Die Umsetzung der seit Mai 2018 geltenden europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbände vor einige Herausforderungen gestellt. Der Beitrag beschreibt, wie der Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) sich der Aufgabe gestellt und die neuen Anforderungen des EU-Datenschutzrechts umgesetzt hat. Dabei geht er auf ausgewählte Datenschutzfragen ein, die sich in der täglichen Verbandsarbeit immer wieder stellen. Der Beitrag schließt mit einer Zwischenbilanz und einem rechtspolitischen Ausblick.
Einführung Der VCI ist ein klassischer Industrieverband mit über 1.700 Mitgliedsunternehmen und 140 Mitarbeitern. Rund 400 Unternehmen sind direkte Mitglieder. Die weiteren Unternehmen sind mit dem VCI über 22 Fachverbände verbunden, die ihrerseits korporative Mitglieder des VCI sind. Auf Landesebene unterstützen acht Landesverbände als selbstständige – eingetragene wie nicht eingetragene – Zweigvereine den Hauptverband bei der Erfüllung des Gesamtvereinszwecks. Zum erweiterten Netzwerk zählen viele Verknüpfungen zu Drittorganisationen, darunter Arbeitgeberverbände, branchenübergreifende Kooperationspartner, Institutionen aus der Politik und der Wissenschaft, Fördervereine, Agenturen usw. Zwischen den verschiedenen Organisationen fließen regelmäßig personenbezogene Daten, die es zu erfassen und zu organisieren gilt. Das Datenvolumen umfasst dabei leicht mehrere Zehntausend Kontaktdaten, die ganz überwiegend von den Betroffenen selbst stammen oder über öffentlich zugängliche Quellen rec