Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 3 / 2022

Convention Bureaus helfen beim nachhaltigen Tagen

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Auf den ersten Blick haben die nachfolgend vorgestellten Regionen nicht allzu viel gemeinsam. Alle Convention Bureaus und Tagungsdienstleister verbindet jedoch das Bestreben um Nachhaltigkeit und grünes Tagen. Ihre Voraussetzungen, Philosophien und Konzepte sind höchst unterschiedlich, im Ziel herrscht jedoch Einigkeit: Die Reise in Richtung Klimaneutralität soll kräftig an Fahrt gewinnen.


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JENA WILL KLIMANEUTRAL SEIN

Jena ist Groß- und Universitätsstadt in Thüringen und als Wiege der optischen Industrie zugleich „Lichtstadt“. Vor allem aber tickt Jena grün und ist Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Das betrifft den Eigenbetrieb JenaKultur samt Volkshaus und Convention Bureau, viele Locations, die Wissenschaft, den Nahverkehr, die E-Mobilität und die städtischen Grünflächen. Davon zeugen Ökostrom, Straßenbahn, E-Busse sowie ein wachsendes Netz an Ladesäulen. Fußgänger und Radfahrer dominieren das Bild der Innenstadt, wo Autos wegen der kurzen Wege in der Minderheit sind. Dies auch dank eines gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs.

Als Modellkommune des Projekts „Global Nachhaltige Kommune in Thüringen“ hat sich Jena höchst konkrete Nachhaltigkeitsziele vorgenommen, um die Lebensqualität klima- und umweltfreundlich weiter zu steigern. So soll der Anteil der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb auf 25 Prozent wachsen. Wohn- und Verkehrsflächen werden vorrangig im Bestand entwickelt, damit Neuversiegelung die Ausnahme bleibt. Intelligente Mobilitäts- und Beleuchtungskonzepte reduzieren die Lärm-, Licht- und Luftverschmutzung. Die Hälfte aller kommunalen öffentlichen Veranstaltungen soll bis 2025 klimaneutral sein. Zudem baut die Stadt eine internetbasierte lokale Tausch- und Sharing-Plattform auf und unterstützt Repariercafés.

„Unsere Stadt hat ein ehrgeiziges Ziel: Klimaneutralität bis zum Jahr 2035. Davon profitieren wir als Jena Convention Bureau, leisten aber auch unseren eigenen, wichtigen Beitrag“, betont die für die Green-Globe-Zertifizierung zuständige Projektmanagerin Jenny Marx. Um Verbände beim Organisieren grüner Veranstaltungen nachhaltig beraten zu können, hat das Jena Convention Bureau (JCB) seine Betriebsabläufe unter Nachhaltigkeitsaspekten nach den strengen internationalen Green-Globe-Kriterien prüfen lassen. Mit Erfolg: Das JCB wurde mit dem Green-Globe-Siegel zertifiziert, weil es – auch in den Bereichen Wirtschaft und Soziales, Kulturerbe und Umwelt – bereits 88 Prozent der gefragten Indikatoren erfüllt. Der ehemalige Stadtspeicher, Jenas ältestes Haus, in dem auch das Convention Bureau untergebracht ist, wurde denkmalgerecht saniert. Es wird nach Tarif bezahlt, regelmäßige Feedback-Gespräche werden geführt und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten. Genutzt werden öffentliche Verkehrsmittel für Dienstreisen, stromsparende Elektrogeräte und nachhaltiges Büromaterial, darunter zertifiziertes Papier. Zusätzlich wird weitgehend auf Printprodukte verzichtet, wiederverwendbares Messematerial genutzt und eigene Veranstaltungen werden nachhaltig organisiert.

Elektromobilität gewinnt an Fahrt

Konsequent schaffen die Stadtwerke Jena Möglichkeiten zum Aufladen von E-Fahrzeugen. Anfang 2021 standen in der Stadt etwa 50 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung. Neue Ladepunkte kommen an zentralen Stellen fortlaufend hinzu. Die E-Busse der Linie 15 bringen am Westbahnhof Ankommende geräuscharm ins Jenaer Zentrum. Binnen eines halben Jahres haben sie 40.000 Liter Diesel oder 106 Tonnen CO2 eingespart. Seit 2020 können zudem per Evita-App stylishe, bis 45 Stundenkilometer schnelle Sharing-Roller genutzt werden. Die Akkus dieser Evita-Roller werden mit Solarstrom geladen.

Mit Veranstaltungsticket ins neue Volkshaus Jena

Das traditionsreiche Volkshaus steht, ab September 2022 zusätzlich mit dem Turmgebäude, komplett saniert als Kongress- und Kulturzentrum zur Verfügung. Vom bei Carl Zeiss tätigen, sozial engagierten Physiker Ernst Abbe 1903 initiiert, sollte es dem Volk „Gelegenheiten zur geistigen Anregung“ bieten. Entsprechend trägt der Große Saal mit hervorragender Akustik auf 623 Quadratmetern, bis zu 756 Sitzen in Reihenbestuhlung und weiteren 236 fest installierten auf dem Rang Ernst Abbes Namen. Die zum Saal führende Max-Reger-Halle kann für Empfänge und Ausstellungen genutzt werden. Im Turmgebäude kommen zehn weitere Räume hinzu, darunter vier mit 180 Plätzen in Reihenbestuhlung und der 275 Quadratmeter große Carl-Zeiss-Saal für Ausstellungen und Empfänge.

In Kooperation mit der Deutschen Bahn offeriert zudem das Veranstaltungsticket des Jena Convention Bureaus Tagungsteilnehmern attraktive Sonderkonditionen für eine nachhaltig entspannte, „grüne“ Anreise. Der Fahrpreis stimmt, die Umwelt wird entlastet, Stau und Parkplatzsuche entfallen.

Nachhaltig tagen in Jena

Ideal ist eine Kombination mit dem Vier-Sterne-Hotel Steigenberger Esplanade, direkt gegenüber dem Volkshaus Jena. Mit dem ISO-14001-Umweltzeichen zertifiziert, bietet es 140 Zimmer. Das moderne Hotel mit Restaurant, Spa und Fitnessbereich verfügt über einen lichtdurchfluteten, klimatisierten Veranstaltungsbereich mit sechs Räumen. Größter ist der Saal Friedrich Schiller mit 264 Quadratmetern für bis zu 265 Teilnehmer.

Lebensraum Imaginata

Die Imaginata im Stationenpark ist ein Experimentarium für die Sinne: Lernort, Fortbildungslabor, Denkmal, Wissenschaftszentrum mit physikalischen Hands-on-Experimenten und Event Loca­tion zugleich. Das Projekt „Lebensraum Imaginata“ widmet sich auf dem Gelände des ehemaligen Umspannwerks verstärkt dem Thema Nachhaltigkeit.

Bereits jetzt finden viele Tiere und Pflanzen auf dem Imaginata-Außengelände einen Lebensraum und naturnahe Habitate sollen entstehen. Hinweistafeln und interaktive Stationen informieren die Besucher. Seit 2020 bewirtschaftet das Imaginata-Team Hochbeete auf dem Innenhof ökologisch und zeigt, wie auf engem Raum in der Stadt eigenes Gemüse angebaut werden kann. Auch Schulklassen und Besucher sollen säen, pflegen, jäten und ernten können. Weiterer Schwerpunkt im Stationenpark ist der Klimaschutz mit Informationen zu Energieverbrauch, -ersparnis und umweltfreundlichem Erzeugen. In Sachen Nachhaltigkeit soll das Forum Die Imaginata Menschen und Projekten Gelegenheit zum Austausch bieten.

Leuchtenburg: Leuchtturm der Nachhaltigkeit an der Porzellanstraße

Die fast 1.000 Jahre alte Leuchtenburg liegt als Landschaftskino malerisch hoch über dem Saaletal, umgeben von Schafen auf den Wiesen, Milanen und seltenen Orchideen. Als Zentrum der Thüringer Porzellanstraße widmet sich die Leuchtenburg modern und interaktiv dem Kulturgut Porzellan und steht als außergewöhnliche Event Location zur Verfügung. Die vielfach ausgezeichnete Stiftung zählt zu den Vorreitern in Sachen Nachhaltigkeit und entwickelt ein entsprechendes Tagungsangebot. Die innen gedämmte Burg nutzt ein Nahwärmenetz und heizt mit Biomasse. LED- und Niedrigenergie-Lampen beleuchten ihre Ausstellungen. Leuchtenburg-Wein, -Honig und -Rosen werden biologisch angebaut und Biokräuter in der Küche genutzt. Müll wird vermieden und die Speisen und Getränke stammen fast ausschließlich aus der Region. Zum Schutz der Artenvielfalt wird nur einmal im Jahr gemäht; Dünger und Pflanzengifte sind tabu. Es gibt eine eigene Kläranlage und die Grünflächen werden mit Regenwasser bewässert. An den kostenfreien Parkplätzen für Busse und Pkw wächst das Elektro-Tankstellen-Angebot – auch für E-Bikes – stetig. Mit geschulten Mitarbeitern will die Leuchtenburg Deutschlands zudem erste barrierefreie Höhenburg werden; Rollatoren und Rollstühle können ausgeliehen werden.

Akademiehotel – Partner für soziales Engagement

Die Erlöse der Akademiehotels der gemeinnützigen TSA GmbH kommen ausschließlich Bildung und Sozialem zugute. Mit 500 Mitarbeitern werden 21 Kindertages-Einrichtungen in Thüringen und Sachsen, zwei berufsbildende Schulen, Jenas Fachbereich Soziale Dienste sowie das Institut 3L für Lebenslanges Lernen betrieben. Das Angebot des Akademiehotels wird sukzessive regional und saisonal ausgerichtet und nachhaltiger gestaltet.

Jenaer Deklaration: lokal und global nachhaltig handeln

Um die weltweiten Nachhaltigkeitsziele noch zu erreichen, haben über 30 Institutionen „The Jena Declaration“ unterzeichnet. Im Einklang mit dem Club of Rome, der Weltakademie für Kunst und Wissenschaft, der Academia Europaea, der Deutschen und der Kanadischen Unesco-Kommission wird ein klarer Strategiewechsel durch einen neuen Kulturansatz gefordert. Menschen aller Altersgruppen – vor allem jüngere – und unterschiedlicher kultureller, sozialer und regionaler Hintergründe sollen für lokales Handeln im Sinne globaler Nachhaltigkeit gewonnen werden.

„Es ist für Thüringen und Deutschland eine besondere Gelegenheit, zusammen mit so einflussreichen Partnern und einer breiten sozialen Bewegung aktiv gestaltend auf die künftige Nachhaltigkeitspolitik einwirken zu können“, sagt der Initiator und Koordinator Dr. Benno Werlen. Der Professor vom Unesco-Chair on Global Understanding for Sustainability der Friedrich-Schiller-Universität Jena leitet das koordinierende Weltsekretariat zum Umsetzen der Deklaration entlang der Programmlinien „Kunst“, „Bildung“ und „Zivilgesellschaft“.

Weiterführende Informationen:
www.jenaconvention.de


HANNOVER SETZT AUF GRÜNE EVENTS

Das Hannover Kongress- und Veranstaltungsbüro ist nicht bloß Convention Bureau für Niedersachsens Landeshauptstadt, sondern für die gesamte Region mit Städten wie Celle, Goslar, Isernhagen, Langenhagen, Wernigerode und Wolfsburg. Mit Harz, Heide und Mooren ist das nicht nur eine grüne Gegend voller National- und Naturparks, „Go Green“ ist bei Hannover Kongress auch angesagt, wenn es um nachhaltiges Tagen geht.

Bei Green Events steht die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit im Vordergrund. Schon kleine Umstrukturierungen erzielen beim Event-Planen große Effekte, nicht zuletzt für den Veranstalter. Kosten lassen sich einsparen und es wird ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet. Die neue Webseite www.greeneventshannover.de dient interessierten Verbänden und Firmen als Anfrageportal, hilft Planern darüber hinaus mit einer Checkliste und informiert über zu beachtende Kriterien.

Unabhängig von der Größe geplanter Tagungen kann deren gezieltes Gestal­ten maßgeblich zum Umweltschutz beitragen. Gerne berät das Team von Hannover Kongress, wie Meetings ressourcenschonend und nachhaltig ausgelegt werden können. Bislang 52 Locations, die besonders viele grüne Anforderungen erfüllen, hat das Convention Bureau mit „Green Event“ ausgezeichnet. Beim Anklicken von „Details“ werden alle Kriterien detailliert dokumentiert. Zudem ermöglichen 360-Grad-Rundgänge nachhaltige, virtuelle Besichtigungstouren, ohne persönlich vor Ort zu sein.

So trägt das Hannover Congress Centrum (HCC) in der historischen Stadthalle von 1914 im Stadtpark das Siegel. Offeriert werden auf 15.000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche rund 13.000 Sitzplätze in vier großen, multifunktionalen Veranstaltungshallen, sieben Festsälen sowie 30 Konferenz- und Seminarräumen. Ganz anders mutet der 340 Quadratmeter große, teilbare Future Meeting Space des HCC mit eigenem Eingang für bis zu 300 Gäste an. Mit flexibler Möblierung, Tageslicht, LED- sowie modernster Audio-, Klima-, Belüftungs- und Präsentationstechnik, eignet er sich auch für digitale Events. Mit dem HCC direkt verbunden ist das Congress Hotel am Stadtpark mit vier Sternen und 258 Zimmern. Schön und grün tagen lässt sich ferner im klassizistischen Schloss Herrenhausen, nicht zuletzt, weil es nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 2012 mit moderner Technik wiedererrichtet worden ist. Von seinen 13 Räumen eignet sich allein der 461 Quadratmeter große Festsaal für Events mit bis zu 480 Personen.

Als Green Hotels hat Hannover Kongress bislang 42 Häuser gelistet. Da­runter ist das Sheraton Hannover Pelikan Hotel, wo einst die Pelikan-Füller hergestellt wurden. Heute verfügt das Designhotel mit dem nostalgischen Charme der ehemaligen Fabrik über 147 Zimmer. Sein Tagungsbereich besteht aus sieben Räumen, deren größter auf 256 Quadratmetern 250 Personen fasst. Neben 200 geräumigen Zimmern verfügt auch das Vier-Sterne-superior-Hotel DoubleTree by Hilton Hannover Schweizerhof über sieben komplett renovierte, klimatisierte Tagungsräume mit Tageslicht und WLAN. So klassifiziert ist auch das Best Western Premier Parkhotel Kronsberg mit ebenso vielen Zimmern und 14 Räumen, deren größter sich für 200 Gäste eignet.

Ebenfalls zur grünen Kollektion der Messestadt zählt das Designhotel + Congresscentrum Wienecke XI. Unter seinen 20 multifunktionalen Räumen bietet die 1.000-Quadratmeter-Kongresshalle 1.600 Teilnehmern Platz. Hinzu kommen 140 Vier-Sterne-Zimmer. Zehn mehr zählt das Mercure Hotel Oldenburger Allee mit 750 Quadratmetern Tagungsfläche, verteilt auf acht Räume für maximal 1.000 Personen. Auf stolze 205 Zimmer und zwölf Räume, deren größter 300 Personen aufnehmen kann, bringt es das mit vier Sternen zertifizierte Novotel Hannover.

Historischer Kuppelsaal, modernes Convention Center, stimmungsvoller Prunksaal, barocker Reitstall, neueste Technik oder Schloss Herrenhausen – die Region Hannover hat für alle die passende Location. Das Hannover Kongress- und Veranstaltungsbüro berät als zentraler Ansprechpartner kostenfrei und unabhängig beim Organisieren von Veranstaltungen.

Weiterführende Informationen:
www.greeneventshannover.de


CONVENTION KÄRNTEN FOKUSSIERT NACHHALTIGKEIT UND SLOW FOOD

Mit seiner Botschaft „Change Your Perspective” setzt Kärnten auf das Bereichernde eines Perspektivenwechsels. Der Aufruf richtet sich sowohl an die Organisatoren von Verbands- und Firmenveranstaltungen als auch an die regionalen Anbieter. Österreichs südlichstes Bundesland lockt mit ungewöhnlichen Denkräumen und Events mit Weit- und Fernblick auf außergewöhnlichen Bühnen. Mit Slowenien und Italien als südlichen Nachbarn offeriert Kärnten grenzenlose Möglichkeiten zum Erweitern des Horizonts.

Kulinarisch setzt Kärnten schon seit Jahren auf die nachhaltige Philosophie des Slow Foods. Doch Nachhaltigkeit reduziert sich in Kärnten nicht bloß auf kulinarische und ökologische Belange. Durch Kooperation mit lokalen Sozialprojekten finden Verbände und Tagungsplaner Möglichkeiten, gesellschaftliche Verantwortung im Sinne der Nachhaltigkeit (CSR) in individuellen und angepassten Projekten sinnstiftend zu realisieren. Kärnten präsentiert sich allen, die Unvergleichliches bevorzugen, als „Marktplatz der Möglichkeiten“ mit vielfältigen Angeboten. Zwei der vier Säulen des von der Convention-Destination Kärnten propagierten Perspektivenwechsels sind besonders nachhaltig. Die beiden anderen sind einfach nur schön und – im Sinne regionaler Partnerschaft – grenzüberschreitend.

Kärnten als internationaler Slow-Food-Pionier

Slow Food ist weit mehr als Philosophie, es ist ein Lebensprinzip. Zugrunde liegt die ehrliche Überzeugung, dass Essen ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist. Dies verbindet sich mit gesunder und abwechslungsreicher Ernährung als Basis der Lebensqualität. Kärnten weckt die Sehnsucht nach Ursprünglichem, nicht zuletzt bei Tagungsgästen. Traditionelle Lebensmittel-Produzenten glänzen mit überliefertem Wissen und altem Handwerk. Beim Bergbauern im Lesachtal beginnt alles mit dem Getreide, über das Mahlen, bis das Brot knusprig aus dem Ofen kommt. Ebenfalls im Lesachtal zeigt Familie Unterweger, wie feine Butter, Berg- oder cremiger Frischkäse und Mozzarella aus Bio-Heumilch hergestellt werden.

„Richtig Schwein gehabt“, heißt es bei Johann Steinwender – von der Tierhaltung, dem Einsuren mit ausgesuchten Gewürzen bis zum Räuchern und Lufttrocknen des Gailtaler Specks. Berühmt ist auch der Bienenhonig aus dem Gailtal. Dort vermitteln Imkerbesuche, versüßt mit Honig, tiefe Einblicke in ein altes Gewerbe und das Innenleben der Bienenstöcke. Bei Koch-Workshops in Sankt Daniel zeigen Ingeborg und Gudrun Daberer, wie die typischen Kärntner Kasnudeln perfekt gekrendelt, also geschlossen, werden, und präsentieren vorm Verkosten 20 unterschiedliche Füllungen.

Kochkurse, Betriebsführungen oder Mitarbeiten beim Produzieren von Lebensmitteln und Getränken bauen Kongressgästen Brücken in die Region. Im Tagungshotel, am Seminarbüfett oder bei Ausflügen wächst das Verständnis für Erhaltenswertes. Zugleich lockt Kärnten mit einer Fülle authentischer Incentive-Ideen, die anhaltend nachhaltig wirken.

CSR: Nachhaltiges schaffen, gemeinsam Verantwortung tragen

Das Übernehmen gesellschaftlicher Verantwortung stellt einen Wettbewerbsvorteil dar und kann die Reputation eines Verbandes fördern. Kärnten Convention wirkt ganzheitlich im Sinne seiner Partner, weil das Bundesland von seinen natürlichen Ressourcen lebt und um die Wertigkeit dieses Kapitals auch für nachfolgende Generationen weiß. Als überzeugter Lizenznehmer des Österreichischen Umweltzeichens berät Kärnten Convention beim Durchführen von Veranstaltungen auf Grundlage der Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens. Das ist nicht bloß gut fürs Image, sondern es rechnet sich.

Der ökonomische Aspekt der Nachhaltigkeit macht sich für Kongress- und Seminarveranstalter nicht nur im ökologischen Bereich bezahlt. Viele sinnstiftende Projekte und unterstützenswerte Ideen finden sich durch Kooperation mit Kärntner Sozialprojekten. Kärnten Convention vermittelt Verbänden, deren Agenturen und Planern schnell passende, sozial verantwortliche Partner.

Corporate Volunteering: aktiv für Mensch und Natur

In Kooperation mit dem Netzwerk Verantwortung zeigen! hat Kärnten Convention ein Corporate-Volunteering-Programm für MICE-Gruppen aufgelegt. Auch bei Incentives rückt Nachhaltigkeit in den Fokus. Kärnten trägt dem mit Aktionen Rechnung, die den Teamgeist stärken und für lokale Gemeinden einen bleibenden Mehrwert schaffen. Sinnhaftes Tun und die Freude an geleisteter Arbeit belohnen mit der Erfahrung, Gutes für Mitmenschen oder die Natur getan zu haben. Kärntens Volunteering-Angebot reicht vom Aktiven im Naturschutz über Ausflüge mit Senioren oder Menschen mit Behinderungen bis hin zu Workshops mit Jugendlichen oder gemeinsamem Kochen für Obdachlose.

Event-Planer können passende Programme für Gruppen von fünf bis 40 Personen als halb- oder ganztägige Projekte auswählen. Verantwortung zeigen! unterstützt beim Vorbereiten und Planen der Incentives. Alle Mitwirkenden sowie die aktiv Unterstützten erhalten als Zeichen der Verbundenheit Event-Armbänder. Begleitet wird das Engagement auf Social Media; auf Wunsch gibt es Fotos und Videos.

Neben besonderer Teamerfahrung und Inspiration vermitteln solche Programme auch Einblicke in verborgene Bereiche der Gesellschaft. Die Hilfsbedürftigen profitieren durch Freude und Erlebnisse, die ohne Incentive nicht zustandekämen. Bewohner eines Kinderheims oder Kinderdorfs freuen sich über den Aufbau eines neuen Sandkastens, das Pflanzen einer Beerenhecke oder eines Rollstuhl-Fahrern zugänglichen Hochbeets. Hoch im Kurs steht ferner das Verschönern der Gemeinschaftsräume von Werkstätten oder Jugendzentren.

Lerncafé-Kinder und Altenheim-Bewohner lieben gemeinsame Erkundungen per Boot oder hinter einer nostalgischen Dampflok. Teilnehmer backen Kekse oder Apfelstrudel mit Bewohnern der Demenzstation des Klinikums Klagenfurt, gestalten einen Vorlese- oder Musiktag für Senioren. Kärntens Natur profitiert vom Beseitigen nicht einheimischer Gewächse in Kooperation mit einer Naturschutzorganisation, dem Ausmisten von Fledermaus-Kästen in Kirchtürmen oder dem Aufforsten von Jungwäldern.

Arbeiten mit Weit- und Fernblick

Zwei Dinge unterscheiden Kärnten von anderen Zielen: Sein mildes, mediterranes Klima sorgt mit vielen Sonnentagen fast das ganze Jahr für reichlich Lebensfreude und sonnige Stimmung. Außerdem bildet Kärntens Landschaft mit über 1.000 Seen und Berggipfeln einen imposanten Rahmen zum Arbeiten mit Perspektive und Weitblick. Hier gibt es Vortragsräume und Bühnen ohnegleichen sowie zum Storytelling ideale Locations. Die Open-Air-Arena der Burgruine Finkenstein eignet sich für Vorträge im Orangerot des Sonnenuntergangs. Auf dem höchsten Holz-Aussichtsturm der Welt am Wörthersee kann getagt werden. Feiern lassen sich im Stadttheater Klagenfurt außergewöhnlich inszenieren, so wie einst die 60-jährige Regentschaft Kaiser Franz Josefs I.

Drei Länder, drei Kulturkreise, grenzenlose Räume
Schließlich eröffnet Kärnten als Tor zum Süden ganz neue Chancen für Kongresse und Tagungen. Mit Italien und Slowenien vermitteln drei unterschiedliche Landschaften und Kulturkreise einzigartige Erlebnisse im Alpe-Adria-Raum. Ob kulinarisch oder kulturell, erleben Gäste dieses grenzübergreifenden Kulturraums ein Wechselspiel verschiedenster Einflüsse und können sprichwörtlich über Grenzen gehen.

Weiterführende Informationen:
https://convention.kaernten.at


NACHHALTIGKEIT ALS TEIL DER BAYERISCHEN DNA

Auch die bayerische Tourismuswirtschaft interpretiert Nachhaltigkeit als die ganzheitliche Verschränkung von Wirtschaft, Sozialem und Ökologie mit dem Ziel, die Bedürfnisse von Gästen, Gastgebern und Einheimischen mit denen des Natur- und Umweltschutzes in Einklang zu bringen. Die immer nachhaltigere Entwicklung des gesamten Tagungsangebots sieht die Branche als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an.

Ein Leuchtturmprojekt, wenn es um ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzepte geht, ist das 2.000 Jahre alte Regensburg. Die MICE-Destination wurde 2019 mit dem „ADAC Tourismus-Sonderpreis Bayern für Nachhaltigkeit" ausgezeichnet. Maßgeblich dazu beigetragen hat das marinaforum Regensburg. Die Veranstaltungslocation kombiniert die Nutzung historischer, identitätsstiftender Bausubstanz mit emissionsarmer Grundwasserheizung und Energiemonitoring, bietet ein ganzheitliches Mobilitätskonzept und regional-ökologisches Catering.

Auch das Kloster Plankstetten in Berching ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Im April 2022 wurde hier das größte, rein strohgedämmte Gebäude Süddeutschlands als neues Übernachtungsquartier fertiggestellt. Im Gästehaus St. Wunibald sind 30 helle Gästezimmer entstanden, gebaut aus Holz, Stroh und Lehm. Mit Böden und Decken aus klostereigenem Fichtenholz und Möbeln, die in der Tischlerei der Abtei angefertigt wurden. Die Benediktinerabtei hoch über dem Westufer des Main-Donau-Kanals wird wegen ihrer komplett ökologischen Ausrichtung auch gerne „Bayerns grünes Kloster“ genannt. In diesem Refugium lässt es sich auch konzentriert tagen und arbeiten: Dafür stehen mehrere Räumlichkeiten, teilweise in historischem Ambiente, mit Platz für bis zu 230 Personen zur Verfügung. Neben modernster Medientechnik verfügt das Kloster über ein leistungsfähiges WLAN in allen Räumen.

Am Rand des Erlanger Zentrums liegt mit dem Creativhotel Luise ein Haus für Gäste, denen umweltbewusstes Leben wichtig ist – egal, aus welchen Gründen sie nach Erlangen reisen. Einen ersten Eindruck erhält man schon von außen: Auf dem begrünten Flachdach wächst eine Kiefer neben einem Glashaus. Die Fassade dahinter ist holzverkleidet. Bereits 2015 hinterließ das Creativhotel Luise als erstes Hotel einen positiven CO2-Fußabdruck, band also mehr CO2, als es ausstieß. Die Zertifizierung des Hotels erfolgt durch Viabono, eine unabhängige Organisation, die speziell für die Reisebranche die Nachhaltigkeit von Unternehmen misst. Kriterien sind Kennzahlen zu End­energie, CO2, Wasser und Restabfall. Auch der Bezug von Bio-Produkten, solchen aus der Region und aus Fair Trade, wird vorausgesetzt. Fast jedes Detail im Hotel wird auf seine CO2-Produktion hin überprüft – von der Anfahrt der Mitarbeiter bis hin zu Schnittblumen – und fließt in die Gesamtrechnung ein.

Die Gäste wohnen in Zimmern mit Böden aus recycelten Fischernetzen; Wände und Decken sind aus Holz und Strohbauplatten, die Betten aus Naturkautschuk, Algen- und Kokosfasern. Und auch die hauseigenen Bienenstöcke fehlen nicht.

Weiterführende Informationen:
https://meet.bayern


Autor: Christian Boergen (CB)

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