„Verbände vertreten Interessen und das ist auch gut so“, ließe sich als ersten Satz eines Beitrags über die Legitimität von Lobbying unter Nutzung einer in anderem Zusammenhang von einem Regierenden Bürgermeister in die Welt gesetzten Formulierung schreiben. Und das wäre es denn auch schon. Oder?
Ja, wenn nicht die Frage käme, die bei solchen emotional eingefärbten Basta-Sätzen immer angebracht ist, „Was ist denn daran gut?“ An dieser Stelle hat der Antwortende, zum Beispiel der bis hierhin gefolgte Rezipient dieses Beitrags, zwei Optionen: Er kann Kronzeugen aufrufen für die Richtigkeit seines Standpunktes oder selbst argumentieren. Gehen wir zunächst den zweiten, mühseligeren Weg. TINA hilft uns. Das ist eine Abkürzung und heißt „There is no alternative“. Die Politikwissenschaftlerin Astrid Séville aus München hat, das entnehmen wir einem Zeitungsartikel, zum „Prinzip Tina“ ihre Doktorarbeit geschrieben, und zwar so trefflich, dass sie dafür den Deutschen Studienpreis erhalten hat. Sie sagt: „Demokratie besteht nun mal aus schwierigen Aushandlungen, Kompromissfindungen, Unsicherheit. Bei Politik geht es um Lösungen auf Zeit, und Demokratie besteht aus Streit, Diskussionen und Formulierung von Alternativen.“ Gut gesagt! Bohrt man weiter am TINA-Prinzip und konsultier