Seit einer gefühlten Ewigkeit warten Investoren auf höhere Zinsen für qualitativ gute Wertpapiere. Die Situation hat sich jedoch bis zuletzt nicht verbessert. Wie in den Vorjahren blieben die Renditen 2018 ausgesprochen niedrig und die Alternative, mit Liquiditätshaltung abzuwarten, wird weiterhin mit Negativzinsen bestraft. Vor dem Hintergrund eines abgeschwächten Wirtschaftswachstums kann hier auch nicht mit Besserung gerechnet werden. Auch wer sich zwischenzeitlich für Aktien als Alternative entschieden hatte, musste 2018 Rückschläge hinnehmen und steht vor erheblichen Entscheidungsproblemen, was den Umfang des Engagements betrifft. Ursächlich sind in erster Linie politische Risikofaktoren mit zunehmenden realwirtschaftlichen Folgen, die sich negativ auf die Performance von Wirtschaft und Märkten auswirken.
Internationale Politische Risiken Ein hohes potenzielles politisches Risiko stellen unverändert der internationale Terrorismus, die Tragödien in Syrien sowie im Jemen im Gefolge des Stellvertreterkrieges zwischen Iran und Saudi-Arabien dar, die jederzeit wieder zu Verwerfungen führen. Beispielhaft hierfür ist die plötzlich wieder verschärfte Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine, der umgehend Diskussionen um realwirtschaftlich relevante Sanktionen folgen. Noch weit schwerwiegender könnte ein ernsthafter Konflikt zwischen Nato und Russland infolge des Streits um den sogenannten INF-Vertrag werden, den Präsident Trump wegen russischer Mittelstreckenraketen Ende Januar kündigen will. Handelskrieg und America First Größtes akutes Risiko für den Welthandel ist aber zweifelsfrei die Handelspolitik des US-Präsidenten. Ganz im Sinne von „America first“ trifft diese ja nicht nur China, sondern grundsätzlich alle Länder mit einem Handelsüberschuss gegenüber den USA – damit insbeso