BUGLAS: Auch "gigabitfähige Netze" sind nur ein Zwischenschritt / Infrastrukturziel Glasfaser für Deutschland unabdingbar / Verband arbeitet auch auf Länderebene konstruktiv mit Politik zusammen Schleswig-Holsteinisches Glasfaser-Memorandum beispielhaft
(Bonn) - Der Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS) begrüßt die vielfältigen Aktivitäten der Bundesländer hinsichtlich der Etablierung von Strategien für die weitere Verbesserung der Versorgung von Bürgern und Unternehmen mit ultraschnellen Internetanschlüssen auf der Basis von Glasfasernetzen.
In Thüringen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein arbeitet der BUGLAS konstruktiv und engagiert in Netzbündnissen, Gigabitgipfeln und runden Tischen mit und bringt dabei auch wirkungsvoll die Interessen der Unternehmen zu Gehör, die bis mindestens in die Gebäude reichende Glasfasernetze ausrollen.
"Das Memorandum 'Bündnis für den Glasfaserausbau Schleswig-Holstein', an dem wir intensiv mitgearbeitet und das wir gestern in Kiel mitgezeichnet haben, ist beispielhaft", wertet BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer. "Klare Kante für Glasfaser als Infrastrukturziel, Bereitstellung und Nutzung von Open Access zur Verbesserung der Netzauslastung und zur Vermeidung von Überbau, Verschlankung von Genehmigungsprozessen und weitere Maßnahmen, die wir im vergangenen Dezember in unserem Kursbuch für einen flächendeckenden Glasfaserausbau skizziert hatten, das Memorandum verdeutlicht die Vorreiterrolle von Schleswig-Holstein unter den deutschen Bundesländern." Das Memorandum kann nach Auffassung des BUGLAS somit auch als Best-Practice-Beispiel Modell für andere Länder und auch den Bund stehen, wenn es um nachhaltige Konzepte zum flächendeckenden Ausbau hochleistungsfähiger FttB/H-Netze geht.
"Die Verständigung auf einen gegenseitigen Wholesale beziehungsweise Wholebuy ist ein großer und wichtiger Schritt für mehr Investitionssicherheit, der nicht nur den ausbauenden Unternehmen bessere Rahmenbedingungen bietet, sondern auch Zugangsnachfragern den Zugriff auf moderne und zukunftssichere Glasfasernetze ermöglicht, auf denen sie den Endkunden ein breites Angebot an Diensten zur Verfügung stellen können", führt Heer weiter aus. "Grundsätzlich wäre eine wechselseitiger, diskriminierungsfreier Open Access zu marktverhandelten Preisen auch eine zentrale Voraussetzung für eine neue, zurückhaltendere Regulierung von Glasfasernetzen. Es ist daher aus unserer Sicht sehr bedauerlich, dass die Telekom als größtes Unternehmen am Markt das Memorandum nicht gezeichnet hat."
In Düsseldorf wurde gestern eine gemeinsame Erklärung zum GigabitGipfel.NRW unterzeichnet. Auch hier hat sich der BUGLAS engagiert eingebracht. Die Erklärung fokussiert zwar auf das Ziel flächendeckender konvergenter Gigabitnetze, die bis 2025 errichtet werden sollen. Diese lassen sich nach Auffassung des Verbands aber nur auf der Grundlage von Glasfasernetzen als Basistechnologie verwirklichen. "Jede Mobilfunkstation, jeder WLAN-Zugangspunkt, jedes Unternehmen und jeder Haushalt müssen künftig direkt mit Glasfaser angebunden werden", sagt Heer. "Der FttB/H-Ausbau ist ein Langstreckenlauf. Mit der gemeinsamen Erklärung zum GigabitGipfel.NRW wird ein wichtiger erster Schritt gemacht, der als nächstes Etappenziel vorgibt, alle Gewerbegebiete mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen."
Solche Etappenziele seien wichtig, so der BUGLAS-Geschäftsführer, aber immer nur ein Zwischenschritt, auf dem man sich nicht ausruhen dürfe. Das langfristige Ziel könne nur sein, Glasfasernetze in jede Stadt, jede Straße und jeden Haushalt zu bringen. Hierauf müssten alle Maßnahmen ausgerichtet sein. Die BUGLAS-Mitgliedsunternehmen bieten die ultraschnellen Glasfaseranschlüsse bereits heute für viele Haushalte und Unternehmen an.
"Positiv ist auch, dass die Landesregierung praktische Bremsen wie langwierige Genehmigungsverfahren oder Vorbehalte gegen alternative Verlegemethoden lösen will", so Heer weiter. "Die führen in der Praxis teilweise zu unnötigen Verzögerungen beim FttB/H-Ausbau." Mit einem Modellversuch zu Hausanschluss-Vouchern findet sich in der Erklärung eine weitere Idee des BUGLAS wieder, mit der insbesondere überschaubare Versorgungslücken im FttB/H-Ausbau geschlossen werden können, die nicht eigenwirtschaftlich ausgebaut werden können und für eine Flächenförderung nicht in Frage kommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Glasfaseranschluss e.V (BUGLAS)
Pressestelle
Eduard-Pflüger-Str. 58, 53113 Bonn
Telefon: (0228) 909045-10, Fax: (0228) 909045-88