Deutschland gehört zu den wichtigsten Messeplätzen der Welt. Bei der Durchführung internationaler Messen liegt die Bundesrepublik sogar auf Platz eins. Doch Messen geben nicht nur dem internationalen Handel mit Gütern und Dienstleistungen wesentliche Impulse. Internationale Leitmessen beispielsweise, die als Brutkasten für die technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen eines Wirtschaftszweigs gelten und von großer Bedeutung sind, besitzen eine hohe Sogwirkung auf Fachbesucher aus dem In- und Ausland. Messen sind außerdem wichtige Marketinginstrumente in der Business-to-Business-Kommunikation von Unternehmen und Verbänden.
Seit jeher dienen Messen auch als Umschlagplätze des Wissens. In unserer heutigen wissensbasierten Gesellschaft sind Informationen zur entscheidenden Ressource geworden. Ihre Produktion, Auswahl, Filterung und Kanalisierung wird damit zu einer der wichtigsten Beschäftigungen in einer Volkswirtschaft. Immer häufiger werden daher messebegleitende Kongresse und kongressbegleitende Ausstellungen zur Wissensvermittlung durchgeführt.
Das Messespektrum reicht von Spezialmessen für fast jede Branche bis hin zu globalen Leitmessen. Jährlich finden in Deutschland 160 bis 180 internationale und nationale Messen statt, mit rund 180.000 Ausstellern und 10 Millionen Besuchern. Verbände positionieren ihre Branche, bieten Mitgliedern eine Präsentations- und Verkaufsmöglichkeit und haben eine hervorragende Möglichkeit, neue Mitglieder zu werben.
Dabei sind Messen wichtig für die gesamte Wirtschaft. Bei 58.000 messeaktiven Firmen im Business-to-Business-Segment geht man von mehr als 100.000 Vollzeitarbeitsplätzen aus, die mit der Organisation von Messen beschäftigt sind. Auch die Messe-Destination und die benachbarten Messe-Zulieferer wie etwa Messebau, Agenturen, aber auch Gastronomie und Hotelerie profitieren in hohem Maße.
Leitmesse für Freizeitfahrzeuge
So ist etwa der Caravaning Industrie Verband (CIVD e V.) Träger des Internationalen Caravan Salon in Düsseldorf. Die weltweit größte Leitmesse für Freizeitfahrzeuge ist entscheidender Impulsgeber für Kunden, Innovationen und Neukäufe in der Caravaning-Branche. Verband und Messe Düsseldorf haben die Veranstaltung seit Jahren weiterentwickelt und gepusht. So konnte das fünfte Rekordergebnis hintereinander erzielt werden: 600 nationale und internationale Aussteller, 214.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in 13 Hallen plus ein zusätzliches Freigelände für 2.100 Caravans und Zubehör-Artikel. Insgesamt kamen 268.000 Zuschauer, Fans und Branchen-Insider. CIVD und die Messe Düsseldorf zeigten sich erfreut. Nicht zuletzt unterstützt der Verband natürlich seine Mitglieder und führt sie der Messe Düsseldorf zu, die wiederum durch ein geeignetes Gelände, Support und passende Vortragsräume profitiert.
Wiedergeburt der Franchise-Messe
Aber auch kleinere Veranstaltungen von Verbänden können zum Erfolg führen. Manchmal braucht es nur einen „Macher“, der die Idee und das Projekt in die Hand nimmt. So ähnlich erlebte beispielsweise die Franchise-Messe im letzten Jahr eine Wiedergeburt. Seit 2002 gab es in Deutschland keine ausschließlich aufs Franchising spezialisierte Messe mehr. Als Hauptpartner engagiert sich nunmehr der Deutsche Franchiseverband (DFV). Der US-amerikanische Messeveranstalter MFV, in Kooperation mit dem Deutschen Franchiseverband e. V., gehörte zu den Treibern und Motoren der Wiedergeburt. Nach dem Achtungserfolg im letzten Jahr gab es jetzt im November dieses Jahres mit 134 Ausstellern die zweite Expo. Torben Brodersen, Hauptgeschäftsführer des DFV, erklärt: „Die Franchisewirtschaft wächst kontinuierlich, da braucht es eine internationale Messe.“ Das sehen auch die Vorstandsmitglieder des Verbandes so, von denen ein Großteil vor wenigen Tagen auch Aussteller auf der Messe war. Die Besucher durften ein parallel veranstaltetes Kongressprogramm genießen.
Die Messeplätze Frankfurt, wo die Franchise-Messe stattfand, und Düsseldorf gehören zu den großen Messeplätzen – genauso wie Hannover oder Köln. Diese vier rangieren sogar unter den Top 6 der Weltrangliste. Allein durch die großen Publikums- und Fachmessen, die die jeweiligen Messegesellschaften hier durchführen, sind sie mit ihren Standorten einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Das Beispiel Frankfurt aber zeigt, dass auch große Messestandorte kleinere Veranstaltungen wie Kongresse und Messen, Produktpräsentationen und Fachveranstaltungen in Kooperation mit Verbänden und Organisationen durchführen. So ist besonders in Deutschland seit Jahren ein harter, aber fairer Kampf um die Veranstaltungen entbrannt. Denn auch die wunderschönen Messestädte Berlin, München, Nürnberg, Essen, Stuttgart oder Leipzig buhlen mit exzellentem Service um die Gunst der Verbandsveranstaltungen.
MESSE Nürnberg begleitet und fördert Wissen
Die NürnbergMesse und NürnbergConvention wollen mehr sein als nur ein Dienstleister und Location-Anbieter. Sie sehen ihre Aufgabe darin, Partner der Weiterbildung, der Wissensvermehrung für Verbände und Organisationen und ihre Branchen zu sein. Mehr denn je sind sie überzeugt, dass die vielfältigen Branchen und Wissensgebiete Sachverwalter dieses Wissens haben. „Institutionen, in denen aller Sachverstand und alles Wissen versammelt ist, das jeweils dazugehört“, erklärt Pressesprecher Geoffrey Glaser den weiterführenden Ansatz. „Wissen vermehrt sich rasend schnell, bald sind es nur noch 73 Tage, in denen sich das Wissen der Menschheit gar verdoppeln soll“, sagt Glaser und ergänzt: „1950 waren es noch 50 Jahre.“ Glaser ist überzeugt, dass die Hauptrolle bei der Wissensvermittlung und -verbreitung natürlich die Universitäten und Hochschulen haben, aber die Verbände in ihrer Branche dem kaum nachstehen. Im Gegenteil. Glaser: „Hier ist durch die Mitglieder das Wissen des jeweiligen Fachgebiets versammelt und gleichzeitig die Interessenvertretung gewährleistet.“
Und wo treffen sich diese Verbandsmitglieder untereinander und mit ihren Kunden? Auf den großen Branchentreffs, den nationalen und internationalen Fachmessen. Und dazu gehört zweifelsohne auch die NürnbergMesse. Das Portfolio umfasst rund 120 nationale und internationale Fachmessen, „auf denen Verbände schon immer eine wichtige Bedeutung haben“.
Zum Beispiel die BIOFACH. Auf der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel trifft sich in Nürnberg alljährlich die internationale Branche. Dabei spielen die Bio-Anbauverbände Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und Organics International (IFOAM) eine große Rolle – vor allem bei den BIOFACH-Messen, die international stattfinden und unter dem Label „BIOFACH world“ veranstaltet und durchgeführt werden. Während der BÖLW der ideelle Träger der Nürnberger Muttermesse ist, fungiert IFOAM als internationaler Schirmherr der BIOFACH world. Und inzwischen hat die NürnbergMesse das Thema und damit die Messe in die Welt getragen. Glaser: „Mit sieben BIOFACH-Veranstaltungen in China, Indien, Japan, Südamerika, Thailand und den Vereinigten Staaten ist die BIOFACH World rund um den Globus präsent und bringt Jahr für Jahr insgesamt über 4.000 Aussteller und 150.000 Fachbesucher zusammen.“ Das ist gemäß der Nürnberger Definition und Aufgabenstellung weltweite Wissensvermittlung. Um diesen Wissenstransfer noch intensiver zu gestalten, sind die beiden Verbände für die inhaltliche Ausgestaltung des BIOFACH-Kongresses zuständig. So sorgen sie dafür, dass „dieser Kongress mit rund 8.000 Teilnehmern sich als weltweit einzigartige Wissensplattform der ökologischen Lebensmittelwirtschaft etabliert hat“, berichtet Glaser.
Auf die Expertise und kooperative Zusammenarbeit mit Verbänden und Organisationen legt die NürnbergMesse viel Wert. Mit im Boot sind Verbände auch bei Gastveranstaltungen – sei es als Veranstalter selbst, als inhaltlicher Impulsgeber oder als unverzichtbarer Bestandteil während eines Kongresses oder im unmittelbaren Umfeld dessen. So geschehen beim Digitalgipfel der Bundesregierung 2018 in der NürnbergMesse, der erstmals am gleichen Ort von zwei weiteren Veranstaltungen des Deutschen Digitalverbands Bitkom begleitet wurde: dem Bitkom-Vorabendempfang mit bis zu 1.200 Gästen und dem Bitkom Blockchain Business Summit mit rund 300 Teilnehmern. Denn wenn Wissen zusammenkommt, entsteht neues Wissen. Und dieses kann Impulsgeber für Innovationen und Fortschritt bedeuten: Wissensvermittlung und -transfer à la Nürnberg par excellence.
Die Hansestadt lädt ein
Zu den lohnenden Messestandorten gehört in jedem Fall auch Bremen. Allein die Flexibilität des Messe- und Congress Centrums ermöglicht eine Vielzahl von Veranstaltungen. „Natürlich freuen wir uns über jede Messe, die wir durchführen dürfen. Viele kommen wieder. Was bei uns möglich ist, sieht man gut an unseren eigenen großen medizinischen Kongressen“, erklärt Kordula Grimm. Die Bereichsleiterin von Congress Bremen und Gastveranstaltungen erzählt beispielhaft von den medizinischen Tagungen mit angeschlossener Messe. „Für Tagungen und Ausstellungen eignet sich zum Beispiel perfekt unser großer Plenarsaal“, so Grimm. Der Grund ist einfach erklärt. Der große Plenarsaal lässt sich komplett öffnen und als Ausstellungsfläche nutzen. Das heißt, dass alle Teilnehmer immer wieder an den Ausstellern vorbeikommen. Sollte zusätzlich ein großer Plenarsaal nötig sein, kann eine direkt mit dem Congress Centrum verbundene Halle als Vortragsraum genutzt werden, die sich auch auf Wunsch ideal in mehrere Räume teilen lässt. Und wenn die Ausstellung doch in einer der Messehallen stattfindet, kann man in den angrenzenden Hallen Vortragsräume bauen, die nur durch die Ausstellung begehbar sind. „Das kommt allen Interessen zugute. Und: Inzwischen haben wir in ein noch schnelleres Raumteilsystem investiert, sodass wir deutlich flexibler und vor allem schneller sind“, begeistert sich Kordula Grimm.
Inmitten der Stadt, direkt hinter dem Hauptbahnhof und vor dem Bürgerpark, offeriert die Messe Bremen 40.000 Quadratmeter überdachte Fläche für diverse Veranstaltungen, Produktpräsentationen und Konferenzen jeglicher Art. „Wir sind nicht auf eine bestimmte Art oder ein konkretes Thema spezialisiert. Unser Angebot ist Vielfalt“, so Grimm. Von Regional-, B-to-B- und auch B-to-C-Konsumentenmessen bis zu internationalen Großveranstaltungen ist das Programm mit zuletzt 115 Veranstaltungen in 2018 sehr breit gefächert. Ein Auszug aus der Veranstaltungsliste ist spannend: Der Medizin-Kongress ist mit 4.000 bis 5.000 Fachbesuchern gewiss eine der starken Veranstaltungen, dazu gehören als eigene Veranstaltungen das Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege genauso dazu wie der Deutsche Wundkongress respektive der Bremer Pflegekongress. Gastveranstaltungen wie die Space Tech Expo erhalten über deutsche Grenzen hinaus große Anerkennung und Beachtung. Die Space Tech ist eine in Europa führende Messe rund um die Raumfahrt, die mehrere Tausend Experten jetzt im November nach Deutschland und Bremen führt. Aber auch die Logistik-Messe Breakbulk gehört zu den Gastveranstaltungen, die in Bremen durchgeführt werden.
Die auch architektonisch unterschiedlichen Räumlichkeiten bieten für Besucher wie für Veranstalter zahlreiche Möglichkeiten. Die meisten Hallen haben eine mit freiem Blick auf den Bürgerpark ausgerichtete Glaswand, sodass sie die „träumerische Weite“ mit den Herausforderungen eines Messetages verbinden. Immerhin hat der Bürgerpark gut 100.000 Quadratmeter und kann von Fall zu Fall bei Bedarf genutzt werden.
In Ergänzung zu den Hallenkapazitäten finden Veranstalter das Congress Centrum Bremen, das oberhalb der Hallen 2 und 3 liegt. Der kleinste Raum misst 51 Quadratmeter, die größte Halle mehr als einen Hektar. So lassen sich kleine Diskussionsrunden ebenso realisieren wie Großveranstaltungen. Der Veranstalter verfügt über äußerst viele Kombinationsmöglichkeiten. Tagungsräume ab 15 Teilnehmer bis hin zur ÖVB-Arena, die in Reihenbestuhlung sogar für bis zu 10.000 Teilnehmer ausgestattet werden kann. Insgesamt gibt es 27 Räume und Hallen mit insgesamt 40.000 Quadratmetern – das ergibt viele Variationsmöglichkeiten.
Dresden ist mehr als eine Veranstaltung wert
Ähnlich wie in Bremen liegt auch die Messe Dresden zentrumsnah, „quasi mitten in der Stadt“, wie Antje Andrich, Marketingleiterin und Pressesprecherin der Messe Dresden, unterstreicht. Denn das bietet Veranstaltern wie auch Besuchern viele Vorteile. Und sie ergänzt: „Zu Fuß ist man in 20 Minuten im historischen Stadtkern.“ Die Hauptstadt Sachsens hat allein durch die Kunstmuseen und die klassische Architektur der rekonstruierten Altstadt einiges zu bieten. Die Prachtbauten Semperoper, Frauenkirche und gar der Zwinger – eine imposante Gartenanlage mit Museen – sind allein schon eine Reise und einen Besuch wert. Selbst das Messegebäude ist einmalig „mit der Atmosphäre eines erst 1999 modernisierten, ziegelgedeckten Industriedenkmals“, so Andrich. Und wenn all das mit einer Konferenz eines Verbandes oder einer Organisation verbunden werden kann, steht einem Erfolg kaum etwas im Wege.
Die Messe punktet mit dem Tagungszentrum „Börse Dresden“, kombinierbaren Flächen und dem 8,6 Hektar großen Open-Air-Gelände „Rinne Dresden“. Die Messe Dresden ist „ein Meister der Verwandlungen – riesige Hallen und gemütliche Räume. Modernes Design und historische Architektur.“ Also alles, was ein Veranstalter mag und gerne nutzt. Dazu paart sich perfekte Logistik. Und die ist wichtig für jeden Veranstalter und Aussteller. So heißt es für Veranstalter offiziell: In den Räumen der Messe Dresden und der Börse Dresden „können Sie Tagungen oder Kongresse von 10 bis 10.000 Besuchern veranstalten“. Auch hier lassen sich Flächen und Räume individuell arrangieren, sei es durch flexible Raumlösungen oder durch Raum-in-Raum-Lösungen. Eine Kombination von Ausstellung, Workshops oder Jahreskonferenzen ist jederzeit möglich. Übrigens: Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei. Alle Ausstellungsflächen sind vollständig ebenerdig und durch Zugänge miteinander verbunden.
Das Messegelände besteht aus vier Hallen und umfasst insgesamt circa 23.000 Quadratmeter überdachte Hallenfläche – diverse weitere Tagungsräume befinden sich an Halle 3 und Halle 4. Die Halle 1 ist mit über 6.000 Quadratmetern die größte Halle und zudem in vier Segmente teilbar sowie mit bis zu 40 Tonnen befahrbar. Die größte Multifunktionshalle ist mit akustikfähigem Material verkleidet. Durch den Einbau einer besonderen, fast 12 Meter hohen Decke, die sowohl als Lichtdecke als auch als Akustikdecke funktioniert, sind die unterschiedlichsten Veranstaltungskonzepte realisierbar.
Diese sehr flexiblen Möglichkeiten machen die Messe und die Börse Dresden für Veranstalter spannend und interessant. So fand beispielsweise im März 2018 der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und sechs Monate später der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie statt. In diesem Jahr zog es den 6. Nationalen Radverkehrskongress und das 14th Dresden Symposium on Autoantibodie in die Hallen der Dresdner Messe.
Einen spannenden Ausblick auf die nächsten Jahre verrät Geschäftsführer Ulrich Finger: „2020 könnte die Planung für das letzte noch verfügbare Gebäude, mit dem die Messe Dresden das Portfolio erweitern möchte, beginnen – für den denkmalgeschützten Erlweinturm.“ Für das markante Gebäude entwickeln derzeit Architekturstudenten der Technischen Universität Dresden Ideen. Denn, so Finger: „Geplant ist für 2021 Baubeginn und Ende 2022 könnte der Erlweinturm eröffnet werden.“ Damit würde allein im Erdgeschoss ein Saal mit einer Platzkapazität von 900 Personen entstehen. Dresden rüstet sich für eine erfolgreiche Zukunft.
Kombinationsmöglichkeiten der besonderen Art
Klein starten, groß rauskommen, ist in Essen keine abgedroschene Floskel. „Tatsächlich sind wir froh, dass wir beides können: sowohl kleinen Veranstaltungen einen Rahmen geben, bei dem sie nicht in einem anonymen Messegelände untergehen, als auch Veranstaltungen auf ihrem Wachstumskurs begleiten, ohne dass sie den Standort wechseln müssen“, erzählt Christina Grewe. Die Leiterin des Congress Center Essen begeistert sich für die Möglichkeiten, die die Messe Essen und das Congress Center Essen den Veranstaltern bieten. Dies galt schon immer und nicht erst seit der Modernisierung der Messe Essen. „Natürlich haben wir jetzt noch mehr Potenzial, denn insbesondere die Kombinationsmöglichkeiten sind flexibler und vielfältiger geworden.“
So hatte jüngst die Deutsche Gesellschaft Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) den Jahreskongress 2020 vom 29. bis 31. Oktober nach Essen gelegt. Motto der Verbandstagung: „Schlafen und Arbeiten“ „Jeder Verband hat individuelle Anforderungen. Das ist auch gut so“, befindet Grewe selbstbewusst. Denn sie weiß, dass „das Congress Center Essen gut aufgestellt ist, um neue Formate mit Verbänden und anderen Kunden zu entwickeln und durchzuführen“.
Die Jahrestagung des Verbands DGSM war eine Kombination aus Kongress und Ausstellung. Da passt das modernisierte Congress Center Ost perfekt, denn die rund 2.000 Fachbesucher aus den Bereichen Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft hatten kurze Wege. „Von Tür zu Tür“ könnte es heißen, denn die gebuchten Halle 8, Grugahalle und die Konferenzräume sind unmittelbar miteinander verbunden. „Fast wie in einer Halle“, sagt Grewe, „Es ist fantastisch, dass wir unseren Kunden mit den neuen Räumlichkeiten genau die Kombinationsmöglichkeiten anbieten können, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind“, freut sie sich. So war es auch bei dem neuen Format Hüttentag, der Anfang November als Erstveranstaltung im Congress Center Essen stattfand. Auf Initiative der DVS Media zielt die Konferenz mit begleitender Ausstellung darauf ab, Branchenwissen zu bündeln, sich auszutauschen und neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Mit 200 Teilnehmern und 30 Ausstellern verzeichnete die Veranstaltung eine erfolgreiche Premiere. „Wir können nicht nur groß, sondern auch klein“, schmunzelt Christina Grewe. „Denn die Kombination aus Konferenz und begleitender Ausstellung ist für jede Eventlocation eine gewisse Herausforderung, da man kurze Wege anbieten möchte“, weiß Grewe.
Ein weiterer Vorteil für Veranstalter ist, „dass sie nicht alle ein bis zwei Jahre den Standort wechseln müssen, wenn ihre Veranstaltung wächst oder sich verändert“, erklärt Grewe und sagt weiter, „wir wissen, wie es geht“ – ob klein oder eben richtig groß. Essen bedient alle verschiedenen Formate.
Stolze 200 Veranstaltungen jährlich
Nicht erst seit der Inbetriebnahme des neuen ICE-Knotens vor gut zwei Jahren ist Erfurt ein Event, eine Tagung oder Konferenz mit Ausstellung wert. Auch das Messe- und Kongresszentrum Erfurt setzt bei Veranstaltungen auf intelligenten Wissenstransfer – zumindest möchten die Thüringer genau dafür den richtigen Boden und Raum bieten – mit Wohlfühlfaktor. In den letzten Jahren sind auch in Erfurt die Themen Nachhaltigkeit, Umweltzertifizierungen und barrierefreies Raumangebot in den Vordergrund gerückt.
Als größter Messestandort in Thüringen finden hier jährlich rund 200 Veranstaltungen mit 7.000 Ausstellern und rund 600.000 Besuchern und Teilnehmern statt. In den sieben hellen Tagungsräumen – teilbar in zwölf Seminarräume – finden bis zu 1.600 Teilnehmer Platz. Die Eventhalle ergänzt die Kapazität noch einmal um 6.000 Plätze. Vertriebsreferent Karsten Wolff erklärt: „Diese Halle wird insbesondere für Großveranstaltungen wie etwa Konzerte genutzt. Neu in der Eventhalle seit November 2018 sind die überarbeiteten Messelogen, die jeweils eine Kapazität von 20 bis 80 Personen haben. Diese können Verbände, Unternehmen und Einzelpersonen zu jeglichen Konzerten anmieten.“
Die Messe Erfurt führt zahlreiche Eigenveranstaltungen und Messen durch. So ging erst vor wenigen Wochen die dreitägige Messe MAG zu Ende. Auf 16.000 Quadratmetern fand diese Community-Convention aus den Bereichen Games, Cosplay, Creator, Fashion oder Art statt – bereits zum zweiten Mal. Auch die neue Eigenveranstaltung „StyleCom – The Hair Festival“ war erneut ein Volltreffer, zumal bei dieser Haar-Messe auch die Deutschen Meisterschaften der Friseure stattfanden. Aber auch Fremd- beziehungsweise Gastveranstaltungen wie die Thüringen Ausstellung im März 2019 oder die Reise & Caravan gehörten zu den Highlights in Erfurt. Immerhin besuchten über 35.000 Gäste die größte Touristik- und Caravaningmesse in Thüringen. Über 300 Aussteller präsentierten an vier Tagen ihre Produkte und Dienstleistungen. Ein toller Erfolg.
Die Landesmesse Stuttgart will weiter ausbauen
Die Landesmesse in Baden-Württemberg ist nahezu perfekt gelegen. Nur ein paar S-Bahn-Stationen von der Innenstadt und dem Hauptbahnhof entfernt und nahe dem Stuttgarter Flughafen befindet sich die Messe Stuttgart – übertrieben behauptet – fast mitten in der Innenstadt. Mittlerweile „finden sich im Veranstaltungskalender des ICS Internationales Congresscenter Stuttgart (ICS) jedes Jahr renommierte Medizinkongresse“, erklärt Silvia Stoll. Die Pressesprecherin der Messe Stuttgart konkretisiert: „2018 war es zum Beispiel die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie mit 2.600 Kongressbesuchern und 100 Ausstellern. Im März dieses Jahres ist es beispielsweise die Interpharm, eine Kongressmesse der Pharmaindustrie.“ Rund 3.000 Besucher und circa 100 Aussteller präsentierten die Neuheiten für die Branche. Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren war ebenso in Stuttgart zu Gast wie zwei Eigenveranstaltungen im Bereich Medizin und Medizintechnik. Messe und ICS entwickeln sich zum Medizinstandort.
Natürlich passiert noch viel mehr auf der Landesmesse Stuttgart. Die Messe verfügt über zehn Messehallen, wobei die Halle 1, das L-Bank-Forum, mit 20.000 Quadratmetern plus 5.000 Quadratmeter umlaufende Galerie die größte Kapazität hat. Auch der Kongresssaal C1 bietet bis zu 3.000 Personen Platz und ist für anspruchsvolle Kongresse geeignet. Und: Die multifunktionale Kongress- und Ausstellungshalle C2 ist dreifach unterteilbar und ermöglicht so eine parallele Nutzung für Tagung und Begleitausstellung. Silvia Stoll hat eine Alternative parat: „Kongress in C1, Ausstellung in C2. Kurz: fast unbegrenzte Möglichkeiten, kurze Wege.“
Nächstes Jahr erwartet die Messe Stuttgart einen neuen Umsatzrekord aufgrund großer Messen wie der CMT, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, der Leitmesse für Hotellerie und Gastronomie Intergastra und der AMB, internationale Ausstellung für Metallbearbeitung. Interessant: Im Jahr 2020 werden sich die IKA/Olympiade der Köche und die Blasorchestermesse Brawo neu in Stuttgart präsentieren. Für die Zukunft gibt es einen Masterplan. Der besteht im Wesentlichen aus dem Ausbau des Messegeländes um die Halle 11, einem zusätzlichen Kongressgebäude und mehr Parkplätzen.
Ausstellungen, Messen und Kongress in der Mozartstadt
Umgeben von einer Panorama-Alpenlandschaft punktet das Messezentrum Salzburg mit einem riesigen Freigelände von über 65.000 Quadratmetern. Und die Messe hat mit fast 40.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einiges zu bieten. Zudem: Nur zehn Minuten vom Flughafen oder Hauptbahnhof entfernt ist das Messezentrum sicher auch für deutsche Veranstalter interessant – zumal die österreichische Gastfreundschaft über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist.
„Das wird eine superschöne Messe“, sagt Michaela Strasser. Die Abteilungsleiterin Marketing & Kommunikation des Messezentrums Salzburg freut sich auf die Renexpo Interhydro, die am 28. und 29. November in der Mozartstadt stattfindet. Die Renexpo ist die größte deutschsprachige Wasserkraftausstellung mit Kongress. Jährlich kommen innovative Unternehmen, Marktführer, Betreiber und Experten aus ganz Europa zusammen und diskutieren über die aktuellen Entwicklungen und präsentieren neueste Erkenntnisse. „Heuer haben wir 125 Aussteller, 470 Kongressteilnehmer und erwarten über 2.500 Besucher“, berichtet Strasser.
Viel Beachtung findet auch die Messe Monumento. Die Messe und zugleich Kongress ist der internationale Branchentreffpunkt für Kulturerbe, Denkmalpflege und Instandsetzung. Die Plattform auch für Restaurierung, Konservierung und Handwerk wurde 2012 gegründet und wird seitdem in einem zweijährigen Rhythmus im Messezentrum Salzburg veranstaltet. Es ist eine reine Fachmesse, die beispielsweise Kunsthistoriker, Architekten und Planer genauso anlockt wie Archäologen oder Restauratoren. Das finden auch rund 3.000 Teilnehmer spannend, die am 5. bis 7. März 2020 wieder – mittlerweile zum fünften Mal – erwartet werden. ?(MJ)