In Europa ist Krieg, und eine „Zeitenwende“, so Kanzler Scholz, ist notwendig. Umstellung auf „Kriegswirtschaft“, wie die Franzosen meinen? Boris Pistorius, der Verteidigungsminister, spricht von „Kriegstüchtigkeit“, Hans Christoph Atzpodien bevorzugt den Begriff „Resilienz“. „Wir brauchen ein ganzheitliches Maßnahmenpaket zur Resilienzwirtschaft“, forderte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, BDSV, unlängst in einem Gastbeitrag in der FAZ. Um diesen noch jungen Verband und seine Forderungen näher kennenzulernen, verabredete sich Henning von Vieregge mit Dr. Atzpodien zu einem Interview. Fazit: Kaum ein Verband ist zurzeit in der Politik so gefragt wie dieser.
Verbändereport: Sie beschreiben auf der Homepage die 220 Mitgliedsunternehmen, die der BDSV hat, als „hoch qualifizierte Ausrüster und Partner in erster Linie der Bundeswehr“. Gibt es eine Art Aufnahmeprüfung? Hans Christoph Atzpodien: Nein, die gibt es nicht. Wir haben eine Satzung, die enthält Anforderungen an Mitgliedsunternehmen. Ordentliche Mitglieder können Unternehmen der Wehrtechnik, Sicherheitstechnik oder dementsprechender Digitaltechnik mit industrieller Wertschöpfung in der Bundesrepublik Deutschland werden, die sich auf dem Gebiet der Ausrüstung von Organen der äußeren Sicherheit (Landesverteidigung) und/oder inneren Sicherheit betätigen. Der Vorstand des BDSV entscheidet über die Aufnahme. Hat er schon mal jemanden abgelehnt?Ja, das ist schon mal vorgekommen, und zwar, weil ein Unternehmen unseres Verbandes in einem anderen Teil der Welt auch nicht in den dortigen Verband aufgenommen worden war. Zum Stichwort „Mitgliedsunternehmen“. Welche Branchen haben Sie unterm Verba