Pressemitteilung | Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

IW-Direktor Michael Hüther im BIP-Interview: "Müssen zurück zu einer regelbasierten Weltwirtschaftsordnung"

(Frankfurt am Main) - "Die Unternehmen befinden sich in einem permanenten globalen Lernprozess. Durch den von US-Präsident Trump forcierten Protektionismus wird dieses fragile Netzwerk gestört. Deshalb müssen wir wieder zu einer regelbasierten Weltwirtschaftsordnung im Rahmen der WTO kommen", sagt Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW), im Interview des am 6. Juli erscheinenden BME-Einkäufermagazins "BIP - Best in Procurement".

Um Trump im drohenden Handelskrieg etwas entgegensetzen zu können, sollte die Europäische Union nach Hüthers Meinung "mögliche Partnerschaften mit Nicht-EU-Staaten nicht nur anbahnen, sondern auch konsequent umsetzen. Das gilt beispielsweise für geplante Freihandelsabkommen mit Australien, Neuseeland, den Mercosur-Staaten sowie mit Mexiko, Japan und Singapur."

Der IW-Ökonom äußert sich im Interview mit dem BME auch zu seinem neuen Buch "Die erschöpfte Globalisierung": Danach schwinde seiner Ansicht nach "der Glaube daran, dass der freie Handel den Wohlstand der Welt vermehrt". Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/1990 sei die Globalisierung mit großer Hoffnung auf weltweite Wohlstandsmehrung und politische Modernisierung im Sinne offener, demokratischer Gesellschaften durchgestartet. Heute wirke sie erschöpft: Hüther: "Die Arbeitsteilung intensiviert sich nicht weiter, der Welthandel expandiert kaum stärker als die Weltproduktion, die Anzahl dynamischer Volkswirtschaften stagniert, viele Entwicklungsländer bleiben beharrlich weit zurück, viele Schwellenländer verharren im Stillstand, viele Industrieländer erleben angesichts beständiger Verteilungsfolgen eine Renaissance des Protektionismus."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Frank Rösch, Leiter Presse und Kommunikation Bolongarostr. 82, 65929 Frankfurt am Main Telefon: (069) 30838-100, Fax: (069) 30838-199

(ta)

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