Deutsche Verbände und Organisationen bestimmen einen beträchtlichen Anteil des Tagungsmarktes. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens ghh Consult in Frankfurt am Main (www.ghh-consult.de) generieren sie mit jährlich über 845.000 Veranstaltungen und rund 26 Milliarden Euro Tagungsumsatz über ein Drittel der Gesamtumsätze der Veranstaltungsbranche in Deutschland. Damit setzt die Veranstaltungsbranche mit Verbänden und Organisationen jährlich den gleichen Betrag um, den alle Werbung treibenden Unternehmen in Deutschland zusammen für klassische Markenkommunikation inklusive der Kosten für die Schaltung von Werbung in den klassischen Medien ausgeben.
Diese Parallele ist insofern interessant, als Veranstaltungen, wie die klassischen Medien auch, ganz allgemein dem Informationsaustausch und der Unterhaltung dienen. Die Frage, die sich nun stellt ist, ob wir deswegen auch im Bereich des persönlichen Informationsaustauschs durch den digitalen Wandel ähnliche disruptive Effekte erleben werden, wie wir sie bereits von den Medien her kennen. Noch ist das Wachstum des Veranstaltungsmarktes nachvollziehbar: So sorgen zum Beispiel die Verbände mit zahlreichen Informationsveranstaltungen dafür, ihre Mitglieder in Bezug auf die Bedeutung der überall spürbaren Digitalisierung der Gesellschaft auf dem Laufenden zu halten. Sie demonstrieren Produkte und Innovationen, tauschen Erfahrungen über die Implikationen der Digitalisierung auf die jeweiligen Branchen, das Interessengebiet oder den Arbeitsalltag aus und klären über die rechtlichen Ableitungen in Bezug auf Themen wie Datenschutz oder Arbeitsrecht auf. Dies tun sie in den ihnen bekannten Formate