Viele Mitgliederorganisationen, Interessenvertretungen und Personenverbände sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass ihre Mitgliederzahlen schrumpfen. Für die Niederlande belegt dies beispielsweise „Brench“, die Benchmark-Site für Mitgliederorganisationen. 2011 hatten es danach 20 Prozent aller Branchen- und Berufsverbände mit Mitgliederschwund zu tun, 2013 waren davon schon 30 Prozent betroffen. Auch in Deutschland kennen Verbände, Interessenvertretungen, Parteien und Gewerkschaften das Problem. Woran liegt das?
Zunächst werden wir wie schon in unserer Rolle als Konsumenten auch in der Rolle als Verbandsmitglieder immer anspruchsvoller. Seit dem Beginn des Jahrhunderts haben Wirtschaftsunternehmen und auch Mitgliederorganisationen damit zu kämpfen, dass ihnen die Kontrolle über ihren jeweiligen Markt immer mehr entgleitet. Brench macht aber deutlich, dass Verbände sich dem Abwärtstrend erfolgreich widersetzen können, wenn sie in der Lage sind, ihren Mitgliedern einen klaren Mehrwert zu bieten. Manche Organisationen haben auf den Mitgliederschwund dadurch reagiert, dass sie sich immer stärker zum umfassenden Dienstleistungsanbieter gewandelt haben. Dies hat ihr Serviceportfolio aufgebläht. Verbände beginnen beispielsweise damit, branchenweite Veranstaltungen anzubieten. Zu denen sind gegen eine höhere Teilnahmegebühr auch Nichtmitglieder eingeladen. Dies stellt aber durchaus ein Risiko dar. Am Ende ist dieser Verband mitunter mehr mit dem Organisieren solcher Veranstaltungen beschäftigt, als noch eine Orga