die Preise mit einem Minus von 6 Prozent stärker nach als der Gesamtmarkt. Gerade im Luxussegment, an dem die wirtschaftliche Krise diesmal nicht spurlos vorbei ging, habe sich im letzten Jahr gezeigt, dass das Qualitätsbewusstsein der Gäste nicht immer mit einer entsprechenden Zahlungsbereitschaft für die gewünschte Spitzenleistung einhergehe. „Dabei pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass Deutschland im europäischen Vergleich alles andere ist als ein Eldorado für Hotelzimmerpreise, sondern eher so etwas wie ,die Mutter aller Hotelschnäppchen´“, beklagt Dreesen.

Kein Ende des Hotelbaubooms
Die außergewöhnlich schwierige konjunkturelle Situation der Hotellerie spiegelt sich erstmals auch in einer verhalteneren Investitionsbereitschaft wider. Gegenwärtig befinden sich insgesamt 355 Hotelneu- und -umbauten in Planung oder in Umsetzung. 113 Projekte weniger als noch vor einem Jahr. Dennoch drängen derzeit mehr als 38.000 Zimmer, vornehmlich in der 3-Sterne-Kategorie, mit einem Investitionsvolumen von 4,6 Milliarden Euro auf den ohnehin schon überbesetzten deutschen Hotelmarkt. Bei den Investitionsschwerpunkten rangieren aber nicht mehr so sehr die üblichen Großstädte an der Spitze. Im Fokus der Investoren dürften in Zukunft stärker auch mittlere Städte und Projekte aus verschiedenen Tourismusdestinationen stehen.

Neue Vermarktungschancen durch eigenes Buchungssystem
Durch die stärkere gemeinsame Vermarktung von Hotelzimmern zu attraktiven Konditionen erhofft sich die Branche dringend benötigte wirtschaftliche Impulse. Mit „Hotels Deutschland“ steht den Gästen ab Mitte Februar ein innovatives und komfortables Buchungssystem zur Verfügung.

„Zum Nutzen der Gäste und Hoteliers bringen Deutschlands Beherberger damit neuen Schwung und Wettbewerb in den Markt der elektronischen Reservierungssysteme“, gibt sich Dreesen zuversichtlich.
„Hotels Deutschland“ kombiniert die Vorteile der Vertriebswege Telefon, Internet und Global Distribution Systems (GDS) zu einem vielversprechenden Gesamtkonzept für mehr Gäste und mehr Umsatz.

Quelle und Kontaktadresse:
Hotelverband Deutschland e. V. (IHA) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/590099690, Telefax: 030/590099699

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