Als wir mit Helena Melnikov zusammenkamen, sprachen wir mit der neuen hauptamtlichen Spitze des BME. Also jenes Verbandes, der 10.000 Mitglieder aus den Bereichen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik vertritt. Und in dem man weiß, „dass bestimmte Güter, die vorher knapp waren, noch knapper werden und andere, die vorhanden waren, eben auch knapp werden“. Für diesen Verband nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance, die die neue Führung beherzt nutzen will. Melnikov an die Adresse ihrer Kolleginnen und Kollegen: „Mutig und offen sein für die Veränderungen, die kommen. Nicht bremsen, sondern wertschätzen – das ist ein wichtiger Antrieb.“ Henning von Vieregge war der Fragesteller dieses lesenswerten Textes.
Verbändereport: Frau Melnikov, erst die Pandemie, nun der Krieg: Ihre Mitglieder sind Schlüsselfiguren dafür, ob wir in Zukunft eine Mangelwirtschaft haben werden oder nicht. Sehe ich das richtig? Helena Melnikov: Verursacher sind in beiden Fällen andere. Aber es ist richtig, dass unsere Mitglieder mit dem mangelhaften und begrenzten Angebot, das aktuell auf dem Weltmarkt für diverse Produkte herrscht, bestmöglich umzugehen haben. Der BME vertritt 10.000 Mitglieder aus den Bereichen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik. Der Einkauf ist natürlich ein zentraler Punkt. Früher war es so, dass man z. B. für Halbleiterchips, Holzprodukte oder Stahl eine Fülle von Lieferanten hatte, aus denen man wählen konnte. Davon kann schon seit einiger Zeit nicht mehr die Rede sein. Der aktuelle Konflikt in der Ukraine verschärft die Lage weiter, sodass bestimmte Güter, die vorher knapp waren, noch knapper werden und andere, die vorher vorhanden waren, eben auch knapp werden. Und so laufen wir in den Begriff