Sinkende Mitgliederzahlen sowie die schwindende Bereitschaft von Mitgliedern, sich ehrenamtlich zu engagieren, stellen viele Verbände vor große Herausforderungen. Strukturelle Anpassungen sind oft unabdingbar. Vorliegender Praxisbericht zeigt, wie dank der Erhebung der Erwartungen der Mitglieder an die Strukturen und Leistungen eines Verbandes eine Reorganisation ohne Widerstände eingeleitet und strukturelle Anpassungen realisiert werden konnten.
Nicht wenige Wirtschaftsverbände leiden unter sinkenden Mitgliederzahlen. Horizontale oder vertikale Integrationsprojekte, Firmenschließungen infolge Nachfolgeprobleme, aber auch die Verlagerungen von Geschäftstätigkeiten sind nur einige Ursachen für die insgesamt abnehmende Zahl an Mitgliedern1. Verstärkt wird dieser Mitgliederschwund durch immer weniger Firmen, die bereit sind, aus Tradition oder Loyalität im Verband zu verweilen2. In Zeiten eines verschärften Wettbewerbs stellt sich für viele Unternehmen die Frage, warum sie sich mit der Branche noch solidarisieren und im Verband verbleiben sollen, wenn man sich sonst im Alltag bekämpft und versucht, gegenseitig aus dem Markt zu drängen. Rückläufige Mitgliederzahlen setzen viele Branchenverbände unter Druck. Durch fehlende Beiträge steigen nicht nur die Kosten pro Mitglied zur Aufrechterhaltung von Bereitschafts- und Kollektivleistungen, es wird auch immer schwieriger, Gremien zu besetzen3. Spätestens wenn sich ein Regionalverband aufgrund