Alle suchen neue Mitarbeiter und wundern sich, warum sie keine finden. Zugleich haben wir es mit einer Generation zu tun, die angeblich von der Schulbank direkt ins Sabbatical rutschen will und den Modebegriff Work-Life-Balance wie eine Monstranz vor sich herträgt. Was läuft hier falsch, und was kann man tun?
Der Kern liegt im Verhältnis zu Arbeit selbst begründet. Vor der industriellen Revolution waren Arbeit und Leben nicht voneinander getrennt. Wohnen, Arbeiten, Leben gehörten für die meisten untrennbar zusammen. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden diese Bereiche zeitlich und räumlich schrittweise getrennt; es bildete sich das Proletariat heraus. Arbeit wurde dem Menschen entfremdet, unmenschlich, sogar tödlich. Gewerkschaften haben Jahrzehnte gekämpft, um die Bedingungen wieder menschlicher zu gestalten – das Problem aber blieb. Es konnte sich parallel ein Bewusstsein entwickeln, das auch heute noch tief in den Köpfen der Menschen verankert ist: Arbeit ist ein notwendiges Übel. Darum müssen wir versuchen, sie zeitlich zu minimieren, um den zeitlichen Anteil des eigentlichen Lebens zu maximieren. Nach 1945 kam der Leistungsgedanke hinzu: Wer viel arbeitet, kann sich auch viel leisten, insbesondere Materielles. Sinn ist alles Psychologen, allen voran der aus Ungarn stammende Mihaly Csi