Auch in Unternehmen wird in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung, Flüchtlingswellen und demografischem Wandel die Wichtigkeit von „Heimat“ wiederentdeckt. Während bestimmte wirtschaftliche Tätigkeiten immer weitere Räume zu ihrer Entfaltung brauchen, suchen Menschen immer kleinere Räume, in denen sie sich zu Hause fühlen und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln können. Was folgt daraus für die Ausrichtung von Verbänden? Wir suchen Antworten in Gesprächen mit „Beheimatungsakteuren“. Mit bundesweitem Anspruch existiert seit einem Jahr die digitale Plattform „nebenan.de“, die es sich zum Ziel gemacht hat, Nachbarn miteinander zu verbinden. Henning von Vieregge sprach in Berlin mit einem der beiden Gründer, Till Behnke.
Verbändereport: Die Idee von „nebenan.de“ ist es, Nachbarn digital zu verbinden, damit sie in irgendeiner Form in Kontakt kommen, möglicherweise sogar Gutes tun. Kann man das so sagen? Till Behnke: Nebenan.de sorgt dafür, dass nicht noch mehr Lebenszeit ins Digitale abwandert. Es ist ein Werkzeug für die Anbahnung von Kontakten und Dingen, die im echten Leben passieren. Das begeistert uns total! Es geht auch um das gemeinsame Machen und darum, sich punktuell mit ganz praktischen Dingen zu unterstützen: tauschen, leihen, schenken, Verlorenes wiederfinden. Aber auch Gemeinschaft zu erleben über gemeinsame Interessen, Sport, Spiel, Freizeitgestaltung oder einfach allgemein neue Kontakte zu finden. VR: Das ist ein bisschen paradox: über online zu offline finden. Ja, in gewisser Weise schon. Aber es ist doch so: Nachbarschaft, eine Säule des Sozialen, findet eigentlich nicht im Internet statt. Anders ist es bei Freunden und Bekannten, die vernetzen sich im Internet. Und dann gibt es noch d