2004 hat der Arbeitgeberverband Nordmetall eine Stiftung gegründet. Was waren die Beweggründe? Wie ist das Zusammenwirken von Verband und Stiftung organisiert? Welche Arbeitsschwerpunkte werden verfolgt? Gibt es Besonderheiten? „Ja“, sagt Kirsten Wagner, die seit elf Jahren Geschäftsführerin ist: „Wir sind eine operativ-fördernde Stiftung.“ Und: „Wir wollen keine Anträge.“ Henning von Vieregge hat gefragt. Sein Fazit aus dem Interview: Verbandsgeschäftsführer sollten das Thema „Stiftungsgründung“ auf ihre Prüfagenda setzen, es könnte sich lohnen.
Verbändereport: Ein Arbeitgeberverband schafft sich eine Stiftung und die schreibt: Wir sind „sichtbarer Ausdruck des Bewusstseins, dass wirtschaftliches Interesse mit gesellschaftlicher Verantwortung zusammengehen muss“. Also Eigenwohl paart sich mit Gemeinwohl? Kirsten Wagner: Ja, natürlich. Unterschiedliche Interessenlagen können gleichwohl allen nutzen. Wie kann man sich das Zusammenwirken Verband/Stiftung vorstellen?Wir sind in enger Abstimmung und auch durch die Besetzung der Gremien nah am Verband. Weil wir eine privatrechtliche Stiftung sind, gehören wir uns dennoch quasi selbst und sind insofern unabhängig. Wir können daher auch mittel- bis langfristige Ziele deutlich offener ins Auge fassen, als ein Unternehmen oder eine Branche dies kann. Wir tun das bestmöglich als Stiftungsprofis, denn sinnvolles Fördern will gekonnt sein. Dieses Verbandsverständnis kann man durchaus als ungewöhnlich bezeichnen. Ist Nordmetall der einzige Verband in der Metallindustrie, der so eine Stiftung hat? Nic