Es war kurz vor dem Leipziger Parteitag der CDU. Im ZDF wurde über einen Auftritt von Friedrich Merz berichtet, man sah ihn. Der Herr neben ihm, offensichtlich der Gastgeber, war Christoph Münzer, das Zeichen wvib Schwarzwald AG am Rednerpult unübersehbar. Wieder ein Coup gelungen! Mitgliederorientierung („Wir verlieren keine Zeit mit unnötigen Sitzungen. Wir haben eine Vision, die uns führt, und investieren die Zeit in die Arbeit für das Mitglied.“) und Investment in Aufmerksamkeitsgewinne sind für Münzer kein Gegensatz. Deutschland als Industrieland und die Bedeutung des Mittelstands in der Region sind die Kernthemen des Freiburger Unternehmerverbandes. Mit der Kampagne „Einigkeit. Recht. Freiheit. – gegen Spalter und Populisten“ zeigte der Verband ungewohnt deutlich Flagge. Grund genug für ein ausführliches Interview; Henning v. Vieregge hat es geführt.
Verbändereport: Herr Münzer, Sie sind Ökonom der Freiburger Schule, Fulbright-Stipendiat, waren in der Wirtschaft tätig, sind dann aber den Verbänden treu geblieben. Christoph Münzer: So ist es! Ich war zuerst bei der IHK, dann in der Wirtschaft, aber eigentlich hat es mich immer zu etwas Übergeordnetem gezogen, wo man nicht nur dem einen, relativ schmalen Interesse dient. In den Verbänden geht es um viele Themen und Unternehmen, da muss man sich mit der ganzen Breite beschäftigen. Genau das macht mir Spaß. VR: Mir hat ein Freund aus der Studentenpolitik, der mich in den Verband geholt hat, gesagt: Du musst wissen, dass das vermutlich eine Sackgasse ist. Das stimmt (lacht)! Ich bin jetzt 57 Jahre alt, wenn ich in ein Unternehmen gehen wollte, wäre das nicht der klassische Weg. Verband passt zu mir, denn man schöpft früh aus Informationsquellen, die man sonst gar nicht oder erst deutlich später zu Gesicht bekäme. VR: War Dr. Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident von 1996 bis 2013, für Sie präg