Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur, adipisci velit.“* Alles klar? Nein? Sehr gut. Denn genauso fühlen sich die Leser Ihres Verbandsmagazins, wenn Sie nicht die richtige Ansprache für Ihre Zielgruppe finden. Zum einen ist damit die reine Wortwahl gemeint. Ihre Autoren müssen „die Sprache“ Ihrer Leserschaft sprechen und in der Lage sein, selbst komplexe Sachverhalte so darzustellen, dass der Beitrag gut konsumierbar ist. Es mag hart klingen, aber: Die wenigsten Leser werden jedes einzelne Thema einer Ausgabe Ihrer Zeitschrift spannend finden.
„Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur, adipisci velit.“* Alles klar? Nein? Sehr gut. Denn genauso fühlen sich die Leser Ihres Verbandsmagazins, wenn Sie nicht die richtige Ansprache für Ihre Zielgruppe finden. Zum einen ist damit die reine Wortwahl gemeint. Ihre Autoren müssen „die Sprache“ Ihrer Leserschaft sprechen und in der Lage sein, selbst komplexe Sachverhalte so darzustellen, dass der Beitrag gut konsumierbar ist. Es mag hart klingen, aber: Die wenigsten Leser werden jedes einzelne Thema einer Ausgabe Ihrer Zeitschrift spannend finden. Entsprechend wichtig ist es, ansprechend formulierte Texte zu bieten. Diese werden nämlich auch dann gelesen, wenn der Inhalt nicht unbedingt eine Herzensangelegenheit des Lesers ist.
Zum anderen muss für jedes Thema die richtige Textart gewählt werden. Ist es möglich, eine lebendige Reportage zu verfassen, oder wird ein sachlicher Bericht dem Thema eher gerecht? Es gibt eine Vielzahl an Textarten, von denen sich jedoch nicht alle für jedes Verbandsmagazin eignen. Die gängigsten, weil sinnvollsten sind: die Reportage, der Bericht, der Fachtext sowie die Kolumne und der Kommentar. Dabei macht fast jede Tageszeitung Deutschlands vor, dass es durchaus möglich ist, ein Thema in zwei verschiedenen Textarten zu verarbeiten.
Die Aufmerksamkeit des Lesers gewinnen
Der erste Blick des Lesers fällt allerdings nicht auf den Text selbst, sondern auf die Überschrift. Anschließend werden Untertitel und möglicherweise noch die Zwischenheadlines überflogen. Sind diese langweilig oder unverständlich, wird es Ihr Artikel schwer haben. Es sind also nur ein paar wenige Worte, die ausschlaggebend dafür sein können, ob ein Beitrag angenommen oder abgelehnt wird. Entsprechend kann die Suche nach einer geeigneten Überschrift annähernd ebenso lange dauern wie das Verfassen des eigentlichen Textes.
Fazit: Um einen Artikel im wahrsten Sinne des Wortes „lesbar“ zu machen, muss die Wortwahl fachlich ansprechend, aber nicht zu hochtrabend sein, eine Textart gewählt werden, die zum Thema passt, die Überschrift, der Untertitel und etwaige Zwischenüberschriften Orientierung bieten und Interesse wecken.
Von der Reportage bis zum Kommentar: Die verschiedenen Textarten Die Reportage
Jedes Kind kennt Karla Kolumna, die rasende Reporterin aus den Abenteuern von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg. Karla ist stets live vor Ort, wenn etwas Aufregendes passiert, und berichtet in Wort und Bild für ihre Zeitung. Und genau das ist es, was eine Reportage ausmacht: Der Leser wird mitgenommen, ihm wird das Gefühl vermittelt, direkt beim Geschehen dabei zu sein. Im Idealfall hat er den Eindruck, die beschriebenen Geräusche selbst hören, die Lufttemperatur spüren, die Düfte riechen zu können. Erreicht wird dieses Ziel durch eine ebenso präzise wie lebhafte Beschreibung. Ein Beispiel: Eine Reportage beschäftigt sich mit einer Veranstaltung Ihres Verbandes. Neben den bloßen Fakten wie Ort, Zeit und Anlass wird außerdem beschrieben,
was ist zu sehen, wobei Details wichtig sind: große gläserne Kongresshalle mit weitem Blick auf die Stadt, Freigelände neben 100 Jahre alten Produktionshallen, wehende Fahnen mit dem Verbandslogo ...
was ist zu hören: Gesprächsfetzen, ein Raunen bei Entscheidungen oder Wortbeiträgen, Gelächter, laute oder flüsternde Stimmen, Musik, wie wirkt sich die Akustik der Räume aus ...
wonach riecht es: Abgase, Bohnerwachs, neue Stühle, Kaffee, Essen ...
Außerdem kommen die Menschen vor Ort zu Wort. Zwar wird die Geschichte vom Reporter selbst erzählt. Er unterhält sich jedoch mit verschiedenen Personen, die idealerweise unterschiedliche Einblicke gewähren. Um beim Veranstaltungsbeispiel zu bleiben: Der Verbandsvorsitzende berichtet über Entscheidungen während der Veranstaltung, ein Referent erläutert die Rolle eines Themas für den Verband und welche Schritte künftig notwendig sein werden. Achten Sie wie bei allen Textformen darauf, Personen klar zu benennen (Vor- und Nachname, ggf. Titel; als Synonyme eignen sich das Alter, die Herkunft, die Rolle im Verband, der Beruf ...). Formulierungen mit „man“ sollten Sie vermeiden, weil damit meist nicht klar wird, wer gemeint ist.
Mit dieser lebendigen Form des Schreibens gelingt es, dem Leser auch bereits bekannte Themen näherzubringen. Denn die Stimmung vor Ort wird zum Transportmittel des Inhaltes – ganz so, als wäre der Leser live dabei gewesen.
Der Bericht
Im Gegensatz zur Reportage ist ein Bericht sachlich und rational formuliert. Es werden keine Informationen zur Atmosphäre gegeben, dafür aber Zahlen und Fakten. Während eine Reportage die subjektiven Eindrücke des Reporters wiedergibt, muss ein Bericht objektive, überprüfbare Angaben enthalten und die klassischen W-Fragen beantworten: Was ist wann und wo vorgefallen? Wer war wie beteiligt und welche Folgen hat das Geschehene? Auch in einem Bericht kann ein Ansprechpartner zu Wort kommen. Im Falle der Verbandsveranstaltung würde wahrscheinlich ausschließlich der Geschäftsführer oder Vorsitzende zitiert und Angaben zu den wichtigsten Themen und Entscheidungen machen.
Der Fachtext
Wie der Name schon sagt, richtet sich ein Fachtext an ein Publikum mit Fachwissen. Es darf also ein gewisses Maß an Vorwissen vorausgesetzt werden. Zudem werden bei dieser Textform die entsprechenden Fachbegriffe verwendet und es müssen keine Zeichen mit Erläuterungen oder Umschreibungen vergeudet werden. Was so einfach klingt, ist eine immense Herausforderung: Denn auch ein kundiges Publikum wünscht sich einen leserlichen, journalistisch ansprechend formulierten Beitrag und kein nüchternes Fachchinesisch. Die Kunst besteht also darin, Expertenwissen und eine „schöne Schreibe“ zu verbinden. In diesem Zusammenhang sei auf den Umgang mit Abkürzungen hingewiesen. Grundsätzlich sollten sie vermieden werden. Das gilt auch für Begrifflichkeiten, die wir gern abkürzen wie z. B., usw., bzw., ggf. etc. ... Ausnahme: Fachtermini, die immer wiederkehren. Diese sollten einmal inklusive der dazugehörigen Abkürzung (in Klammern dahinter) genannt werden. Anschließend können Sie die Abkürzung nutzen.
Die Kolumne
Eins vorweg: Eine Kolumne macht nur Sinn, wenn sie:
regelmäßig (möglichst in jeder Ausgabe) immer an der gleichen Stelle im Heft erscheint,
von jemandem verfasst wird, der möglichst im Umfeld Ihres Verbandes oder darüber hinaus bekannt ist, und der bereit ist, sich „aus dem Fenster zu lehnen“.
Dabei muss eine Kolumne nicht zwangsläufig furchtbar frech oder schreiend komisch sein. Auch mit ganz leisen Tönen kann sie die Meinung, Gedanken, Erlebnisse des Autors wiedergeben und zum Nachdenken, Schmunzeln, Diskutieren anregen. Wichtig: Jedes Wort muss perfekt sitzen, denn eine Kolumne sollte kurz gehalten sein. Es ist sowohl möglich, immer den gleichen Kolumnisten zu Wort kommen zu lassen als auch Gastautoren einzuladen, eine einmalige Kolumne zu verfassen. Da eine Kolumne die Meinung des Autors wiedergibt, muss diese nicht dem Standpunkt des Mediums oder des Verbandes entsprechen. Darauf sollte die Redaktion allerdings hinweisen.
Der Kommentar
Auch der Kommentar ist ein Meinungsartikel des Verfassers, der meist ein bereits redaktionell beschriebenes Thema aufgreift. Es kann aber auch ein Thema sein, das aktuell das Umfeld des Verbandes bewegt. Ein Kommentar wirft also möglichst einen Blick von außen auf ein Thema – vergleicht Argumente, bewertet, interpretiert, kritisiert oder lobt. Die Textlänge sollte wie bei einer Kolumne eher kurz sein (max. 2.500 Zeichen!), die Wortwahl knackig, der Ton ganz nach dem Geschmack des Autors mehr oder weniger provokant.
Wenig Worte, viel dahinter: Die Überschrift und ihre Begleiter
Die Überschrift und der Untertitel eines Textes ist so etwas wie sein Schaufenster, denn sie geben einen ersten Eindruck davon, was der Artikel zu bieten hat. Sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre Länge (je nach Layout maximal zwei Zeilen für die Headline, rund ein bis vier Zeilen für den Untertitel) vom Fließtext, sondern sind meist auch in einer anderen Schriftart oder -größe gedruckt und fallen so noch mehr ins Auge. Gleiches gilt für Zwischenüberschriften. Sie gehören zwar nicht zum Pflichtprogramm, bieten dem Leser aber Orientierung („Aha, im Folgenden geht’s also um diesen Aspekt“) und lockern längere Texte optisch auf.
Der Grund, warum eine Überschrift meist in Begleitung eines Untertitels daherkommt, ist simpel: Die Headline macht neugierig, die Unterzeile bietet weiterführende Informationen, wie:
- Um welches Kernthema geht es?
- Wer wird (unter anderem) zitiert?
- Wo „spielt“ die Geschichte?
- Wird bewertet oder berichtet?
Eine Überschrift muss demzufolge keine Zusammenfassung des Textes liefern, sondern darf unterhaltsam, nachdenklich, provokant sein oder auch ein Wortspiel enthalten. Wichtig ist jedoch, nicht auf Teufel komm raus einen einfallsreichen Titel kreieren zu wollen – zu viel Wortwitz strengt Redaktion und Leser gleichermaßen an. Geeignet sind daher auch prägnante Zitate aus dem Text. Der Leser sieht so auf den ersten Blick, welchen Standpunkt einer der Ansprechpartner im Text vertritt – und ob er sich damit identifiziert oder nicht.