Pressemitteilung | Bundessteuerberaterkammer (BStBK)

DEUTSCHER STEUERBERATERKONGRESS 2024

(Berlin) - Zum heutigen Auftakt des 62. DEUTSCHEN STEUERBERATERKONGRESSES der Bundessteuerberaterkammer (BStBK) in Berlin begrüßt BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab die knapp 1.500 Teilnehmer*innen aus Wirtschaft, Politik, Berufsstand und Presse.

Der Wirtschaftsstandort EU und somit auch Deutschland stehen aktuell enorm unter Druck. Was kann die Politik tun, um hier gegenzusteuern? Wenige Wochen vor der Wahl des Europäischen Parlaments wirbt BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab für ein starkes Europa und macht in seiner Eröffnungsrede klar: "Europa ist unsere Zukunft. Allerdings kann es so, wie es jetzt auf europäischer und nationaler Ebene läuft, nicht weitergehen. Es muss Schluss sein mit immer neuen Belastungen, dem ewigen Klein-Klein und Nebeneinander von Einzelregelungen. Es ist Zeit, dass endlich ernst gemacht wird mit: dem Abbau von Bürokratie, beschleunigten Verfahren und mehr Anreizen für Unternehmen." So komme der Standort Deutschland wieder in Fahrt und auch Europa sei für die künftigen Herausforderungen gewappnet.

Sollen Unternehmen wirksam von bürokratischen Lasten befreit werden, führe laut Schwab kein Weg an einem Abbau von Berichts- und Dokumentationspflichten vorbei. "Die EU hat zahlreiche steuerrechtliche Compliance-Pflichten für Unternehmen geschaffen. Diese führen bei uns und unseren Mandanten zu einer enormen administrativen Belastung, da sie weder aufeinander abgestimmt noch mit Augenmaß ausgerichtet sind", so Schwab. Allen voran kritisiert er die umfangreichen und nicht aufeinander abgestimmten Meldepflichten für Unternehmen. Er fordert, dass die EU die "One-in"-"One-out"-Regelung konsequent umsetzt: "Unternehmen können nicht mit immer neuen Pflichten belastet werden. Wenn Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung kommen, muss auch an anderer Stelle gestrichen werden."

Auf nationaler Ebene sei der Wille zum Bürokratieabbau zwar da, aber an der Umsetzung hapere es. Schwab kritisiert, dass beim aktuellen Entwurf zum Bürokratieentlastungsgesetz der Gesetzgeber viele zielgerichtete Vorschläge aus der Praxis nicht aufgenommen hat. Hier werde gerade im Steuerrecht viel Potential verschenkt. Er fordert mehr Vereinfachung durch mehr Mut zu Pauschalierungen. Mit Blick auf die erforderliche Digitalisierung appelliert Schwab an die Politik, Verfahren zu beschleunigen und Gesetzgebungsprozesse agiler zu gestalten. Auf die Schnelllebigkeit der Digitalisierung könne sonst nicht reagiert werden und die getroffenen Regelungen seien schon am Tag des Inkrafttretens veraltet.

Als Highlight des ersten Kongresstages gibt Bundesfinanzminister Christian Lindner in seiner Rede Einblicke in die aktuellen steuerpolitischen Vorhaben der Bundesregierung. Zudem teilt Dr. Florence Gaub, Zukunftsforscherin und Forschungsdirektorin der NATO-Militärakademie in ihrer Keynote u. a. ihre Gedanken zur zukünftigen Gestaltung und Ausrichtung von Gesellschaft und Politik in Deutschland.

Weiter richtet der Berliner Senator für Finanzen Stefan Evers sein Grußwort an den Berufsstand. Im Anschluss äußert sich BFH-Präsident Dr. Hans-Josef Thesling zu möglichen Erleichterungen beim Zugang zum BFH sowie zum Zustand der Steuergesetze.

An beiden Kongresstagen erwartet die Teilnehmer*innen ein vielseitiges Fachprogramm zum aktuellen Steuerrecht und berufsrelevanten Themen mit kompetenten Referent*innen sowie eine ansprechende Fachausstellung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundessteuerberaterkammer (BStBK) Pressestelle Behrenstr. 42, 10117 Berlin Telefon: (030) 240087-0, Fax: (030) 240087-99

(jg)

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