Die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts ist atemberaubend. Die digitale Transformation definiert in der aktuellen industriellen Umwälzung nicht nur Geschäftsmodelle und Prozesse neu, sondern sie führt auch zu veränderten gesellschaftlichen Denkweisen. Für die Verbandsführung stellt das eine neue, bislang unbekannte Herausforderung dar. Galten bis vor Kurzem noch die traditionellen Führungslehren, so fordert eine junge, digital geprägte Generation Verbände zum Umdenken heraus. Im ersten Schritt heißt das, die Geschäftsmodelle zu überprüfen und anzupassen, im zweiten Schritt die Führungskultur und -Instrumente zu modernisieren, damit die Belegschaft, das Ehrenamt und die Mitglieder in die digitale Zukunft mitgenommen werden.
Führungsarbeit in Verbänden ist während der letzten Jahrzehnte zunehmend schwerer geworden. Das hat verschiedene Ursachen: Zum einen werden die Arbeitsprozesse komplexer und ändern sich schnell. Die digitale Transformation sorgt für Umbrüche auf fast allen Ebenen. Traditionelle Berufsbilder verändern sich und völlig neue Berufsbilder entstehen. Zum anderen ändern sich Wertevorstellungen und mit diesen auch das Mitarbeiterselbstverständnis. Der Sinn des Lebens wird immer weniger im alleinigen beruflichen Erfolg gemessen. Der Stellenwert von Freizeit, Familie und Hobby wächst kontinuierlich in den Wertvorstellungen der Menschen. Mit zunehmender Qualifikation schauen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer häufiger auch darauf, was der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer an attraktiven Angeboten bietet. Noch vor einigen Jahren war die Perspektive eine ganz andere: Der Fokus lag allein darauf, was potenzielle Arbeitnehmer der Organisation bieten können. Diese Verschiebung der Perspektiven hat dafür gesorg