In der breiteren Öffentlichkeit scheint aufgrund der Berichterstattung über tatsächliche oder vermeintliche Missstände in bekannten Organisationen eher die Wahrnehmung systembedingter Defizite in der Governance von Verbänden zu bestehen. Die hohe Bekanntheit der Protagonisten darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der großen Breite der Verbände eine Governance gelebt wird, die aktuellen Maßstäben entspricht. Dennoch ist das Thema aktuell und lohnt die vertiefte Betrachtung.
Es ist zunächst festzustellen, dass die in der privaten Wirtschaft geführte Diskussion über gute Governance auch auf Verbände (Stiftungen sind immer auch mitgemeint) ausstrahlt. Wir nehmen in unserer Beratungspraxis jedenfalls eine zunehmende Beschäftigung mit Governance wahr. Hierfür gibt es noch weitere wichtige Treiber: sich wandelnde Ansprüche der Mitglieder an Transparenz in der Steuerung und Kontrolle von Verbänden der Wunsch nach stärkerer Beteiligung an wichtigen Entscheidungsprozessen veränderte Haltungen zur Rolle von Verbänden in der Gesellschaft allgemein, damit auch steigende Ansprüche der Öffentlichkeit an die Governance Veränderungen im Selbstverständnis ehrenamtlicher Führungskräfte (Generationenwechsel) die Weiterentwicklungen des rechtlichen Rahmens Worum es geht Bei Governance geht es um die Verteilung und Ausübung von Macht in einer Organisation. Diese ist grundlegend in Gesetzen und für Verbände in den Satzungen und Geschäftsordnungen geregelt. Das Beachten des