Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Ändere niemals ein Verfahren, das funktioniert!

(Berlin) - Der europäische Pharmaverband (EFPIA) hat für einzelne Länder ermittelt, wie schnell neue Medikamente verfügbar sind und wie viele neue Medikamente in die Versorgung kommen. Deutschland belegt in beiden Kategorien den Spitzenplatz. Im Durchschnitt erreichen neue Medikamente bereits 133 Tage nach EU-Zulassung die Patientinnen und Patienten hierzulande. In Österreich müssen sie 315 Tage und in Frankreich gar 497 Tage warten.

Dazu sagt vfa-Präsident Han Steutel: "Die sehr gute Position Deutschlands in puncto Arzneimittelversorgung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines jahrzehntelangen politischen Konsenses, dass zugelassene Medikamente hierzulande schnell beim Patienten ankommen sollen. Deshalb ist es keine gute Idee der Ampelkoalition, dies aufs Spiel zu setzen und in versorgungsrelevanten Bereichen regulatorische Experimente zu machen."

"Ändere niemals ein Verfahren, das funktioniert", so Steutel weiter.

Der vfa-Präsident zielt mit seiner Warnung auf eine Klausel im Koalitionsvertrag, wonach rückwirkende Arzneimittelrabatte im AMNOG-Verfahren möglich werden sollen. Für Unternehmen wären das finanziell schwer kalkulierbare Risiken, die ihre Planungssicherheit erheblich beeinträchtigen. Sie müssten dann prüfen, ob sie ihr neues Arzneimittel erst dann in Deutschland auf den Markt bringen, wenn klar ist, wie der tatsächliche Preis nach verhandelter Rabattierung aussieht. Die Risiken für die Medizin liegen auf der Hand: Patientinnen und Patienten könnten innovative Medikamente erst deutlich später bekommen. Dann wäre es auch schnell vorbei mit der traditionell schnellen Verfügbarkeit von Arzneimitteln im deutschen Gesundheitssystem.

So schnell sind Arzneimittel in den Ländern Europas verfügbar (sogenannter "WAIT-Indikator" der EFPIA):

https://www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/verfuegbarkeit-arzneimittel-2022-presse

https://www.efpia.eu/news-events/the-efpia-view/efpia-news/shortening-the-wait-patient-access-to-medicines-in-europe/

So werden Arzneimittelpreise im "AMNOG-Verfahren" verhandelt:

https://www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/abcgesundheitspolitik/amnog-schnell-erklaert.html

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Dr. Jochen Stemmler, Pressesprecher Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Fax: (030) 20604222

(mw)

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