Unsere Welt ist geprägt von Klischees und Vorurteilen. Sie helfen uns, bestimmte Vorgänge einzuordnen, ohne lange nachdenken zu müssen. Komplett aus der Luft gegriffen sind sie selten; sie enthalten zumeist einen gewissen Bodensatz an Wahrheit. So verhält es sich auch mit Unternehmensberatern. Das Ansehen dieser Berufsgruppe kann bei weiten Teilen der Bevölkerung durchaus als ausbaufähig bezeichnet werden. Sie müssen mit einem Klischee leben, das aus ihrem vermeintlich üblichen Vorgehen resultiert: Danach kommen sie in ein Unternehmen, entlassen jeden zehnten Mitarbeiter, behaupten, damit die Produktivität um zehn Prozent gesteigert zu haben, kassieren ihr Honorar und sind weg – aus der Firma und aus der Verantwortung. Natürlich wird nur ein verschwindend kleiner Teil der Unternehmensberatungen wirklich in dieser Form agieren. Einige von ihnen aber schon und darauf fußt letztendlich die wenig schmeichelhafte Einschätzung dieser Berufsgruppe.
Nun soll es an dieser Stelle nicht primär um Unternehmen gehen, sondern um Vereine und Verbände. Auch diese holen sich zuweilen Berater ins Haus, um so Krisen zu meistern oder ihre Ausrichtung auf Zukunftsfähigkeit hin zu überprüfen. Kann das wirklich funktionieren? Können Externe die anstehenden Probleme lösen? Oder wird es so laufen wie bei den Unternehmensberatern mit Patentrezepten und Standardlösungen? Wie so oft im Leben lautet die Antwort: Es kommt darauf an! Damit ist hier weder die Art des Vereins gemeint noch das zu lösende Problem. Es kommt einzig darauf an, wie der Berater seinen Job auffasst. Reden ist Silber ... Es ist noch gar nicht lange her, da waren die Medien voll von Motivationstrainern und „Kohlenläufern“. Diese „Hoppla-jetzt-komm-ich-Gurus“ füllten große Hallen und präsentierten dem staunenden Publikum – Tschakka –, warum sie wurden, was sie sind, und warum das angeblich jeder andere auch werden könne. Manche von ihnen wurden reich, andere überspannten den Boge