Geschäftsstellenarbeit von zu Hause, virtuelle Mitgliederversammlungen, abgesagte Events – Verbandsarbeit hat sich aufgrund der durch die Pandemie gebotenen Hygiene- und Abstandsgebote massiv gewandelt. Aber während sich in manchen Unternehmen die Erkenntnis durchsetzt, dass die neue Virtualität auch nach Corona Bestand haben wird, weil sie deutliche Kostenvorteile durch gesparte Reisen und Büroflächen mit sich bringt, müssen sich Verbände fragen, wie sich die soziale Distanz mit ihrem Daseinszweck verträgt. Schließlich ist schon im Begriff des Verbands das Verbindende und damit die Bündelung gemeinsamer Interessen angelegt. Bislang war das nicht ohne persönliche Kontakte vorstellbar.
Verbände sind aber nicht nur gefordert, kurzfristige praktische Problemlösungen zu finden, die den erhöhten Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Die Krise ist darüber hinaus Anlass zur strategischen Repositionierung ihrer jeweiligen Branchen: Welche Rolle wollen wir in Zukunft spielen? Welchen Beitrag leisten wir zu positiven Veränderungen in der Post-Corona-Zeit? Auch wenn niemand voraussagen kann, wie lange wir weiter im Krisenmodus leben und arbeiten werden, gibt es in einem Punkt Gewissheit: COVID-19 beschleunigt langfristig angelegte Veränderungsprozesse, allen voran die Megatrends Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung. Neue Formen der Zusammenarbeit Als Interessenvertretungen von Branchen oder Berufsgruppen sind Verbände in ständigem Kontakt zu wichtigen Stakeholdern. Gespräche mit Journalisten, NGO-Vertretern, Politikern, Wissenschaftlern oder anderen Meinungsführern zählen zum „täglich Brot“ der Verbands-PR. Abstand halten steht dabei allerdings nur scheinbar im Widerspruch z