Pressemitteilung | Bundesverband Glasfaseranschluss e.V (BUGLAS)

BUGLAS: Kursbuch Netzallianz stellt gute Basis dar, Weiterentwicklung zwingend geboten / Glasfaserverband spricht sich für intensive Prüfung seiner Finanzierungsvorschläge aus - FttB/H im Sinne nachhaltigen Breitbandausbaus stärker betonen

(Köln) - Die BUGLAS-Vertreter haben heute in Berlin bei der zweiten Veranstaltung der von Bundesverkehrs- und -infrastrukturminister Alexander Dobrindt initiierten Netzallianz Digitales Deutschland das in den vergangenen Monaten erarbeitete Kursbuch unterzeichnet. Für den deutschen Glasfaserverband nahmen BUGLAS-Präsident Jens Prautzsch, Vorsitzender der M-net-Geschäftsführung, Verbandsvizepräsident und wilhelm.tel-Geschäftsführer Theo Weirich sowie NetCologne-Geschäftsführer Jost Hermanns teil. Für den Bundesverband Glasfaseranschluss ist die nun vorliegende Fassung des Kursbuchs eine gute Ausgangsbasis, die viele Vorschläge aus der Branche bündelt. Nach Auffassung des BUGLAS ist aber eine Weiterentwicklung zwingend geboten, so beispielsweise hinsichtlich der Aufnahme und Bewertung weiterer Ideen für die Finanzierung des Breitbandausbaus.

"Das Kursbuch stellt in seiner aktuellen Fassung mit Blick auf die politischen Breitbandziele für die kommenden Jahre vor allem auf den Ausbau der Kabelverzweiger mit Glasfaser ab", erläutert Prautzsch. "Dies ist auf Sicht gerade in ländlichen Räumen eine vernünftige Option. Im Sinne einer nachhaltigen und zukunftssicheren Versorgung unseres Landes mit Gigabit-Internet dürfen wir aber den Königsweg Fiber to the Building/Home keinesfalls aus den Augen verlieren", warnt der BUGLAS-Präsident. "Bereits mittelfristig werden allein Glasfaseranschlüsse, die bis mindestens in die Gebäude reichen, der stetig steigenden Bandbreitennachfrage standhalten. Um diese FttB/H-Anschlüsse möglichst flächendeckend auszurollen, bedarf es weiterer Maßnahmen, insbesondere bei der Finanzierung."

Der BUGLAS hat hierzu im Rahmen seiner Beteiligung an der Netzallianz verschiedene Vorschläge eingebracht, so beispielsweise die Einführung der vollen steuerlichen Absetzbarkeit von Glasfaser-Hausanschlüssen. Damit würde für die Besitzer selbst bewohnter Immobilien ein zusätzlicher Anreiz geschaffen, sich an FttB/H-Netze anschließen zu lassen. Ausbauende Unternehmen könnten die hohen Kosten für den Netzausbau damit in Teilen an Haus- bzw. Wohnungsbesitzer weitergeben. Der BUGLAS hatte auf der Basis von aktuellen Einkommensteuerstatistiken und WIK-Gutachten eine valide Berechnung möglicher Steuermindereinnahmen vorgenommen und dabei auch durch den zusätzlichen Netzausbau induzierte Steuermehreinnahmen gegengerechnet. Im Ergebnis würde die volle steuerliche Absetzbarkeit bei einer halben Million zusätzlich mit FttB/H angeschlossener Haushalte lediglich zu Netto-Steuermindereinnahmen in Höhe von knapp 120 Millionen Euro führen, mithin weniger als einem Zehntelprozent des jährlichen Einkommensteueraufkommens.

Ein weiterer Finanzierungsvorschlag des Glasfaserverbands stellt auf Einspeiseentgelte für sogenannte must-carry-Programme ab. Gerade hochleistungsfähige Glasfasernetze ermöglichen Content-Anbietern zusätzliche Optionen wie Ultra-HD-Ausstrahlung. Ein kostenloser Transport dieser Programme ist nicht unumstritten, hier entstehende Erlöse könnten in den weiteren Breitbandausbau investiert werden. "Wir werden weiter aktiv in der Netzallianz mitarbeiten und unsere Vorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen aktiv einbringen", so Prautzsch abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Glasfaseranschluss - BUGLAS e.V Wolfgang Heer, Geschäftsführer Bahnhofstr. 11, 51143 Köln Telefon: (02203) 20210-0, Fax: (02203) 20210-88

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