Pressemitteilung | Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

Bundesminister Bodewig weist Vorschlag zur Reduzierung von Leerfahrten zurück

(Frankfurt) - Der Bundesverkehrsminister will durch die beabsichtigte Einführung der Lkw-Maut "höhere Anreize für eine wirtschaftlichere Auslastung der Wegekosten" erzielen, wie es heißt. Konkrete Maßnahmen dazu gibt es nicht. "Warum sich das Ministerium dann aber konstruktiven Vorschlägen verschließt, ist unverständlich", so Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) in Frankfurt.

Der BME hatte dem Bundesverkehrsministerium als neutrale Organisation im Juli 2001 ein Konzept zur Reduzierung von Leerfahrten und Teilauslastungen im Straßengüterverkehr vorgelegt. Danach können mit Hilfe des Internet in bisher nicht möglich gewesenem Umfang Lieferungen und Bezüge mehrerer Unternehmen für den Transport zu Beiladungen und Rückladungen gebündelt bzw. verknüpft werden. So würden zukünftig für die gleiche Tonnage weniger Lkws benötigt.

Dieses BME-Logistikkonzept wurde jetzt mit der Begründung fehlender finanzieller Mittel lapidar zurückgewiesen. "Nicht nachvollziehbar", so Dr. Hildebrandt. Schließlich sind laut Aussage des Bundesverkehrsministeriums rund 30 Prozent der Gesamtfahrleistung im Straßenverkehr Leerkilometer.

Der BME hält eine Steuerung durch Maut grundsätzlich für sinnvoll. Grund: Solange im Transportpreis auch die Leerfahrten abgedeckt seien, gebe es keine nennenswerte Motivation für eine effizientere Logistik. Die erwogene durchschnittliche Mauthöhe von 27 bis 30 Pfennig sei darum durchaus vertretbar. Vorschnelle Maßnahmen ohne erkennbar neue Wege für eine optimierte Transportlogistik führten freilich zu einseitigen Belastungen. Speditionen beispielsweise könnten die Mehrkosten am Markt schon wegen des gnadenlosen Wettbewerbs nicht weitergeben. "Hier gilt es als Ausgleich, die Lkw-Steuer zu senken", so der BME-Hauptgeschäftsführer.

Der BME fordert das Bundesverkehrsministerium auf, die durch Maut erhobenen Posten zur Optimierung der Transportlogistik einzusetzen. Dazu gehöre auch, endlich zu einer einheitlichen Gesamtbetrachtung konstruktiv beizutragen, wie hoch die Kosten der Straße wirklich sind. Der BME wird sich weiterhin an den Diskussionen durch Vorschläge und Konzepte für Logistikverkehrsoptimierung beteiligen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Bolongarostr. 82 65929 Frankfurt Telefon: 069/30838100 Telefax: 069/30838199

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