Die Besonderheit von Verbandszeitschriften sind ihre multiplen Funktionen. Sie transportieren Verbandsmitteilungen, dienen der Imagepflege und vermitteln als Fachzeitschrift wichtige Brancheninformationen. Print- und Onlinemedien harmonieren mit verteilten Rollen in Verbänden sehr gut nebeneinander. Für die Kommunikationsverantwortlichen besteht eine wesentliche Herausforderung darin, die unterschiedlichen Kommunikationskanäle in der richtigen Weise zu nutzen – im Hinblick auf Ressourcen und Themensetzung. Der vorliegende Artikel zeigt auf, wie Leser-Nutzer-Befragungen dabei helfen, Verbandsmedien zeitgemäß weiterzuentwickeln.
Die Verbandszeitschrift ist für viele Verbände in Deutschland nach wie vor ein Grundpfeiler in der Medienkommunikation mit ihren Mitgliedern. Sie liefert die relevanten Neuigkeiten und Informationen regelmäßig und verlässlich frei Haus und wird auch durch ihre haptische Qualität von den Lesern deutlich überwiegend geschätzt. Daneben sind heute diverse digitale Angebote selbstverständlich geworden – Websites, Newsletter, Archive, Social-Media-Auftritte oder gar WIKIs flankieren die Zeitschrift mit ergänzenden Services und ermöglichen den Nutzern eine gezielte Informationssuche und die Möglichkeiten des (internen) Austauschs – immer häufiger sollen sie inzwischen auch die Verbandszeitschrift ersetzen. Die fachöffentliche Diskussion um die Rolle von Printmedien im „digitalen Zeitalter“ wurde lange Jahre hoch kontrovers geführt. „Print stirbt“ war das Credo vieler Web-Enthusiasten und führte zu Verunsicherungen und falschen Strategien in Verlagen, Unternehmen und Verbänden.