Verbändereport AUSGABE 4 / 2011

Tagen entlang des Rheins – von Rhein/Main bis Rhein/Ruhr

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Wer eine Tagung an Rhein oder Main plant, der denkt wahrscheinlich zuerst an Frankfurt oder Köln als mögliche Veranstaltungsorte. Der Verbändereport zeigt, dass es zwischen Rhein/Main und Rhein/Ruhr auch kleinere Städte gibt, die viel für ihre Tagungsgäste tun. Es müssen also nicht immer die Metropolen sein.

Drei Bundesländer liegen an Main, Rhein und Ruhr ganz dicht beieinander. Von Hessen über Rheinland-Pfalz bis nach Nordrhein-Westfalen zieht sich dieses Ballungsgebiet in der Mitte Europas, das sich immer mehr auf Tagungsgäste einrichtet. Ausgangspunkt für diesen Überblick über die Tagungsstätten von Rhein/Main bis Rhein/Ruhr ist Wiesbaden, weiter geht es nach Mainz, Koblenz, Bonn, Düsseldorf und Duisburg.

Wiesbaden: Mit vereinten Kräften

Die Tagungsbranche in Hessens Landeshauptstadt muss sich gegen die Konkurrenz in der Mainmetropole Frankfurt behaupten. 2007 hat sich daher die Kongressallianz gebildet, die mittlerweile 25 regionale Partner vertritt. Kongress- und Veranstaltungszentren sowie Hotels sorgen gemeinsam für die Vermarktung des Standorts. Die Lage spricht durchaus für Wiesbaden: Knapp 30 Kilometer vom Flughafen Frankfurt und eine Autostunde vom Flughafen Frankfurt-Hahn entfernt, ist die 280.000-Einwohner-Stadt auch für Tagungsgäste aus der Ferne gut zu erreichen.

Als Tagungsstandort besonders für Mediziner hat sich die Stadt längst etabliert, der Internistenkongress findet bereits seit 1882 mit wenigen Ausnahmen jährlich in Wiesbaden statt. Vielleicht zieht es die Internisten dorthin, weil die Stadt als Gesundheitsstandort renommiert ist. Schon die Römer sollen sich in den 26 heißen Quellen erholt haben, die heute in Thermalbädern und von Hotels mit Wellness-Angebot genutzt werden.

Kombination aus Modernem und Historischem

Zu den großen Veranstaltungszentren in Wiesbaden gehören die Rhein-Main-Hallen. Sie umfassen 13 Hallen und Säle und damit über 20.000 Quadratmeter Gesamtfläche. Da die Räume miteinander verbunden werden können, reicht das Spektrum von kleinen Workshop-Räumen für 40 Personen bis hin zu großen Plenarsälen für knapp 3.000 Gäste. In den Rhein-Main-Hallen finden jährlich über 100 Veranstaltungen statt. Über einen Neubau der in den 1950er-Jahren errichteten Hallen wird in Wiesbaden schon lange debattiert, fest steht jedoch noch nicht, wann und wo ein neuer Komplex entstehen könnte.   

Neben den Rhein-Main-Hallen gelten das Jagdschloss Platte und Schloss Biebrich als besondere Eventlocations in Wiesbaden. Beide liegen außerhalb des Stadtzentrums, sind aber in wenigen Autominuten erreichbar.

Das Jagdschloss Platte kombiniert alte Architektur mit neuen Elementen, wie einem gläsernen Dach und einer Aussichtsplattform, die den Ausblick auf das Rheintal ermöglicht. Im Zweiten Weltkrieg war das 1826 erbaute, quadratische Renaissanceschloss zerstört worden. Mehrjährige Restaurierungsarbeiten waren nötig, um aus der Ruine eine Eventlocation zu machen. Nun bieten die Räumlichkeiten im Erd- und Obergeschoss Platz für 600 Personen, im obersten Stockwerk lassen sich rund 260 Gäste bewirten.

Das Schloss Biebrich ist ein dreiflügeliger Barockbau, der zwischen 1700 und 1750 direkt am Rheinufer errichtet wurde. Das Schloss war ursprünglich nur als kleines Sommerhaus für die Fürsten von Nassau-Idstein geplant, doch es entstand ein bedeutendes Barockbauwerk. Im Schloss sind heute mehrere Behörden untergebracht. Rotunde und Galerien werden von der hessischen Landesregierung als Repräsentationsräume und für festliche Veranstaltungen genutzt. Das Standesamt Biebrich bietet Trauungen im Schloss an. Für Tagungen sind im Schloss fünf tageslichthelle Räume zwischen 160 und 200 Quadratmetern vorhanden.

Neoklassizismus im Grünen

In Wiesbaden stehen noch weit mehr historische Gebäude, die für Tagungen genutzt werden. Als Wahrzeichen der Stadt gilt das neoklassizistische Kurhaus im Zentrum. Die prachtvollen Räume sind in unterschiedlichen Stilrichtungen gehalten, vom französischen Empirestil über den Historismus bis zum Naturalismus. Ausstellungen und Konzerte international berühmter Künstler finden regelmäßig in den zwölf Sälen und Salons des über 100 Jahre alten Gebäudes statt. Das Foyer mit seiner 21 Meter hohen Kuppel ist prädestiniert für Empfänge und Ausstellungen. Im größten Raum des Kurhauses, dem Friedrich-von-Thiersch-Saal, lassen sich bis zu 1.350 Personen unterbringen. Das Kurhaus ist von viel Grün und weiteren prunkvollen, historischen Gebäuden umgeben.

Die Hotelszene Wiesbaden hat sich ebenfalls auf Tagungsbesucher eingestellt. Im Juni soll das Courtyard Marriott in Wiesbaden-Nordenstadt eröffnen. Das Hotel wird derzeit kernsaniert, geplant sind knapp 140 Zimmer und fünf Tagungsräume. Der größte Raum soll eine Meetingfläche von 300 Quadratmetern und damit Sitzplätze für 250 Personen bieten.

Mainz: Tagungen als Wirtschaftsfaktor

Südlich, nicht weit entfernt – doch in einem anderen Bundesland – liegt das rheinland-pfälzische Mainz. Für die Wissenschaftsstadt 2011 ist der Kongressmarkt ein enormer Wirtschaftsfaktor. Denn jährlich nehmen dort etwa 650.000 Personen an Kongressen und Tagungen teil und verschaffen der Branche Nettoumsätze von 144 Millionen Euro. Allein im Congress Centrum fanden 2010 rund 1.850 Veranstaltungen mit über 430.000 Besuchern statt.

Die Stadt möchte den Tagungsbereich weiter ausbauen und hat daher 15 Millionen Euro in die Erweiterung der Rheingoldhalle investiert. Christopher Sitte, Wirtschaftsdezernent der Stadt und Aufsichtsratsvorsitzender des Congress Centrums Mainz: „Im Rhein-Main-Gebiet ist der Wettbewerbsdruck hoch. Mainz muss sich gegen die Messestadt Frankfurt, gegen große Hallen in Wiesbaden und Darmstadt behaupten. Um uns in Zukunft zu positionieren, müssen wir am Standort Mainz weiter investieren.“ Der Große Saal der Rheingoldhalle soll deshalb vor allem energetisch saniert werden.

Auch die Tourismusbranche entwickelt sich in Gutenbergs Geburtsstadt zunehmend zu einer stabilen Größe. Der Tourismusmarkt verzeichnete 2010 die meisten Gäste seit statistischer Erhebung. Rund 487.000 Besucher bedeuten einen Zuwachs von 13,1 Prozent. Mit knapp 776.000 Übernachtungen ist Mainz die touristische Nummer 1
in Rheinland-Pfalz.

Inmitten von Weinbergen

Direkt an die Rheingoldhalle ist das Hilton Mainz angeschlossen. Bei einem Tag der offenen Tür im April konnte sich die Öffentlichkeit ein Bild des komplett renovierten Hotels machen. Sechs Tagungs- und Konferenzräume wurden neu errichtet, vier renoviert. Der Meeting-Bereich misst insgesamt 1.650 Quadratmeter, die Tagungsräume sind größenvariabel. Zu den Highlights des Hotels gehört der Goldsaal im neoklassizistischen Stil. Aus einigen Tagungsräumen und aus mehr als 120 der 430 Zimmer können sich die Gäste am Rheinblick erfreuen.

Im Stadtteil Finthen wird das Atrium-Hotel Mainz familiär geführt. Es wurde zuletzt 2009 teilrenoviert und verfügt über rund 130 Zimmer – in diesem Sommer soll auf rund 150 Zimmer aufgestockt werden. Das 4,5-Sterne-Hotel bietet Tagungsräume, die so kombiniert werden können, dass Flächen von bis zu 500 Quadratmetern entstehen. Am Stadtrand gelegen wirbt das Hotel mit einer ruhigen Umgebung.

Ebenfalls ruhig gelegen ist das Hofgut Laubenheimer Höhe – nämlich inmitten von Weinbergen, mit Blick auf den Rhein, die Frankfurter Skyline und den Feldberg. An diesem Standort öffnete Ende März eine Eventlocation mit Reitanlage und sogenannter Weinbergsgastronomie – es werden regionale Speisen und heimische Weine angeboten. Auf einer Fläche von 750 Quadratmetern können Tagungen durchgeführt werden, die Hofscheune ist mit moderner Technik und Klimatisierung ausgestattet, sie bietet Platz für Veranstaltungen mit bis zu 380 Personen. Im Hofgut wird nach ökologischen Maßgaben gewirtschaftet, erneuerbare Energien werden eingesetzt. Das Hofgut liegt etwa zehn Autominuten von der Mainzer Innenstadt, fünf Minuten von der Autobahn und 25 Minuten vom Frankfurter Flughafen entfernt.

Koblenz: Neue, Blütenreiche Tagungsstadt

Richtung Norden, vorbei an der Loreley, liegt Koblenz mit etwa 100.000 Einwohnern. Im Jahr der Bundesgartenschau, die am 15. April öffnete, richtet sich die Rhein-Mosel-Stadt neu aus: Einige Tagungsstätten werden seit Ende 2010 von Koblenz-Kongress vermarktet. Koblenz-Kongress ist eine Abteilung der Koblenz-Touristik und soll das Tagungsgeschäft weiter vorantreiben. Die beiden zentralen Tagungsstätten, die Rhein-Mosel-Halle und das Kurfürstliche Schloss, wurden und werden dazu momentan erweitert.

Die Rhein-Mosel-Halle wird derzeit nach einer Generalsanierung technisch und architektonisch auf den neuesten Stand gebracht. Rund 25 Millionen Euro investiert Koblenz-Touristik bis zum Herbst in die Sanierung der Halle, die gleichzeitig durch ein Tagungszentrum und ein gläsernes Foyer-Gebäude erweitert wird. Zusätzlich soll an der Südseite des neuen Tagungszentrums ein Kongressgarten entstehen.

Nach der Fertigstellung soll die Rhein-Mosel-Halle 16 barrierefreie Veranstaltungsräume mit einer Fläche von 35 bis 900 Quadratmetern bieten. Die Ausstellungsfläche wird dann 1.600 Quadratmeter umfassen. Die Räume sollen flexibel nutzbar und für Veranstaltungen mit bis zu 1.400 Personen geeignet sein. Alle Räume werden mit moderner Veranstaltungs- und Klimatechnik sowie mit einer Glasfaser-Direktanbindung für schnelle Internetverbindungen versehen. Das Energiekonzept sieht vor, dass über 85 Prozent des Energiebedarfes für Heizung, Klimatisierung und Lüftung durch regenerative Energiequellen abgedeckt werden.

Neben der Halle befindet sich das Mercure Hotel. Das Hotel ist durch einen Direktzugang mit der Rhein-Mosel-Halle verbunden und wurde 2008 grundrenoviert. Das Gebäude mit knapp 170 Zimmern liegt direkt am Rhein, wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Im 4-Sterne-Hotel sind neben einem Freizeitbereich mit Sauna und Fitnessraum zehn Tagungsräume für bis zu 120 Personen eingerichtet.

Exklusive Räume, frisch renoviert

Das Kurfürstliche Schloss, das Kurfürst Clemens Wenzeslaus in den 1770er- bis 1780er-Jahren im Stil des französischen Klassizismus errichten ließ, wurde kürzlich nach Renovierungen neu eröffnet. Saniert wurde der zuvor für die Öffentlichkeit unzugängliche mittlere Teil des Schlosses. „Aufgabe war es, die Räumlichkeiten so herzurichten, dass sie technisch und gestalterisch den modernen Anforderungen an Tagungsräume entsprechen. Gleichzeitig mussten denkmalschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden“, so Architekt Michael Thillmann.

Heute stellt das Kurfürstliche Schloss exklusive Räumlichkeiten in historischem Ambiente von 100 bis 370 Quadratmetern für bis zu 400 Personen zur Verfügung. Ab diesem Jahr wird in den Sälen im 1. Obergeschoss getagt. Die Räume im Erdgeschoss können 2011 nicht für Tagungen genutzt werden, da sie zum Bundesgartenschaugelände gehören. Eine wesentliche Neuerung im Kurfürstlichen Schloss stellt auch das klassisch-moderne GrandCafé mit 60 Sitzplätzen innen und 180 im Außenbereich dar.

Bonn: Tagen wie Abgeordnete

Weiter im Norden, vorbei an Drachenfels und Drachenburg, angekommen in Nordrhein-Westfalen, liegt die ehemalige Bundeshauptstadt. Das Flair der Hauptstadtära können Bonner Tagungsgäste noch immer genießen, denn die Einrichtungen der ehemaligen Bundesregierung sind heute für Veranstaltungen nutzbar.

Der ehemalige Plenarsaal des Deutschen Bundestages, in dem früher Bundestagsabgeordnete debattierten, und das Wasserwerk machen die Kernbereiche des Bonner Kongresszentrums aus. Seit 1999 wird das Gebäude als World Conference Center genutzt und jährlich von rund 60.000 Veranstaltungsteilnehmern besucht. Der Plenarsaal bietet Platz für über 1.200 Personen, die kleineren Tagungsräume können von rund 180 Gästen genutzt werden. Das Gebäude aus Glas und Stahl ist lichtdurchflutet und eignet sich für Konferenzen ebenso wie für Abendveranstaltungen.

Das World Conference Center liegt zentral, mitten im ehemaligen Regierungsviertel. Seit Jahren möchte die Stadt das Areal durch einen Erweiterungsbau samt 4-Sterne-Hotel ergänzen. Die Pläne wurden bislang immer wieder aufgeschoben, 2013 soll der Anbau fertig sein. Dieses Center soll Bonns Kapazitäten als Tagungsstandort erhöhen und internationale Organisationen in die ehemalige Bundeshauptstadt holen.

Tourismus verbucht Rekordzahlen

Die Tagungsbranche möchte wahrscheinlich an die Erfolge des Tourismussegments anknüpfen. Im Jahr 2010 hat der Tourismus in Bonn nämlich erheblichen Aufwind bekommen und das beste Ergebnis seit 1986 erreicht. Neben zahlreichen Gästen aus Übersee bereisten viele Europäer und auch Deutsche die Stadt. Rund 1,2 Millionen Übernachtungen wurden registriert, das macht ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.

Um Besuchern die Fortbewegung in der Stadt zu erleichtern und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun, ist der öffentliche Nahverkehr in Bonn und der Region seit Januar besucherfreundlicher ausgerichtet. Jeder Gast, der sein Hotelzimmer über das Buchungssystem www.bonnhotels.de bucht, erhält automatisch und kostenlos ein Ticket, das er  zu Hause ausdrucken kann. Diese Fahrkarte gilt für die gesamte Region Köln-Bonn und kann bereits für die Anreise – vom Flughafen Köln/Bonn und vom ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn – genutzt werden.

Designhotel für Stilbewusste

In Bonn bieten viele Hotels Veranstaltungsräume an. So auch das Kameha Grand Bonn, das Ende 2009 neu eröffnete. Im Hotel sind neun Tagungsräume eingerichtet, die so kombiniert werden können, dass eine Fläche von rund 1.870 Quadratmetern entsteht. Die Optik des direkt am Rhein gelegenen Hotels mit über 250 Zimmern ist durch viel Glas bestimmt – das Haus setzt auf modernes Design und Lifestyle. Mit dem Blick auf den Rhein, die Rheinauen und das Panorama sollen die Gäste auch in zentraler Lage Ruhe und Entspannung finden.

Direkt am Rhein, mitten im Stadtzentrum, liegt das Hilton Hotel mit über 250 Zimmern. Für Veranstaltungen stehen 14 Meetingräume mit einer Größe von bis zu 330 Quadratmetern zur Auswahl. Für eine möglichst unkomplizierte Tagungsplanung bietet das Hilton für Gruppen ab zehn Teilnehmern kostenfrei eine spezielle Internetseite an, die sogenannte Personalized Online Group (POG). Auf dieser Website hinterlegen die Tagungsplaner Informationen zur Veranstaltung und zum Hotel. Die Tagungsteilnehmer können sich so schon vor der Veranstaltung die Zimmer ansehen und zu festgelegten Preisen buchen.

Mitten im Herzen von Beethovens Geburtsstadt bietet das Münster-Carré die Möglichkeit, Tagungen für zehn bis 140 Personen hinter historischen Mauern auszurichten. Die mittelalterlichen Räumlichkeiten sind mit modernem Tagungs-Equipment ausgestattet und können bei Bedarf auch durch Dolmetscherkabinen ergänzt werden.

Von der Steinzeit bis zum Zweiten Weltkrieg

Wer im Ambiente eines Museums tagen möchte, hat in Bonn mehrere Optionen. Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland präsentiert Dauer- und Wechselausstellungen über die deutsche Zeitgeschichte von 1945 bis zur Gegenwart. In den Veranstaltungsräumen des Hauses, die rund 80 bis 275 Quadratmeter umfassen, ist Platz für Tagungen mit 18 bis 300 Personen. Das Foyer ist 930 Quadratmeter groß und fasst 150 bis 1.000 Gäste.

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit ihrer charakteristischen Architektur von Gustav Peichl, großer Dachterrasse und  Museumsplatz bietet neben einem vielseitigen Ausstellungsprogramm mehrere Tagungsräume. Das Forum umfasst 970 Quadratmeter, der Konferenzraum rund 110 Quadratmeter und die Lounge 85 Quadratmeter. Nach der Tagung können sich die Gäste eine Ausstellung anschauen und sich in der Welt der Kunst entspannen.

Kulturelle Schätze präsentiert auch das größte Museum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), das LVR-LandesMuseum Bonn. Auf 6.000 Quadratmetern thematisieren Sonder- und Dauerausstellungen Geschichtliches – von der Steinzeit bis zur Moderne. Ein großer Veranstaltungssaal mit Dolmetscherkabinen und Vortragstechnik, aber auch kleinere Seminar- und Workshop-Räume können für Tagungen gebucht werden. Der größte Veranstaltungssaal misst 320 Quadratmeter und hat Platz für etwa 260 Personen. Kleinere Veranstaltungsräume sind für 30 bis 60 Personen konzipiert, auf der 120 Quadratmeter großen Dachterrasse können sich darüber hinaus 40 bis 120 Gäste aufhalten.

Düsseldorf: Mit Blick auf die Landebahn

Vorbei an der Domstadt Köln, weiter Richtung Norden, liegt Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt. In Düsseldorf betreut eine GmbH, DüsseldorfCongress, neun Veranstaltungsstätten – zusammen fassen diese Locations über 125.000 Besucher. Die größte, das CCD Congress Center Düsseldorf, ist für bis zu 15.000 Personen ausgelegt. Das CCD wirbt damit, das drittgrößte Kongresszentrum Deutschlands und das größte direkt am Rhein zu sein. Pro Jahr zählt DüsseldorfCongress in den dazugehörigen Häusern rund 2.500 Veranstaltungen mit insgesamt über zwei Millionen Besuchern. Damit leistet DüsseldorfCongress einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftskraft der Landeshauptstadt.

Neu im Portfolio von DüsseldorfCongress ist seit März das Burg-Wächter Castello im Stadtteil Reisholz. Die multifunktionale Halle hat Kapazitäten für bis zu 4.800 Besucher und eignet sich für Konzerte und Tagungen. Die Veranstaltungsfläche umfasst über 3.000 Quadratmeter. Zwei Bundesligavereine nutzen das Burg-Wächter Castello als Heimspielstätte. Die Spiele des Handball-Bundesligisten HSG Düsseldorf und der Giants Düsseldorf, eines Basketball-Bundesligisten, finden dort regelmäßig statt.

Zu den Eventlocations, die DüsseldorfCongress erst kürzlich vermarktet, gehört auch die Station Airport. Die Veranstaltungsstätte am Fernbahnhof des Düsseldorfer Flughafens bietet Platz für bis zu 1.650 Personen. Das Besondere dieser Location ist der direkte Blick auf die Landebahnen des Flughafens.

In der Nähe des Flughafens befindet sich auch das Van der Valk Airporthotel Düsseldorf, das im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Das 4-Sterne-Hotel ist sowohl auf Geschäftsreisende als auch auf Touristen eingestellt. Zwölf tageslichthelle Veranstaltungsräume für bis zu 450 Personen sind in das Hotel integriert. Die Räume sind zwischen 40 und 550 Quadratmetern groß. Das lichtdurchflutete, weitläufige Atrium mit einer Deckenhöhe von fünf Metern kann in den Tagungspausen genutzt werden.

Fünf Fahrminuten vom Flughafen entfernt liegt das Hilton Düsseldorf. 21 Veranstaltungsräume für bis zu 1.300 Personen stehen zur Verfügung, der „Rheinlandsaal“ ist etwa 1.000 Quadratmeter groß. Das Konferenzhotel bietet Schlafmöglichkeiten in über 370 Zimmern.

Auf der anderen Rheinseite, in Düsseldorf-Lörick, können seit Mai Veranstaltungen in der 1914 erbauten Alten Federnfabrik geplant werden. Broich Catering & Locations hat das Gebäude übernommen, in dem sich bis zu 2.200 Tagungsteilnehmer unterbringen lassen. Die rund 1.600 Quadratmeter große Alte Federnfabrik befindet sich auf einem Areal, auf dem bereits zwei weitere Eventlocations stehen: das Alte Kesselhaus und die Halle am Wasserturm. Im Alten Kesselhaus können bis zu 720 Personen tagen, in der Halle am Wasserturm rund 500. Die drei Hallen sind fußläufig voneinander entfernt und bieten zusammen rund 3.000 Quadratmeter Fläche. Broich Catering & Locations versorgt die Tagungsgäste übrigens auch mit Speisen. Das Unternehmen arbeitet „Green Globe“- und biozertifiziert.

Tagen mit Weitsicht

Im alten Handelshafen, dem neuen MedienHafen, wurde Ende 2010 das Hyatt Regency Düsseldorf eröffnet. Das Hotel befindet sich in einem von zwei 19-stöckigen Gebäuden auf einer Landzunge direkt am Rheinufer. Aus dem Hotel lassen sich der MedienHafen, die Altstadt und die Düsseldorfer Skyline überblicken. Eine Fußgängerbrücke über das Wasser verbindet das Hotel mit dem MedienHafen und der Stadt. Das neue Hotel mit über 300 Zimmern wurde im zeitgenössischen Design erbaut. Flexible Tagungsräumlichkeiten mit einer Gesamtfläche von 850 Quadratmetern eignen sich für Seminare und Kongresse.

Noch eins drauf setzt das SIGN!, ebenfalls im MedienHafen: Ein Stockwerk mehr, nämlich 20 Etagen, hat dieses gläserne Bauwerk zu bieten, das vom amerikanischen Architekten Helmut Jahn entworfen wurde. Mit seinen 76 Metern Höhe überragt es alle anderen Gebäude im MedienHafen. In das SIGN! sind Mitte 2010 die ersten Mieter eingezogen, es soll als Bürogebäude und Veranstaltungslocation genutzt werden. Ein Eventcenter steht zur Verfügung, besonders spektakulär ist die Konferenzlounge unter der gläsernen Dachkuppel. Sie gibt den Blick auf den Hafen und die Skyline frei.

Duisburg: Events vor Industriekulissen

Duisburg stand einst für Kohle und Stahl, doch die Stadt nördlich von Düsseldorf löst sich nach und nach von diesem Image. Da die Tagungsbranche auch für diese Ruhrstadt wichtig ist und sich weiterentwickeln soll, übernimmt die Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG) die Vermarktung einiger Veranstaltungsorte, etwa des Landschaftsparks Nord und der Mercatorhalle.

Der Landschaftspark Nord verbindet die Industriekultur der Vergangenheit mit der Natur. Eine 200 Hektar große Industriebrache wurde zehn Jahre lang zu einem Multifunktionspark mit Hochofenkulisse umgestaltet. Wo früher ein Hüttenwerk in Betrieb war, werden nun Events veranstaltet. In Kraftzentrale, Gebläsehalle und Gießhalle finden jährlich an etwa 220 Tagen Konzerte und Veranstaltungen statt. In der Gebläsehalle ist Platz für 500 Personen, in der Gießhalle für 1.000 und in der Kraftzentrale für über 4.100 Personen.

2007 wurde die Mercatorhalle Duisburg, ein Tagungs- und Kongresszentrum in der Stadtmitte, eröffnet. Die Halle ist in das CityPalais integriert, in dem ein Spielkasino, Gastronomie und Einzelhandel angesiedelt sind. Auf rund 15.000 Quadratmetern ist in der Mercatorhalle Platz für Veranstaltungen. Der Große Saal fasst bis zu 1.750 Personen, bietet moderne Technik und eine barrierefreie Ausstattung. Im Kleinen Saal finden über 520 Personen Platz, die weitläufigen Foyerbereiche der beiden Säle können mitgenutzt werden. Außerdem stehen im Tagungsbereich sechs weitere Konferenzräumen in unterschiedlicher Größe – mit 25 bis 278 Plätzen – zur Verfügung. Darüber hinaus wurde eine 130 Quadratmeter große VIP-Lounge eingerichtet, die im Rahmen einer Veranstaltung und separat gebucht werden kann. Die Mercatorhalle befindet sich etwa 500 Meter von der Autobahn und dem ICE-Hauptbahnhof entfernt.

In der Feuerwache

An zahlreichen weiteren Standorten kann in Duisburg getagt werden. Wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt liegt die Galerie Künstlerhaus Weidenweg, zwischen dem Rathaus und dem Innenhafen. Im Künstlerhaus können Seminare und Tagungen mit maximal 25 Personen und Kulturveranstaltungen mit bis zu 90 Personen stattfinden.

Die ehemalige Löschzentrale in Duisburg-Hochfeld hat sich zum Kultur- und Stadtteilzentrum entwickelt. Die Backstein-Fassade wurde 2006 aufwendig restauriert, das Bauwerk hat dennoch den Charme des über 100 Jahre alten, historischen Feuerwehrgebäudes bewahrt. Der multifunktionale Veranstaltungssaal bietet auf 250 Quadratmetern bei voller Reihenbestuhlung für 250 Personen Platz. Ohne Bestuhlung können diesen Raum 400 Gäste nutzen. Das Atelier im ersten Obergeschoss bietet bestuhlt etwa 60 Personen Raum. Für Steh-Empfänge kann das 60 Quadratmeter große Foyer im Erdgeschoss genutzt werden. Die Alte Feuerwache ist barrierefrei begehbar und mit einem Aufzug ausgestattet.

Eine ganz eigene Atmosphäre herrscht auch im ehemaligen Jugendstilbad, in dem das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt untergebracht ist. Das Museum bietet bei Tagungen bis zu 200 Personen Platz.

Die Küppersmühle, ein mächtiger Backsteinbau von 1916, diente bis in die 70er-Jahre als Getreidespeicher und wurde 1999 als Museum eröffnet. Der historische Industriebau im Innenhafen Duisburgs wurde umgestaltet und hat rund 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Mehrere Räume können für Veranstaltungen mit 20 bis 200 Personen gebucht werden.

Eine puristische und zweckmäßige Raumgestaltung macht das Freie Institut Kaiserberg aus. Das Institut liegt in einem ruhigen Innenhof am Kaiserberg. Der größte Tagungsraum, der Raum Tierra, ist 80 Quadratmeter groß. Im Institut stehen noch weitere, kleinere Räume für Tagungen zu Verfügung.

Vor über 60 Jahren wurde es als Offizierskasino eröffnet, nun ist das „Haus der Unternehmer“ ein Tagungs- und Veranstaltungszentrum geworden. Das Haus ist Sitz der UnternehmerverbandsGruppe mit sechs Arbeitgeberverbänden. Der Stil des alten Offizierskasinos der britischen Streitkräfte blieb erhalten, 16 Veranstaltungsräume wurden eingerichtet. Das gläserne Auditorium kann von bis zu 200 Personen genutzt werden, insgesamt lassen sich bis zu 350 Personen im Haus unterbringen. Auf der großen Sonnenterrasse, an der Quelle im Park oder im Kaminzimmer, im Herzen des alten Offizierskasinos, können die
Gäste entspannen. 

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