Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 1 / 2014

Berlin ist quirlig, Berlin ist Trend

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Abwechslungsreich muss das Programm sein, das der BVM BerufsverbandDeutscher Markt- und Sozialforscher und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) bei ihren Verbandskongressen anbieten: Tagsüber findet ein Fachprogramm für Großgruppen statt, abends steht die Unterhaltung von 300 bis 4.000 Gästen in extraordinärer Umgebung im Vordergrund. Das stellt Veranstaltungsplaner vor die Herausforderung, die für diese Bedürfnisse passenden Locations zu finden – und eine geeignete Tagungsstadt.


© Verbändereport

Tango Nacht Strandbar Mitte
Tango Nacht Strandbar Mitte

Warum haben Sie für Ihre Verbandskongresse 2013 Berlin gewählt?

 

Ellen Didszus, BVM-Geschäftsführerin: Bis 2010 fand der BVM-Kongress jedes Jahr an einem anderen Ort in Deutschland statt. Seit 2011 tagen wir in Berlin, was für uns aus verschiedenen Gründen vorteilhaft ist: Zum einen ist die Organisation der Veranstaltung einfacher, da die BVM-Geschäftsstelle ihren Sitz vor Ort hat. Zum anderen gibt es in Berlin eine große Auswahl an für unsere Zwecke geeigneten und ausgefallenen Locations, die auch die Kapazität haben, Veranstaltungen mit einer Größenordnung von rund 500 Teilnehmern durchzuführen. So waren wir mit dem Kongress drei Jahre hintereinander im traditionellen Hotel "InterContinental", während wir für unsere Abendveranstaltungen das "Tipi am Kanzleramt" und "Clärchens Ballhaus" ausgewählt haben.

 

Doritt Lebe, DGGG-Veranstaltungsplanerin: 2013 haben wir drei Kongresse mit ähnlichem Schwerpunkt gleichzeitig durchgeführt, darunter den DAGG-Kongress der Deutschen Akademie für Gynäkologie und Geburtshilfe. Bei diesen drei Kongressen lag der Schwerpunkt auf den internationalen Gästen, deshalb war uns wichtig, eine Stadt zu finden, die gut angebunden und so vielfältig ist, dass sie einen Anreiz für die internationale Klientel bietet. Wir können im Nachgang sagen: Das haben wir mit Berlin erreicht.

 

Ellen Didszus: Berlin liegt zentral und ist verkehrstechnisch gut erreichbar. Dazu kommt das Großstadtflair bei unseren Teilnehmern sehr gut an. Nicht selten verbinden unsere Besucher ihre Kongressteilnahme mit einem weiteren Anlass oder sie nutzen die Gelegenheit, um im Anschluss das breite Spektrum dieser Weltstadt zu erkunden: die geschichtsträchtigen Bauwerke, die berühmten Museen, die zahlreichen Kleinkunstbühnen, Festivals und Einkaufsmöglichkeiten.

 

Welche Anforderungen stellen Sie an Tagungsstätten und Event Locations?

 

Doritt Lebe: Im Vordergrund steht auf jeden Fall die Anbindung. Dann natürlich auch die Größe, die Kapazität der Häuser. Im Oktober 2013 hatten wir uns für das "Maritim" in der Stauffenbergstraße entschieden. Es hat die Größe, die wir brauchen. Wir konnten die Industrie zufriedenstellen, sie hat sich gut repräsentiert gefühlt und es gab genügend Räume, parallel Workshops anzubieten. Dazu kam die Nähe zum Potsdamer Platz, die fußläufige Nähe zu anderen Hotels, sodass die rund 2.700 Teilnehmer gut untergebracht waren.

 

Strandbar Mitte © visitBerlin/Koschel

 

Ellen Didszus: Unsere Veranstaltung dauert insgesamt drei Tage. Am ersten Tag finden die Mitgliederversammlung des BVM und ein Get-together statt. Dann folgen die beiden Kongresstage, an denen wir ein umfangreiches Fachprogramm mit begleitender Ausstellung bieten. Zusätzlich wird am Abend des ersten Kongresstages bei einer festlichen Gala der Preis der Deutschen Marktforschung verliehen. Wir benötigen daher drei verschiedene Locations: eine für das Get-together mit rund 180 Gästen, eine für die Gala mit 300 bis 400 Personen und eine für das Fachprogramm und die begleitende Ausstellung mit bis zu 500 Teilnehmern. Für einen reibungslosen Ablauf und eine perfekte Veranstaltung müssen wir uns in jeder Hinsicht auf die Professionalität unserer Anbieter verlassen können: Unterkunft, Catering, Technik und organisatorische Betreuung müssen höchsten Anforderungen gerecht werden.

 

Für die festliche Gala nutzen wir immer eine andere Location als für den Kongress. Nach einem achtstündigen Vortragsprogramm sorgen wir für einen Orts- und Stimmungswechsel und für ein Kontrastprogramm: Funktionale Veranstaltungsräume werden gegen urige oder außergewöhnliche Locations eingetauscht. Am Abend mögen die Teilnehmer es schräg, am Abend mögen sie es gebrochen. Das bringt Abwechslung und Spannung in den Programmablauf.

 

2015 feiern wir das 60-jährige Bestehen unseres Verbandes und gleichzeitig den 50. BVM-Kongress. Zu diesem Anlass haben wir uns noch einmal für einen Ortswechsel entschieden, um ein Signal zu setzen und zu zeigen, wie die Zukunft aussehen kann: Der Jubiläumskongress wird im "nhow Berlin" an der Spree stattfinden.

 

Doritt Lebe: Der DGGG-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe findet alle zwei Jahre statt, es kommen über 4.000 Teilnehmer. Wir suchen immer eine Stadt aus, die zum Lebenslauf des Präsidenten passt. 2012 waren wir in München. Ich würde ganz klar sagen: München ist traditionell und Berlin ist Trend. Berlin ist ein spektakulärer Standort mit guter Auswahl, weil man wahnsinnig viele unterschiedliche Locations für Abendveranstaltungen mieten kann. Oder auch zusätzliche Räumlichkeiten für das Fachprogramm, wie in unserem Fall Hörsäle an der Charité – ganz bezaubernd – oder das "Russische Haus der Wissenschaft und Kultur" und das "Café Moskau". 2013 waren wir zum Festabend in der "Kalkscheune". Ein besonderes Highlight seit Oktober 2013 ist das "Besucher- und Schulungszentrum" des Medizintechnikherstellers Karl Storz im historischen Kaiserin-Augusta-Hospital. Es wurde gleichzeitig mit unserem Kongress eröffnet. Wir durften als Erste gucken!

 

DGGG Messe © Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)

 

Sie haben beide für Ihre Kongresse einen Standort in Berlin-Mitte gewählt. Warum?

 

Doritt Lebe: Das war eine bewusste Entscheidung. Unseren Vorständen ist das wichtig, weil sie viel unterwegs sind und dadurch wenig Zeit für ihre Familien haben. Viele Professoren werden deshalb bei der Reise zum Kongress von ihren Ehepartnern begleitet, denen in der Stadtmitte am meisten geboten wird.

 

Ellen Didszus: Drei Jahre hintereinander waren wir im Hotel InterContinental in Tiergarten, 2014 werden wir im Grand Hyatt am Potsdamer Platz und 2015 im nhow in Friedrichshain tagen. Ausschlaggebend für die die Wahl dieser Veranstaltungshotels waren Raumangebot und Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber es ist uns natürlich auch wichtig, dass unsere Teilnehmer schnell und unkompliziert von A nach B kommen und von der pulsierenden Hauptstadt etwas mitbekommen. Auch aus diesem Grund werden wir weiterhin im Zentrum Berlins tagen.

 

Was bietet Berlin Ihren Verbänden allgemein, was andere Städte nicht haben?

 

Ellen Didszus: Berlin ist natürlich eine große, quirlige Stadt. Der Standort unserer Geschäftsstelle in Berlin-Mitte ist äußerst günstig. In unserem Büro in der Friedrichstraße und in den nahe gelegenen Hotels finden das ganze Jahr über unsere Seminare und Sitzungen statt. Und dass Berlin aus allen Himmelsrichtungen sehr gut erreichbar und der öffentliche Nahverkehr schnell und bequem ist, wissen unsere Seminarteilnehmer und Gäste sehr zu schätzen. Mit einem geschäftlichen Termin lässt sich auch so manches kulturelle Highlight oder sogar ein Wochenendaufenthalt verbinden.

 

BVM Konferenz im Vortragssaal des Hotel InterContinental © BVM – Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. 
Doritt Lebe:
Die DGGG hatte ursprünglich einmal in München ihren Sitz, dann ist sie nach Berlin gekommen. Berlin hat den Vorteil, dass sich hier ganz viel bewegt, viele Verbände haben sich hier angesiedelt. Wenn man sich anschaut, wie viele Verbände und Vereine ihren Hauptsitz in Berlin haben, dann zeigt das die positive Entwicklung von Berlin selbst. Der Austausch zwischen den Verbänden ist toll, man trifft sich bei Stammtischen, was auch durch die Berlin Tourismus & Kongress GmbH visitBerlin gefördert wird. Es gibt sehr wenig – bis auf den Flughafenausbau –, was man in Berlin kritisieren müsste.(AB)

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