Seit Langem war den Entscheidungsträgern in Brüssel bewusst, dass die EU eine besondere Verantwortung für die Balkan-Region hat. Politisch birgt die Region immer noch erheblichen Sprengstoff in Form von Grenzkonflikten, inneren zumeist ethnisch bedingten Spannungen und auch wirtschaftlich besteht ein erheblicher Aufholbedarf. Der erste EU-Westbalkan-Gipfel seit 15 Jahren fand nun Mitte Mai 2018 in Sofia statt. Vor Ort diskutierten die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Mitgliedstaaten mit ihren Counterparts aus sechs Balkanländern die Perspektiven für die Region.
Die Herausforderungen für die EU auf dem Balkan EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte nach der Veranstaltung: „Heute haben wir unser beiderseitiges Bekenntnis zur europäischen Perspektive der gesamten Region bekräftigt. Wie ich während meines jüngsten Besuchs in der Region erklärt habe, ist und bleibt die Europäische Union der zuverlässigste Partner des gesamten Westbalkans. So haben wir sehr konkret darüber beraten, wie wir die Verbindungen mit und innerhalb der Westbalkanregion ausbauen können.“ Die Länder Slowenien und Kroatien sind seit 2007 bzw. 2013 bereits Mitglied der Europäischen Union. Der Westbalkan (Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Albanien und der Kosovo) zerschneidet jedoch den Südosten Europas, angrenzend an mehrere EU-Mitgliedstaaten. Die hauptsächlichen Probleme in dieser Region sind der Mangel an demokratischen Standards, das Fehlen von Rechtsstaatlichkeit, nationalistische Auswüchse, ethnische Spaltung und Polarisierung, Korruption sowie organisierte Kr