Fünf Jahre danach ist klar: Corona hat Deutschland in vielerlei Hinsicht verändert – und wirkt bis heute nach. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten Auswirkungen auf die Organisation von Erwerbsarbeit, die Verteilung von Sorgearbeit, die soziale Ungleichheit, die beruflichen Perspektiven junger Menschen und die politische Stimmung im Land. Oft wurden ohnehin Benachteiligte überproportional belastet, bekannte Lücken in der sozialen Sicherung traten besonders deutlich zu Tage, Armut hat sich verfestigt. Die fünfjährige „Polykrise“ hat bei einem Teil der Bevölkerung das Vertrauen in die politisch Verantwortlichen erschüttert. Dies zeigt eine umfassende Analyse von Expert*innen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die in dem Sammelband „Was von Corona übrig bleibt. Erwerbsarbeit, Sozialstruktur, gesellschaftliche Folgen“ eine wissenschaftliche Bilanz der Coronakrise ziehen. Die Ergebnisse:
- Arbeitszeit und Einkommen verringern sich
- Die Armut verfestigt sich
- Frauen übernehmen mehr Sorgearbeit
- Homeoffice: gekommen, um zu bleiben
- Betriebe bilden weniger aus, Ausbildungsprämie erreicht nicht den erhofften Effekt
- Das Vertrauen in die politisch Verantwortlichen schwindet
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