Stellen Sie sich vor: Nur mit viel Mühe konnten Sie einen wichtigen politischen Akteur zum persönlichen Gespräch mit der Verbandsspitze bewegen. Doch während des Gesprächs hat die Geschäftsführung nichts zu sagen – keine Themen, keine Forderungen, keine Empfehlungen. Sie konnten nur Probleme präsentieren, aber keine Lösungen anbieten. Für Ihr Gegenüber war der Termin somit mehr oder weniger Zeitverschwendung. Das ist zum Glück kein Alltag in der politischen Lobbyarbeit. Doch das Beispiel zeigt: Eine gute Interessenvertretung in Wahlkampfzeiten steht und fällt mit dem richtigen kommunikativen Ansatz. Denn politische Akteure für die Anliegen Ihres Verbands zu gewinnen, ist ein vielschichtiges Unterfangen. Erfolgreich sind Verbandsprofis, wenn sie verschiedene Faktoren mitdenken und berücksichtigen.
Schwerpunktthemen finden – Farbe bekennen Das zentrale Ziel von Verbänden in der Interessenvertretung ist es, die Politik von den eigenen Anliegen zu überzeugen und diese im politischen Prozess durchzusetzen. Wahlkampfzeiten bieten sich für das Unterfangen im Besonderen an. Denn in dieser Zeit setzen die Parteien ihre Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre, Politikerinnen und Politiker suchen mehr denn je das mediale Rampenlicht und Themen, mit denen sie bei ihrer Wählerschaft punkten können. Für Verbände ist es der Moment, wichtige Themen auf die langfristige politische Agenda zu bringen und Politikerinnen und Politiker für die Verbandsthemen zu gewinnen. Doch um die Politik zu überzeugen, sind natürlich auch überzeugende Inhalte notwendig. Die politische Positionierung von Verbänden beginnt daher mit der Formulierung der inhaltlichen Verbandspositionen. Dazu sollten in einem ersten Schritt Themen identifiziert werden, zu denen sich der Verband positionieren kann und will. Der Weg für Komm