Nicht ungewöhnlich: Ein Pharmaverband entwickelt ein politisch kluges „Wording“ und überlässt damit Pharmakritikern die ersten 20 Seiten bei Google. Wer online gefunden werden will, muss die Prinzipien kennen, nach denen Suchmaschinen ihre Ergebnisse zusammenstellen. Wer trickst, dem droht sogar Bestrafung in Form verschlechterter Platzierung.
In der gesundheitspolitischen Debatte um jene Medikamente, welche von Kritikern als „Scheininnovationen“ angegriffen werden, hat ein großer deutscher Verband der Pharmaindustrie sich zu einem strategischen Wording entschlossen: Um dem Vorwurf bewusster Täuschung des Gesundheitssystems durch Pharmaunternehmen Wind aus den Segeln zu nehmen, soll die Öffentlichkeit verstehen, dass Arzneimittel oft von mehreren Unternehmen über mehr als ein Jahrzehnt parallel entwickelt werden – und die jeweiligen Verlierer im Wettlauf der konkurrierenden Entwicklungen nicht etwa bewusst Arzneien mit wenig oder gar keinem Zusatznutzen kurzfristig in den Markt drücken, wie viele Menschen glauben. Der Verband spricht deshalb konsequent von Analogpräparaten. Sucht man bei Google nach diesem Begriff, ist einer der ersten Treffer im Suchergebnis ein entsprechender Text ebenjenes Verbands. Alles gut, könnte man also meinen. Doch wer sich dem Thema ohne Vorkenntnisse online nähert, wird die Argumente des Verbands über Suc