Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 7 / 2019

Tagen in Bella Italia

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Schon Goethe schwärmte nach seinen „Italienischen Reisen“ von dem Land in Form eines Stiefels, das 20 Regionen umfasst. Italien bietet mediterrane Landschaften und eindrucksvolle Städte mit weltbekannten Sehenswürdigkeiten. Darüber hinaus hat sich der Mittelmeerstaat in den letzten Jahren zu einer Top-Destination für Verbandstagungen entwickelt. Im internationalen ICCA-Ranking liegt Bella Italia bereits auf Platz sechs. Für den Erfolg sind u. a. die gute Erreichbarkeit, renommierte Universitäten, starke wirtschaftliche Cluster und eine gute Infrastruktur mitverantwortlich.


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Italiens Volkswirtschaft verzeichnete 2018 ein Bruttoinlandsprodukt von 1,97 Billionen Euro. Die Industrie des Landes wird von der Automobil- und Textilbranche dominiert. Daneben spielen auch der Tourismus, Maschinenbau, die Eisen- und Stahlindustrie sowie der Chemiesektor und die Lebensmittelverarbeitung eine wichtige Rolle. Die industriellen Aktivitäten des Landes konzentrieren sich geografisch von Turin im Norden über Mailand im Westen bis Venedig im Osten. Das nordwestliche Italien gilt zudem als „Industriedreieck“ – es verbindet Mailand, Turin und Genua. In den mittleren und nordöstlichen Regionen Italiens gibt es viele kleinere Unternehmen, die sich auf Handwerkskunst spezialisiert haben. Hier werden Keramikfliesen, Holzmöbel, Schmuck, Schuhe oder Bekleidung hergestellt. Zudem ist Italien der weltweit größte Weinproduzent sowie ein wichtiger Obst- und Gemüseproduzent.

Dank 8.000 Kilometern Küstenlandschaft, 25 Nationalparks, der berühmten Küche und einem reichen kulturellen und historischen Erbe hat sich Italien längst zu einer beliebten Destination für den Business-- tourismus entwickelt.

Mailand – die wichtigste Industriestadt des Landes

Mailand © [Job Pagaduan] / iStock / via Getty Images

Die Hauptstadt der Lombardei zählt 1,3 Millionen Einwohner. Mailand gilt als führende Kultur-, Medien- und Modemetropole Italiens und fungiert mit dem Sitz der italienischen Börse als internationaler Finanzplatz. Das ansässige Polytecnico ist die größte technische Universität des Landes. Durch die verkehrsgünstige Lage in der oberitalienischen Po-Ebene ist die Stadt Knotenpunkt des Schienen- und Autobahnnetzes und mit drei internationalen Flughäfen zweitgrößtes Luftfahrtdrehkreuz Italiens. Jeden Tag verbinden 800 Direktflüge Mailand mit 200 verschiedenen Zielen auf der Welt. Die zweitgrößte Stadt Italiens beherbergt mehrere Weltkulturerbe, weitere historisch bedeutsame Bauwerke wie den imposanten Dom und vielfältige Kunstschätze. Während seines zwanzigjährigen Aufenthalts hinterließ der Architekt, Ingenieur, Erfinder, Wissenschaftler und Künstler Leonardo da Vinci zahlreiche Spuren. Dazu gehört auch das Fresko „Das letzte Abendmahl“, welches nach jahrelanger Restaurierung in neuem Glanz erstrahlt. Das Milano Convention Center MiCo im Stadtzentrum Mailands ist das größte Konferenzzentrum Europas. Sein charakteristisches, 15.000 Quadratmeter großes und mit konischem Metall und Glas versehenes Dach legt sich wie eine Metalldecke über das gesamte Gebäude, in dem 18.000 Delegierte Platz finden. 65 Breakout-Räume und 54.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen zur Verfügung. Besonderen Wert legt man auf moderne Technologie: Videoprojektoren, Soundsysteme, Übersetzungskabinen, fest installierte Videokameras, eine Videoüberwachungsanlage, WLAN und Glasfaserkabel gehören zur Ausstattung.

Im Kongresszentrum Stella Polare im Mailänder Stadtteil Rho, das vom renommierten italienischen Architekten Massimiliano Fuksas gestaltet wurde, erwarten die Teilnehmer unter einem Glasdach ein flexibles Auditorium mit Platz für 350 bis 1.000 Personen sowie neun Konferenzräume für 70 bis 1.000 Teilnehmer und ein helles Foyer, in dem Empfänge für bis zu 17.000 Personen ausgerichtet werden können.

Fünf Jahrhunderte Geschichte verspricht hingegen der imposante Palazzo Giureconsulti, der sich auf der Piazza Mercanti befindet, dem ehemaligen Stadtzentrum Mailands im Mittelalter. Zehn Meetingräume bilden den Rahmen für Workshops, Seminare und Vorträge, wobei die Sala Colonna und die Sala Esposizioni als größte Räume jeweils bis zu 100 Personen fassen. Das Gebäude ist außerdem aktueller Sitz der Handelskammer. Bei der Wahl der Unterkunft im Stadtzen-trum Mailands haben Besucher die Qual der Wahl zwischen modernen Designhotels, traditionsreichen Palazzi oder modernen Tagungsunterkünften.

Florenz – Tagen in einem lebendigen Museum

Messe Florenz © Firenze Fiera S.p.a

Die siebtgrößte Stadt Italiens und Hauptstadt der Toskana gilt als Wiege der Renaissance. Seit Jahrhunderten reisen Intellektuelle, Künstler, Händler und Handwerker hierher. Die prunkvolle Kulisse des historischen Zentrums Florenz bietet Inspiration und regt zu Kreativität an – ein ideales Umfeld für Kongresse. Die Teilnehmer kommen am Florence Airport oder Pisa International Airport an und erreichen in 30 beziehungsweise 70 Transferminuten das Stadtzentrum.

Die Firenze Fiera ist eine der ersten Anlaufstellen für Konferenzen und Tagungen. Nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof umfasst das Ausstellungs- und Handelszentrum insgesamt drei verschiedene Locations: Der historische Palazzo dei Congressi, eine in einen Park eingebettete Renaissancevilla, beherbergt ein Auditorium mit 1.000 Sitzplätzen und ein Amphitheater im Freien mit Kapazitäten für 400 Personen. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende, fünfeckige Festungsanlage Fortezza da Basso verfügt über 55.000 Quadratmeter überdachte Konferenzfläche. Sie wurde für den ersten Herzog von Florenz, Alessandro de Medici, gebaut. Der sich anschließende Palazzo degli Affari wartet mit 4.000 Quadratmetern multifunktionalen, über fünf Stockwerke verteilten Räumen auf und bietet eine Gesamtkapazität für 1.300 Delegierte.

Für das Galadinner nach der Verbandstagung eignet sich beispielsweise das spätbarocke Ambiente des Palazzo Corsini, der direkt am Fluss Arno liegt. Für lang anhaltende Erinnerungen bei den Teilnehmern sorgen ein Kochkurs auf einem Weingut, eine Cabrio-Ralley durch die Toskana oder ein Parfümworkshop. Knapp 300 Hotels verschiedener Klassifizierungen stehen in Florenz für die Unterbringung zur Verfügung.

Rom – die ewige Stadt

Rom, Palazzo Brancaccio © Palazzo Brancaccio

Mit rund 2,9 Millionen Einwohnern ist Rom die bevölkerungsreichste Stadt Italiens. Die Landeshauptstadt an den Ufern des Tiber hebt sich besonders durch ihre berühmten Bauten und über 200 Museen hervor: Das historische Zentrum mit dem Kolosseum, die extraterritorialen Stätten des Heiligen Stuhls in der Stadt und der Basilika Sankt Paul vor den Mauern sowie die gesamte Vatikanstadt wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Sapienza-Universität in Rom wurde bereits im Jahr 1303 gegründet und ist eine der größten Universitäten Europas. Bereits sieben Nobelpreisträger hat sie bisher hervorgebracht.

Der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr ermöglicht eine ideale Erreichbarkeit vieler Veranstaltungsorte via Metro und Bus. Der internationale Flughafen Fiumicino liegt etwa 30 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Insgesamt gibt es vor Ort über 400 verschiedene Meetingräume. Das Convention Center Palazzo dei Congressi im Stadtteil EUR stellt einen der wichtigsten Veranstaltungsorte der Stadt dar und offeriert verschiedenste Räumlichkeiten für Präsentationen, Ausstellungen und Kongresse, darunter ein Auditorium mit 800 Sitzplätzen. Wer deutlich mehr Platz braucht, könnte im 500 Meter entfernten Convention Center La Nuvola fündig werden. Dieses visionäre Gebäude von Massimiliano Fukas wurde 2016 eingeweiht und ist seitdem eines der bekanntesten Gebäude in der gesamten Stadt. Die Architektur gilt als Beispiel für eine gelungene Verbindung von zeitgenössischer Ästhetik, umweltfreundlichen Materialien und innovativer Technologie. In insgesamt 30 Meetingräumen, einem Auditorium für 1.800 Personen und dem Plenarsaal mit 6.000 Plätzen lassen sich vielfältige Veranstaltungen realisieren. Noch größere Kapazitäten bietet das neue Messegelände Fiera di Roma zwischen der Stadt und dem Flughafen.

Roma Convention Center La Nuvola

Zudem gibt es eine Fülle an historischen Villen und Schlössern, die sich als Locations für Tagungen eignen. An den geschichtsträchtigen Orten bestimmten einst schon Päpste und Könige über das Schicksal der Ewigen Stadt. Etwa die weitläufige Villa Miani, die auf einem Hügel erbaut wurde und von einem wunderschönen Garten umgeben ist. Das elegante, neoklassizistische Gebäude aus dem Jahr 1873 mit Kapazitäten für 750 Personen bei Theaterbestuhlung im größten Raum bietet einen einzigartigen Blick über Rom.

Im Stadtzentrum hält das Herrenhaus Saloni Di Palazzo Brancaccio, welches 1880 erbaut wurde, neben kleineren Meetingräumen drei große Konferenzräume für 350 bis 550 Teilnehmer bereit. Auch einige von Roms besten Hotels eignen sich perfekt als Tagungslocations: Das luxuriöse Fünf-Sterne-Haus Palazzo Naiadi, direkt auf der Piazza della Repubblica gelegen und mit 238 Zimmern ausgestattet, verfügt beispielsweise über ein angeschlossenes Kongresszentrum. Im größten seiner acht Konferenzräume tagen 180 Personen bei Theaterbestuhlung.

Bologna – die Stadt der vielen Namen

Modena, Palazzo Ducale © APT Servizi

Die lebhafte historische Hauptstadt der norditalienischen Region Emilia-Romagna hat viele Gesichter, die sich in ihren Beinamen spiegeln. So wird Bologna auch „la grassa“ („die Fette“) genannt wegen des gehaltvollen Essens, für das die Stadt berühmt ist. Weitere Beinamen sind „la rossa“ („die Rote“) wegen der roten Ziegel der Häuser sowie, wegen der berühmten Universität, „la dotta“ („die Gelehrte“). Bologna besitzt eine der ältesten Universitäten der Welt, deren Alumni-Liste eine Reihe von Päpsten ebenso wie Enzo Ferrari und Giorgio Armani, die Gründer ihrer gleichnamigen Marken, umfasst. Außerdem wird Bologna auch „la turrita“ genannt, nach den rund 180 Geschlechtertürmen, von denen die meisten Ende des 19. Jahrhunderts zerstört wurden. Noch immer sind die zwei Türme Torre Garisenda und Torre degli Asinelli neben den Palazzi und den Arkaden die Wahrzeichen der Stadt.



Brescia MilleMiglia © Michele Rossetti

Die Region Emilia-Romagna ist die Heimat von Maserati, Ferrari, Ducati & Co. Das Motor Valley in Bologna ist das Zuhause von vier Rennstrecken, sechs Trainingscentern, sieben Manufakturen, elf Museen und 19 imposanten Ausstellungen. Im Ferruccio- Lamborghini-Museum gibt es zudem fünf Tagungsräume mit Tageslicht, der größte fasst 500 Personen. Natürlich kommt bei einer Veranstaltung vor Ort auch der Besuch der Ausstellung nicht zu kurz.

Daneben gibt es in und um Bologna weitere 40 Veranstaltungsorte für verschiedene Anlässe. Über 200 nah beieinanderliegende Hotels sorgen für eine problemlose Unterbringung der Teilnehmer. Für komplexere Konferenzen empfiehlt sich das moderne Kongresszentrum Polo Congressuale. Hier stehen 13 verschiedene Meetingräume für parallele Veranstaltungen und ein Auditorium für 1.750 Personen zur Verfügung. Für prestigeträchtige Events bietet sich zum Beispiel der Palazzo Albergati an, ein prächtiges Landhaus, benannt nach einer alteingesessenen Bologneser Familie. Äußerlich streng besticht es durch seinen Barockstil im Inneren, der durch einen bedeutenden Freskenzyklus ergänzt wird. Im 18. Jahrhundert war der Palast ein lebendiges Zentrum für kulturelle und soziale Aktivitäten, in dem Päpste, Könige und Künstler lebten. Heute kann hier in 21 Räumen mit bis zu 800 Personen getagt und gefeiert werden.

Direkt an der Piazza Maggiore, Bolognas Zentrum, steht der Palazzo Re Enzo, der ebenso für Tagungen, Ausstellungen oder Abendveranstaltungen genutzt werden kann. Auf 2.500 Quadratmetern Nutzfläche und in vier verschiedenen, prunkvollen Räumen lassen sich vielfältige Konzepte umsetzen. Auch in Bologna gibt es außerdem zahlreiche Tagungshotels, das größte mit Platz für 1.200 Gäste im Auditorium ist das Savoia Hotel Regency.

Bozen – klein, aber oho!

Die Landeshauptstadt Südtirols gilt aufgrund ihrer Bikulturalität als wichtiger Begegnungsort zwischen dem deutsch- und dem italienischsprachigen Kultur- und Wirtschaftsraum. Dank der strategisch günstigen Lage an der historischen Nord-Süd-Achse war Bozen jahrhundertelang ein wichtiges Handelszentrum zwischen Italien und Deutschland. Noch heute ist Bozen eine beliebte Messe- und Kongressstadt. Jährlich werden auf der Messe Bozen knapp 20 Messen organisiert. Seit 1997 ist die zweitgrößte Stadt in Tirol mit der Freien Universität Bozen auch Universitätsstadt. Die einzige dreisprachige Universität Europas, im Herzen der italienischen Alpen gelegen, wurde erst kürzlich unter die zehn besten kleinen Universitäten weltweit gewählt; u. a. hat sie eine renommierte Fakultät für Design.

Eine Fahrt durch Südtirol wird durch den Blick auf 800 Burgen, Schlösser und Ansitze begleitet. Allein der Bozner Talkessel zählt rund 40 Burganlagen, darunter auch Schloss Maretsch, das sich nur wenige Gehminuten von der Bozner Altstadt befindet. Prachtvolle Säle bieten das passende Ambiente in historischen Mauern. Zusätzlich können der überdachte Burghof, die Ecktürme, der Schlossgarten und die Loggia für Empfänge, Galadinner oder andere Anlässe bespielt werden.

La dolce Vita – Programm auf Italienisch

MiCo Messe Mailand Tricolore © Fiera Milano Congressi

Dem milden Klima sei Dank können Empfänge und Galadinner in Italien häufig unter freiem Himmel organisiert werden. Und wenn doch ein Dach über dem Kopf benötigt wird, punktet Italien mit außergewöhnlichen Eventlocations: antike Paläste, Weingüter, Landhäuser, Schlösser, ehemalige Klöster und avantgardistische Bauwerke. Gleiches gilt für die Palette der Unterkünfte: Neben Alpenchalets, Landsitzen und modernen Stadthotels wurde mit den Alberghi Diffusi in den frühen 1980er-Jahren ein innovatives Konzept der Gastfreundschaft in Italien eingeführt. Um kleine, historische Dörfer und Stadtzentren abseits der üblichen Touristenpfade wiederzubeleben, werden die Gäste hier ins Dorfleben integriert.

© [boggy22] / iStock / via Getty Images

Auch beim Rahmenprogramm gibt es unzählige Möglichkeiten: Historische Stadtrundgänge, Pasta- und Pizza-Kochkurse, -italienische Oldtimertouren durch die hüge- -lige Landschaft, per Vespa ins Umland oder kulinarische Spaziergänge am Abend sind nur einige Möglichkeiten, das italienische Lebensgefühl zum Bestandteil der eigenen Verbandstagung zu machen. (KS)

Weiterführende Informationen: www.italia.it

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