Interviews mit Verbandsgeschäftsführern sind dann besonders lesenswert, wenn sie Erkenntnisse liefern, die auf andere Verbände übertragbar sind und gleichzeitig interessante Informationen über das Bezugsfeld des Verbandes oder der NGO enthalten. Wem diese Nutzenbeschreibung zu abstrakt ist, dem sei Folgendes gesagt: Es könnte sein, dass Dr. Sabine Eichner qua Interview derart überzeugt, dass sich in Zukunft beim Leser dieses Textes Tiefkühlprodukte häufiger als bisher im Einkaufswagen und am Ende auf dem Teller finden. Für die Kommunikation des eigenen Verbandes lässt sich vom dti, dem Wirtschaftsverband der deutschen Tiefkühlwirtschaft lernen, wie sich durch geschicktes Formulieren Raum für neue Einsichten gewinnen lässt. „Mehr Pluspunkte für Minusgrade“: Interviewer Henning von Vieregge jedenfalls war beeindruckt.
Verbändereport: Sie sagen, dti steht für den Wirtschaftsverband der deutschen Tiefkühlwirtschaft. Verbirgt sich dahinter der Anspruch, die gesamte Tiefkühlkette zu vertreten? Sabine Eichner: Genau! Das ist schon der Ansatz der Gründerväter gewesen. 1955, als die ersten Tiefkühlprodukte auf den Markt kamen, war der kluge Gedanke: Wir brauchen, um Tiefkühlprodukte sicher herzustellen, zu vertreiben und an den Endverbraucher zu bringen, alle Beteiligten in der Tiefkühlkette: den Hersteller, den Händler, aber genauso Logistikunternehmen, Kühlhäuser und viele andere mehr, die mit der Ware in Berührung kommen und dafür sorgen, dass das Produkt den Konsumenten sicher und gut erreicht. Der Ansatz hat sich bis heute bewährt. VR: Da waren die Gründerväter sehr, sehr schnell, oder? Die ersten Tiefkühltruhen waren gerade aufgestellt und schon war der Verband gegründet. Ja, eigentlich war das damals eine sehr kluge Idee. Sie wussten, sie bekommen Akzeptanz für die neue Angebotsform in einem Masse