Wenn es die Rollladen- und Jalousienbauer in der jetzigen Flaute nicht ganz so hart trifft wie manch andere, liegt das auch an der konsequenten Arbeit des BV Rollladen- und Sonnenschutz e.V., Bonn. Seit ihrer Gründung im Jahre 1961 als Bundesverband Deutscher Rollladenhersteller e.V. kämpft die Interessenvertretung der Branche an vielen Fronten. Und profitiert dabei auch von der Arbeit der frühen Vereinigungen, die schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Wahrung und Festigung des Berufsstands kämpften. Heute erwirtschaftet die Rollladen + Sonnenschutz-Branche einen Marktanteil von rund 1,85 Mrd. Euro.
Der Kampf um Eigenständigkeit
Die Verteidigung des Berufsstandes zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Branche. Dass die Rollladen- und Jalousiebauer bis heute ihre berufliche Eigenständigkeit bewahren konnten, geht auf Lobbyarbeit der Vorgängervereinigungen aus den 30er Jahren zurück. Durch die Fachlichen Vorschriften für die Meisterprüfung (1936) und die Fachlichen Vorschriften für das Lehrlingswesen (1939) wurde das Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerk als Vollberuf anerkannt. Allerdings geriet diese Eigenständigkeit erst in jüngster Zeit wieder erheblich in Gefahr und der Verband musste alle Register ziehen, um die komplette Deregulierung abzuwenden. Denn die von der Bundesregierung eingesetzte Deregulierungskommission legte im Jahre 1991 ein Gutachten vor, das unter anderem empfahl, den Grosen Befähigungsnachweis als Zulassungsvoraussetzung im Handwerk abzuschaffen und die Marktzugangsbeschränkungen im Handwerk zu lockern.
Insbesondere eine Ausweitung der Verwandschaftsregelungen zwischen Rollladen- und Jalousiebauern einerseits und dem Schreiner- und/oder Schlosserhandwerk andererseits wurden konkret geprüft. Mit Erfolg konnte der Verband die Vorstöße abwehren, die wohl innerhalb weniger Jahre zu einer Austrocknung des Splitterberufs geführt hätten. Am 1. Januar 1994 trat eine Novelle zur Handwerksordnung in Kraft, mit der zunächst einmal die völlige Deregulierung abgewendet war. Allerdings wurden im Zuge einer Neuordnung aller Handwerksberufe verschiedene Aspekte auf ihre Aktualität hin geprüft, unter anderem die Frage, wann ein vollhandwerkliches Berufsprofil gegeben sei.
Nach Auffassung des Deutschen Industrie- und Handelstages seien zur Ausübung des Rollladen- und Jalousiehandwerks keine vollhandwerklichen Tätigkeiten erforderlich. Wieder musste der Verband in die Offensive gehen, wieder war er erfolgreich. Er konnte sich durchsetzten, unter anderen mit Hinweis auf die gestiegenen fachlichen Anforderungen und die gestiegenen Ausbildungszahlen und Meisterprüfungen. So ist der Beruf des Rollladen- und Jalousiebauers nach wie vor als handwerklicher Vollberuf anerkannt.
Strategische Ziele definiert
Im Jahre 1978 fiel die Entscheidung zugunsten des bis heute gültigen Verbandsnamens. Die Gründe lagen auf der Hand, war doch der Rollladen schon längst nur ein Ausschnitt aus dem gesamten Arbeitsgebiet der Branche. Parallel zur Umbenennung begannen die führenden Köpfe des Verbandes, über eine strategische Planung und ein Programm nachzudenken – beides hatte es bis dahin nicht gegeben. Was im „Sindelfinger Programm“ von 1979 festgelegt wurde, bestimmt bis zum heutigen Tag die Arbeit sämtlicher Vereinsgremien.
Die fünf Säulen der Verbandsarbeit hießen Markt, Wettbewerb, Profilierung, Nachwuchs und Berufsordnung. Selbstverständlich wurden die notwendigen, zeitgemäßen Anpassungen vorgenommen. Eins der größten Mankos des ersten Programms war der fehlende Mitglieder-Service. Da der Bedarf an Beratung und Serviceleistungen kontinuierlich stieg, wurden diese Aspekte bald feste Bestandteile der Verbandsarbeit und für die unterschiedlichsten Bereiche wurden Spezialisten eingestellt. So entwickelte sich der Verband in den 40 Jahren seines Bestehens immer mehr auch zu einem Dienstleister für seine Mitgliedsfirmen.
Heute betreut ein erfahrener Beraterstab die Mitgliedsbetriebe rund um die Themen Recht und Berufsbildung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Technik sowie Datenverarbeitung und Telekommunikation. Dabei wird Dienstleistung nicht nur als Beratung auf individuelle Anforderung verstanden, sondern nach wie vor auch als kollektive Interessenvertretung. Der Verband Rollladen- und Sonnenschutz e.V. arbeit aktiv in mehreren Gremien des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) mit und stellt dadurch eine Vertretung der Branche in Handwerkspolitik, Rechtspolitik, Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik sicher. Als Mitglied in der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs kämpft der Verband um Seriosität und Lauterkeit im Wettbewerb.
Kommunikation nach innen und außen
Schon früh haben die Verantwortlichen des Verbands Wert darauf gelegt, möglichst viele Mitglieder in wichtige Entscheidungen einzubeziehen. Um den hierfür nötigen Meinungsbildungsprozess zu ermöglichen, wurden die Instrumente der internen Kommunikation konsequent optimiert. Schon von Beginn an gab es das „Mitteilungsblatt“, welches heute als Fachzeitschrift unter dem Titel „Rollladen + Sonnenschutz“ zehnmal jährlich erscheint. Darüber hinaus wurde im Jahr 1990 ein periodischer Rundschreibendienst ins Leben gerufen, mit dem die Betriebsinhaber über aktuelle Branchenvorgänge informiert werden. Mandatsträger erfahren zusätzlich über einen Sonderdienst der neusten Information über geschäftliche Vorgänge des Bundesverbands. Dies dient u.a. auch zu einer optimalen Vorbereitung von komplexen Themen zur Behandlung in Innungsversammlungen. Seit 1999 ergänzt die tagesaktuelle Internet-Kommunikation dieses dichte Informations- und Kommunikationsnetz.
Eine der zentralen Aufgaben des Verbands ist die Koordination der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für den Einsatz von Rollladen und Jalousien. Auch hier hat sich im Laufe der Jahre einiges getan. Der Kommentar eines Zeitgenossen aus dem Jahr 1930 zeigt, wo damals der Schuh drückte : „Die Jalousie- und Rollladenbranche tritt zu wenig mit ihren Erzeugnissen an die Öffentlichkeit...das Publikum muss so weit gebracht werden, dass es keine Wohnungen bezieht, an denen Jalousien fehlen“.
Dieser Zielvorgabe ist man heute sicherlich ein großes Stück näher gekommen, nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Anstrengungen des Verbands, eine Gemeinschaftswerbung der Branche auf die Beine zu stellen. Hauptstoßrichtung war die Profilierung der Mitgliedsbetriebe, hatten doch die Jalousie- und Rollladenbauer seit jeher damit zu kämpfen, dass sie als eigenständiges Vollhandwerk wenig in der Öffentlichkeit bekannt waren. Die Profilierungskampagne lief mit wechselnder Intensität von 1992 –1997. Wesentliches Element war ein neu kreiertes Fachbetriebslogo, dessen Verwendung ausschließlich den Mitgliedern des Fachverbands vorbehalten ist. Mit einem ganzen Paket an Ausstattungsmitteln konnten die Mitgliedsbetriebe ihr eigenes, unverwechselbares Erscheinungsbild schaffen und ihren Werbeauftritt im lokalen Bereich begleiten. Im Laufe der Zeit wurde jedoch die Effektivität der überregionalen Anzeigenwerbung in Frage gestellt, so dass der Verband im Jahr 1998 einen Kurswechsel vollzog. Zwar wurde die Idee der Profilierung nicht aufgegeben, jedoch verzichtete die Interessenvertretung auf eine einheitliche Kampagne. Heute liegt der Schwerpunkt auf einer systematischen Medienarbeit für Fachpresse und Endverbraucher. Im Verband wurde eine neue Planstelle für einen Marketingexperten geschaffen, der den Mitgliedsunternehmen und den Innungen auf Anforderung beratend zur Seite steht.
Ein großer Wurf gelang dem Verband mit der Etablierung der internationalen Branchenmesse „R+T“, die alle drei Jahre in Stuttgart stattfindet. Was als bescheidene Musterschau begann, ist heute die international führende Fachmesse. Konsequent verfolgte der Verband das Ziel, der Branche ein Schaufenster zu bieten, an dem auch die Öffentlichkeit nicht vorbeigehen konnte. Die heutige Messe heißt „Internationale Fachmesse Rollladen, Tore + Sonnenschutz“ und sprengte im Jahr 2000 alle Rekorde: Mit mehr als 32.000 m² Ausstellungsfläche, 626 Ausstellern, 51.000 Besuchern und einem 50-prozentigen Internationalitätsgrad.
Nachwuchs und Ausbildung sichert Zukunft
Schon immer war es ein Problem, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Darüber hinaus hatten gerade die kleinen Betriebe oft Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres Problem: Die Berufsschulen konnten aufgrund der geringen Lehrlingszahlen keine speziellen theoretischen Kurse anbieten. Mit erheblichen Kraftanstrengungen hat es der Bundesverband im Laufe der Jahre geschafft, diese Bildungslücke zu schließen. Im Schuljahr 1977/78 wurde in Pirmasens die erste bundesweit offene Landesfachklasse für Rollladen- und Jalousiebauer eingerichtet. Schnell stieg die Zahl der Auszubildenden. Die positive Entwicklung brachte administrative Probleme mit sich, die der Verband allein nicht lösen konnte. Heute gibt es flächendeckende Berufsschulangebote für angehende Rollladen- und Jalousiebauer, wobei der Bundesverband nach wie vor den gesamten Bereich der Qualifikationsförderung verantwortet. Dazu gehört die Festlegung des Unterrichtsstoffs, Bereitstellung von Lehrmitteln, der praktische Unterricht im Sinne überbetrieblicher Unterweisung sowie die fachliche Fortbildung der Berufsschullehrer.
Neben der Grundausbildung lag dem Verband schon von Beginn an die berufliche Weiterbildung und Qualifizierung am Herzen. Ein Meilenstein in der Geschichte des handwerklichen Zentralverbandes war der Startschuss für die Junioren-Seminare, einer Fortbildungsveranstaltung für den unternehmerischen Nachwuchs, im Jahr 1970. Die dort herrschende Aufbruchstimmung resultierte in zahlreichen Freundschaften und Geschäftsverbindungen zwischen den Mitgliedsbetrieben, die teilweise bis heute anhalten. Schon bald wurden die Junioren-Seminare zu allgemeinen Unternehmensführungs-Seminaren, die regelmäßig ausgelastet waren. Mit großem Erfolg lief auch die vom Verband initiierte Kampagne Markt+Wettbewerb, an der bis heute rund 350 Mitgliedsbetriebe teilgenommen haben.
Eine besondere Qualifizierungsmaßnahme wurde 1995 in Kooperation mit der Technischen Akademie Wuppertal gestartet (TAW) ins Leben gerufen. In zweiwöchigen Vollzeitkursen können sich interessierte Mitglieder hier zur Elektro-Fachkraft im Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerk weiterbilden. Auch mit dieser Maßnahme wurde die Tür zu einem lukrativen Zukunftsmarkt aufgestoßen, denn nach erfolgreich abgelegter Abschlussprüfung zur „Elektro-Fachkraft“ dürfen die Rollladenbauer auch elektrische Antriebe ans Netz anschließen. Auch bei den immer populärer werdenden elektrisch gesteuerten Rollläden können entsprechend qualifizierte Betriebe jetzt alle Leistungen aus einer Hand anbieten.
Markterweiterung: Sicherheit + Energieeinsparung
Stand früher noch fast ausschließlich der Sichtschutz im Vordergrund, erkannte man zunehmend den wirtschaftlichen Nutzen von Rollläden und Jalousien als Verkaufsargument. Die größten Marktchancen versprachen die wärmedämmenden Eigenschaften von Rollläden. Allerdings nur, wenn diese wärmedämmenden Eigenschaften nicht nur behauptet, sondern auch nachgewiesen werden konnten. So gab der Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz erstmals im Jahre 1975 eine technisch-wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag.
Die Ergebnisse bestätigten eine Verminderung des Wärmeverlustes im Fensterbereich von bis zu 40 Prozent. Von diesem Zeitpunkt ab setzte sich der Verband laufend dafür ein, die energiesparende Wirkung von Rollläden zu kommunizieren und bereitet seine Mitglieder durch spezielle Seminare auf dieses Thema vor. Die Bemühungen des Verbands, das Bauteil Rollladen als wesentliches Element zur Energieeinsparung auch gesetzlich zu verankern, waren schließlich mit der Energieeinsparverordnung teilweise erfolgreich. Die wärmetechnischen Vorteile von Rollläden sind darüber hinaus aufgrund der systematischen Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes immer mehr Menschen bekannt – ein wichtiger Faktor zur Sicherung des Absatzmarktes.
Einen weiteren Wachstumsmarkt haben sich die Jalousie- und Rollladenbauer mit dem Einbruchschutz erschlossen. Nach einem deutlichen Anstieg der Einbruchskriminalität Mitte der achtziger Jahre entwickelte die Polizei geeignete Vorbeugungsprogramme. Auch sämtliche einschlägige Handwerksbetriebe sollten zu dieser Thematik sensibilisiert werden. Der Bundesverband machte von den Empfehlungen Gebrauch und das Thema Einbruchschutz gehörte von diesem Zeitpunkt ab zum festen Bestandteil der Verbandsarbeit und -kommunikation. Dazu gehörten Informationstagungen, Seminare und Informationsveranstaltungen für Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Innerhalb des Verbandes wurde ein spezieller Fachausschuss eingesetzt, der sich um die Aufbereitung der Gesamtproblematik und die Weiterentwicklung technischer Maßnahmen kümmert.
Schon bald war klar, dass technisches Know-how und handwerkliches Geschick der einzelnen Betriebe allein nicht ausreicht. Vielmehr musste die Widerstandsfähigkeit eines Rollladensystems nach objektiven Kriterien nachgewiesen werden. Auf Betreiben des Verbands wurde im Jahr 1991 eine Prüfrichtlinie verabschiedet und seit 1992 werden mit Erfolg geprüfte Rollladensysteme auch durch den VdS zertifiziert. Seither organisiert der Verband konzentrierte Schulungen im speziellen Umgang mit geprüften Rollladensystemen. Dieser Weg erwies sich als äußerst erfolgreich, denn im Jahr 2000 wurden Rollladenfachbetriebe, die eine Schulung über mechanische Sicherungsvorrichtungen besucht haben, vom Bayerischen Landeskriminalamt anerkannt und können in die polizeilichen Empfehlungslisten aufgenommen werden. Damit öffnen sich für Betriebe, die den Leistungsbereich Sicherheitstechnik schwerpunktmäßig anbieten alle Türen zum Wachstumsmarkt Einbruchschutz.
Interview:
Ermutigende Zukunftsperspektiven für Rollladen- und Jalousienbauer
Interview mit Dr. Gabriele Klinge, Geschäftsführerin Bundesverband Rollladen und Sonnenschutz e.V., Bonn
Verbändereport : Frau Dr. Klinge, wie schlägt sich Ihre Branche in der jetzigen Krise?
Tatsächlich hat sich das Rollladen- und Jalousienbauer-Handwerk in diesen schwierigen Konjunkturzeiten als erstaunlich robust erwiesen. Wenn die Position des Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerks gehalten, ja sogar leicht ausgebaut werden konnte, so ist das vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich unsere Betriebe heute zu 63 Prozent auf Nachrüstung und Modernisierung im Altbaubereich konzentrieren, zu weiteren 15 Prozent auf die Wartung der Anlagen. Darauf resultieren auch unsere Hoffnungen auf mittel- und langfristig bessere Zeiten, denn im Nachrüstungs- und Modernisierungsbereich eröffnet sich ein weites Betätigungsfeld. Insbesondere in Privathaushalten rechnen wir mit einem weiter wachsenden Bedarf an Produkten und Leistungen des Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerks. Aber wir denken auch an die vielen Schulen und anderen öffentlichen Gebäude mit heute noch völlig unzureichendem Sonnenschutz.
Verbändereport : Worin sehen Sie die größten Erfolge der Verbandsarbeit in den letzten Jahren?
Einmal in unser erfolgreichen Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die Zukunftsmärkte Wärme- und Einbruchschutz. Wir haben hart darum gekämpft, dass die Vorteile von Rollläden in diesen Bereichen auch in den entsprechenden Richtlinien und Gesetzten berücksichtigt werden. Damit sind ganz entscheidende Weichen gestellt worden. Und natürlich auch in der Sensibilisierung der Verbraucher für die Vorteile von Rollläden und Jalousien. Denn in der Entwicklung von Jalousien z.B. hat es einen regelrechten Innovationsschub gegeben, etwa bei der Tageslichtlenkung. Hier gibt es aber immer noch einen großen Informationsbedarf, dem wir nachkommen.
Verbändereport : Worauf konzentriert sich die Verbandsarbeit in der Zukunft, welche Herausforderungen liegen vor Ihnen:
Unser vorrangiges Ziel ist es, unseren Rollladen- und Jalousiebauerbetrieben Zukunftschancen zu sichern und damit Perspektiven für ihre Entwicklung aufzeigen. Wir werden Richtlinien für die notwendigen betrieblichen Umstrukturierungen entwickeln. Besonders wichtig wird es sein, unsere Märkte auszubauen und neue Märkte zu erschließen. Hierzu gehört das breite Spektrum der mechanischen Sicherungseinrichtungen, neue Dienstleistungen, das Thema „Blendschutz, Lichtleittechnik und Arbeitsplatz“ und eCommerce.
Darüber hinaus werden wir uns in Zukunft noch intensiver um den Nachwuchs kümmern. Wir haben eine breit angelegte Ausbildungskampagne auf den Weg gebracht, um den erforderlichen und ausreichend qualifizierten Nachwuchs zu akquirieren und unserem Handwerk auch die infolge der demographischen Entwicklung in einigen Jahren knapp werdenden Fachkräfte zu sichern.
Verbändereport : Gerade in Krisenzeiten wird häufig Kritik an den politischen Rahmenbedingungen laut....
Sicherlich zu Recht. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich für unsere Branche, wie wohl überhaupt für den Mittelstand, drastisch verschlechtert. Ich denke nur an die weiterhin viel zu hohen Lohnzusatzkosten, die fehlende Entlastung durch die Steuerreform, den gefesselten Arbeitsmarkt und die Gesetze zur Teilzeitarbeit.
Verbändereport : Seit einigen Monaten ist die Energieeinsparverordnung in Kraft. Das müsste doch auch ihre Branche beflügeln...
Es wäre schön, wenn das so einfach wäre. Sicherlich sind die Verbraucher immer besser informiert und wissen, dass Rollläden einen wesentlichen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Aber seit Jahren kämpfen wir um eine Anerkennung in der umwelt- und energiepolitischen Diskussion. Wir werden hier immer wieder ignoriert, in diesem Zusammenhang wird vorrangig auf die Wärmeschutzverglasung gesetzt. Mit den höheren Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz durch Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung am 1. Februar 2002 hat der Wärmeschutz von Fenstern noch mehr an Gewicht gewonnen. Die Bedeutung von Rollläden und Jalousien für den winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz steigt weiter an. Wie das Zentrum für Angewandte Energieforschung, Würzburg, kürzlich bestätigte, tragen Rollläden – je nach Schließzustand – erheblich, nämlich zwischen 18 und 25 Prozent, zur Minimierung von Wärmeverlusten an Fensteröffnungen bei, und das gilt gleichermaßen für Vorbau und Einbaurollläden.
Rollläden, Markisen und Jalousien tragen ausgesprochen energie- und kostensparend dazu bei, die Anforderungen an die Sonneneintragswerte bzw. die Kühlleistung bei Gebäuden, deren Fensterflächenanteil 30 Prozent überschreitet, einzuhalten, wie es in der Energieeinsparverordnung vorgeschrieben ist.
Natürlich werden wir weiter durch konsequente Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit auf diesem Gebiet kämpfen. Warum sollen nicht Hausbesitzer Fördermaßnahmen für wärmedämmende Rollläden in Anspruch nehmen können. Solche Maßnahmen würden unsere Branche beleben und neue Arbeitsplätze schaffen.