Anfang der 60er Jahre begannen die Deutschen wieder ins Ausland zu reisen und für viele von ihnen war Caravaning schon damals der Inbegriff von Freiheit und Unabhängigkeit. Die Industrie wuchs schnell und bereits im Jahr 1962 gründete sich der Verband Deutscher Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller (VDWH), der bis zum Jahr 2002 unter diesem Namen aktiv war.
Zum 40-jährigen Jubiläum war es aufgrund veränderter Aufgabenstellungen der Caravaning Branche Zeit für einen neuen Namen: Seit Oktober 2002 heißt die Interessensvertretung der Hersteller von Freizeitfahrzeugen sowie deren Zulieferer und Dienstleister „Caravaning Industrie Verband“ (CIVD). Zwar bricht der Verband unter neuem Namen zu neuen Taten auf – insbesondere im Hinblick auf sein intensiviertes europäisches Engagement - aber die ursprünglichen Ziele haben immer noch Bestand.
Qualitätsmanagementsystem gemäß internationaler Norm
Als erster deutscher Industrieverband hat der heutige CIVD ein Qualitätsmanagementsystem gemäß der internationalen Norm DIN EN ISO 9001:2000 eingeführt, und das aus gutem Grund, wie Geschäftsführer Hans-Karl Sternberg erläutert: „Mit der Zertifizierung ist es uns gelungen, verbandsinterne Abläufe zu systematisieren und die eigenen Dienstleistungen im Sinne unserer Mitglieder zu optimieren. Darüber hinaus wollten wir auch Vorbild sein, um unsere Mitglieder bei deren Zertifizierung unterstützen zu können und anhand optimierter und transparenter Arbeitsabläufe den Stellenwert eines QM-Systems innerhalb der Freizeitindustrie verdeutlichen“.
Zu den vorrangigen Aufgaben des Verbandes gehört die Vertretung der gemeinsamen fachlichen und wirtschaftspolitischen Belange der Caravaningbranche, insbesondere die Interessenvertretung der Mitglieder und Fördermitglieder gegenüber der EU-Kommission, der Bundesregierung, Behörden und anderen Institutionen. Im Vordergrund stehen dabei verkehrspolitische Fragen sowie Themen rund um Technik und Zulassung, die mit der Vollendung des europäischen Binnenmarktes zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der CIVD engagiert sich hier besonders bei der Entwicklung der Vorschriften und Normen hinsichtlich Verbrauchersicherheit, zunehmend auch im Umwelt- und Gesundheitsbereich.
Technik, Sicherheit, Normung...
ist ein komplexer Bereich, insbesondere hinsichtlich der fortschreitenden europäischen Integration. Durch intensive Ausschussarbeit und Arbeitskreise trägt der CIVD maßgeblich dazu bei, die Rahmenbedingungen für die Hersteller aber auch die Caravaner zu optimieren. Im Mittelpunkt der Verbandsarbeit steht hierbei die Europäische Kommission, die neben legislativen auch exekutive Befugnisse hat und als „Motor der EU“ also auch das Initiativrecht hat, den von den EG-Verträgen vorgegebenen Rahmen auszugestalten. Was hier entschieden wird, hat somit unter Umständen direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Hersteller, die als einzelnes Unternehmen dem komplexen Geflecht von Ausschüssen relativ hilflos gegenüber stünden.
Wie einige Beispiele zeigen, konnte der Verband in der Vergangenheit durch beharrliche Arbeit in den politischen Ausschüssen zur Harmonisierung der technischen Vorschriften beitragen – sicherlich eine wesentliche Grundlage insbesondere für das Exportgeschäft. So ist aufgrund des hohen Exportanteils ein europäisch einheitliches Zulassungsverfahren für die deutsche Caravaning-Branche von herausragender Bedeutung. Unter Mitarbeit des CIVD wurde eine Ausdehnung der EG-Typgenehmigung erarbeitet, die voraussichtlich im Jahr 2004 eingeführt wird. Auch hinsichtlich einer Anpassung des Leergewichts hat ein Arbeitskreis des CIVD bereits weit im Vorfeld, auf dem Caravan Salon 2000, eine Branchenempfehlung zur Massenberechnung von Freizeitfahrzeugen erarbeitet. Das Resultat: Durch die freiwillige vorzeitige Anwendung von europäischem Recht konnte ein wichtiger Beitrag zu mehr Kundenzufriedenheit und Sicherheit geleistet werden.
Im Jahr 1993 hat der ADAC erstmals einen Motorcaravan gecrasht, 2002 wurde die Prozedur wiederholt. Wenn die Ergebnisse des jüngsten Tests in nahezu allen Kategorien deutlich besser waren als beim ersten Mal, liegt das sicherlich auch an der Mitarbeit der Verbandsexperten. Ihre Empfehlungen und Hinweise haben insbesondere zu Verbesserungen bei Insassenschutz durch Nutzung von Dreipunktgurten sowie Aufprallverhalten des Basisfahrzeugs beigetragen. Insgesamt ist die Unfallquote der Caravaner um etwa zwei Drittel niedriger als die von PKWs – auch dies ein Verdienst der Hersteller, die die ihre Sicherheitsstandards in den letzten Jahren signifikant erhöht haben.
Die Medienprofis
In punkto Öffentlichkeitsarbeit macht dem CIVD so schnell keiner etwas vor. Über viele Jahre hinweg hat der Verband enge Kontakte zu den wichtigen Medien geschaffen, ein Engagement, das sich Jahr für Jahr in einer sehenswerten Veröffentlichungsquote niederschlägt. So erschienen 2002 rund 800 Artikel in den Printmedien mit einer Gesamtauflage von 76 Millionen und etwa 20 Beiträge in Hörfunk und Fernsehen, die durch CIVD-Aktionen oder Informationen initiiert wurden. Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen wirtschaftliche Aspekte der Branche sowie die hersteller-unabhängige Darstellung der Freizeitform Caravaning. Zu den jährlichen PR-Presse-Highlights gehört die Journalistenreise in ein ausgesuchtes Land, 2002 war es Kroatien. 35 europäische Journalisten aus Rundfunk und Print-Medien nahmen teil und bekamen einen Einblick in die Vorzüge der Urlaubsform Caravaning.
Seit vielen Jahren ist der Verband ideeller Träger der weltgrößten Caravaning-Messe, dem Caravan Salon in Düsseldorf. Die von dieser Messe ausgehenden Impulse machen sie zum Fixpunkt der Branche in Europa. Der Caravan Salon verbindet reine Produktinformation mit Sondershows, die Lust aufs Caravaning machen. Darüber hinaus hat sich die Messe als Treffpunkt internationaler Caravaningexperten etabliert. So zählen das vom ADAC und CIVD ausgerichtete Expertenforum „Quo vadis Camping und Caravaning“, die Tagung des Deutschen Tourismusverbandes oder die Mitgliederversammlungen des CIVD und DCHV zu den wichtigen Branchenterminen, die von den relevanten Experten wahrgenommen werden. Der eigene CIVD Messestand, eingesetzt auch auf weiteren Branchenmessen, dient vorrangig als unabhängiges Informationszentrum für die Öffentlichkeit und als Branchentreff für lokale Wirtschaftsrepräsentanten, Industrieexperten und Medienvertreter.
Seit über zehn Jahren fester Bestandteil der CIVD Öffentlichkeitsarbeit ist das Kundenmagazin „Caravaning Welt“. In einer Auflage von 125.000 Exemplaren informiert das Heft alle Interessenten über die ersten Schritte zur mobilen Freizeit. Erhältlich ist das kostenlose Heft auf Caravaning Messen am CIVD-Stand oder über die Internet-Homepage www.caravaning-info.de. Gemeinsam mit der Homepage www.civd.de, die überwiegend Fachpublikum anspricht, ging der CIVD bereits 1997 ins Internet. Beide Internetauftritte wurden im vergangenen Jahr turnusmäßig neu gestaltet.
Jüngstes Kind der CIVD-Öffentlichkeitsarbeit ist die neue vierzehntägliche Fernsehsendung „Caravaning TV“ im DSF. Erstmals erhält die Freizeitform Caravaning damit eine eigene Plattform im deutschen Fernsehen. Der Verband hat sich bereits im Vorfeld bei seinen Mitgliedern für eine Unterstützung dieses Sendeformats stark gemacht.
Urlaubs- und Reiseforschung schafft Handlungsbasis
Die Freizeitgestaltung mit Caravan und Reisemobil boomt nach wie vor und der Verband investiert erhebliche Ressourcen in die Urlaubs- und Reiseforschung. Die im Auftrag des CIVD ermittelten Daten geben Aufschluss über die Entwicklung im Freizeitfahrzeugbereich, über die Perspektiven sowie den soziographischen Hintergrund der mobilen Touristen. Aufgrund eines detailliert ausgearbeiteten Informationssystems und den entsprechend bei europäischen Caravaning-Verbänden und –Institutionen sowie dem Kraftfahrt-Bundesamt gesammelten Marktdaten, befindet sich das Caravaning-Statistikwesen des CIVD heute auf einem weltweit führenden Niveau. Die detaillierten Statistiken sind maßgeblich für die Veröffentlichungen wirtschaftlicher Meldungen im Bereich Caravaning.