Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer, Terrorismus-Experte Elmar Theveßen oder (Anti-)Doping-Experte Werner Franke – es sind meist dieselben Personen, die von Medien als Experten befragt werden. Gerade Vertreter von Verbänden haben gute Chancen, sich als Experten zu profilieren, denn sie sprechen für ganze Branchen oder Interessengruppen und besitzen damit den Überblick. Im Folgenden geht es darum, wie Redaktionen Experten finden und was von Experten in den Medien ganz praktisch erwartet wird.
Das Geschäftsmodell der Medien ist der Handel mit Aufmerksamkeit. Nur wer mit seiner Zeitung, seinem Fernsehmagazin, seiner Radiosendung oder seiner Online-Publikation die Aufmerksamkeit vieler Menschen erreicht, ist auch wirtschaftlich erfolgreich, denn für diese Aufmerksamkeit zahlen auch Werbungtreibende einen hohen Preis. Die Zeiten, als Medien noch allein dadurch ein Publikum erreichen konnten, dass sie möglichst aktuell Nachrichten verbreitet haben, sind lange vorbei – zu groß ist der Wettbewerb zwischen den Medien. Wer die Aufmerksamkeit von Lesern, Hörern, Zuschauern und Usern gewinnen möchte, muss heute mehr bieten: Einordnung, Analyse und Bewertung dessen, was in der Welt geschieht. Das Publikum verlangt nach Orientierung. Für Analyse und Einordnung brauchen die Redaktionen Experten – Fachleute, die komplizierte Sachverhalte erklären und analysieren können. Und das nicht etwa, weil Journalisten zu wenig von einem Thema verstehen. Ihr Job ist es jedoch, die Fakten zu vermitteln – für