Das anhaltende Niedrig- bzw. Negativzinsumfeld sowie die im historischen Vergleich hohen Bewertungsrelationen an den Aktien- und Immobilienmärkten machen die Anlage von Verbandsvermögen zu einer extrem herausfordernden Aufgabe. Vor dem Hintergrund der in den USA bereits eingeleiteten Zinswende sollte sich die Beimischung von risikobegrenzenden Strategien positiv auf die Stabilität und die Rendite von Verbandsanlagen auswirken.
Kapitalmärkte im Bann der Geldpolitik Die Kapitalmärkte bewegen sich seit mehr als 30 Jahren in einem Umfeld fallender Zinsen. Infolge der Finanzkrise hat sich dieser Trend verschärft. Seit der Lehman-Pleite kam es weltweit zu über 700 Zinssenkungen. Im Nachgang anderer großer Notenbanken startete die Europäische Zentralbank (EZB) im März 2015 ihr Programm des „Quantitative Easing“ („QE“, quantitative Lockerung), bei dem nunmehr bis mindestens Ende März 2017 Anleihen im Gegenwert von 60 Milliarden Euro pro Monat über den Sekundärmarkt aufgekauft werden sollen. Nach dem Programmstart fielen die Renditen von europäischen Staatsanleihen mit Laufzeiten von bis zu fünf Jahren in den negativen Bereich (Abbildung 1). Vom Rückenwind zum Gegenwind Defensive Anleger konnten mit dem Rückenwind der ultralockeren Geldpolitik in den letzten Jahren bei einer typisierten Aufteilung ihrer Anlagen zu 80 Prozent in Anleihen (Rentenfonds) und zu 20 Prozent in Aktien (Aktienfonds) höchst erfreuliche Ergebn