Der Blick von außen: Otto-Group-Kommunikationschef Thomas Voigt erklärt im Interview, wie Corona die Bedeutung von Verbänden verändert hat, welche Chance er darin für die Wirtschaft sieht und welche Aufgaben nun auf alle Beteiligten zukommen. Das Interview wurde im Januar 2021 zuerst auf der Website des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) veröffentlicht und nun für den Verbändereport aktualisiert.
Herr Voigt, Sie haben jüngst in einem Interview mit dem Branchenblatt „PR Report“ explizit Verbände für ihre kommunikative Arbeit in der Coronakrise gelobt. Woher kam diese Erkenntnis? Thomas Voigt: Die Coronapandemie ist eine Jahrhundert-Ausnahmesituation. Wie in jeder Krise hat die Exekutive das Mandat, diese zu bekämpfen. Damit meine ich in erster Linie natürlich die Politik, aber auch Gewerkschaften und Verbände spielen eine wichtige Rolle. Ein fester Kreis an Entscheidungsträgern verschiedener Institutionen, die diesen Prozess steuern und aufgrund ihrer Relevanz kommunikativ in Erscheinung treten. In diesem Zusammenhang erlebe ich die meisten Verbände aktuell als starkes Sprachrohr in die Mitgliedschaft hinein und gegenüber der Öffentlichkeit. Sie spielen eine ganz andere Rolle als vor der Krise. Die Arbeit und damit verbunden die Kommunikation von Verbänden als zentraler Parameter in der Bekämpfung der Krise also? Momentan wird von einigen Verbänden sogar fast noch eine bessere