Das Führen von Unternehmen oder von Teilbereichen eines Unternehmens durch Manager auf Zeit ist in Deutschland seit den 1980er-Jahren ein stetig wachsender Markt. Zunächst eher für Sanierungsfälle oder Turnaround-Situationen vorgesehen, wird das Interimmanagement heute allgemein für den zeitlich befristeten Einsatz von Spezialisten genutzt. Dass dieses Management-Modell auch für Verbände interessant ist, zeigt folgender Praxisbericht. 2013 traf der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDY) die Entscheidung, die frei werdende Position der hauptamtlichen Geschäftsführung durch einen Verbandsmanager auf Zeit zu besetzen. Wie kam es dazu? Welche Erwartungen hatte der Vorstand an die Expertise einer Interimgeschäftsführung? Und wie bewertet der BDY abschließend diese Erfahrung?
Yoga boomt. In Deutschland praktizieren aktuell 15,7 Millionen Menschen Yoga oder sind daran interessiert, mit Yoga zu beginnen. In der Folge wächst der Bedarf an Yogalehrenden und immer neue Yoga-Studios entstehen. Yoga-Publikumszeitschriften etablieren sich neben Yoga-Blogs und Yoga-Rubriken auf den Online-Portalen überregionaler Zeitungen und Magazine. Der BDY ist die größte und einzige Yoga-Traditionen übergreifende berufsständische Interessenvertretung für Yogalehrende in Deutschland. Der Verband befindet sich in einem kontinuierlichen Wachstumsprozess und wird 2015 aller Voraussicht nach das 4.000ste Mitglied willkommen heißen. Der Verband wird von einem dreiköpfigen Vorstand geführt, der neben Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung insbesondere über die Vorstandsvorsitzende regelmäßig in die operativen Informations- und Entscheidungsprozesse eingebunden ist. In der Verbands-Geschäftsstelle in Göttingen arbeiteten fünf Personen. Sie kümmern sich unter anderem um das vielfältige