„Verband wohin?“ Das ist die Leitfrage, mit der die Suche nach geeigneten Rednern für Verbandsveranstaltungen nicht selten beginnt. Etwas umfassender formuliert: „Wer kann uns Hinweise zur Entwicklung der Branche vor dem Hintergrund der Gesamt-entwicklung geben und dabei direkt oder indirekt helfen, den Verband optimal auf die kommenden Herausforderungen einzustellen?“ In diesem Zusammenhang fällt oft auch der Name Michael Hüther. Die einen sagen, er ist ein überzeugender Redner. Die anderen sehen ihn als Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Schlüsselposition der Wirtschaft. Beides stimmt. Henning von Vieregge sprach mit ihm über die deutsche Verbändelandschaft.
Verbändereport: Prof. Hüther, lassen Sie uns bitte ein Gespräch führen, das Verbandsmanagern hilft. Wie erleben Sie diesen Berufszweig? Michael Hüther: Ein Job prägt die Person, die er aber schon gezielt angezogen hat. Verbandsmanager bündeln Interessen ihres Verbandes und artikulieren diese gebündelten Interessen wiederum differenziert in unterschiedlichen Auditorien, sodass die Interessenvertretung erfolgreich ist. Verbandsmanager beherrschen also eine doppelte Scharnierfunktion. VR: Ihre Beschreibung hört sich nach der eines Diplomaten an. Das hat etwas mit Fingerspitzengefühl zu tun. Aber man wird immer auch Geschichten hören, wo Verbandsmanager gescheitert sind, weil sie die Bündelungsfunktion von Interessen nicht hinbekommen haben. Verbandsmanager haben im Verband alle Interessen in den Blick zu nehmen und müssen diese Interessen auch im Rahmen einer inneren Mission artikulieren können. Um sie dann möglichst erfolgreich nach außen zu bringen. Man muss also Durchsetzung