Am 26. September 2021 ist Europawahl. Ja genau, Europawahl. Wenn am letzten Sonntag im September über 60 Millionen Wahlberechtigte in Deutschland aufgerufen sind, den neuen Bundestag zu wählen, stellt ihre Wahl auch die Weichen künftiger Europapolitik. Denn die großen Themen des Bundestagswahlkampfs werden europäische sein: Klima, Corona, Migration und Digitalisierung werden uns in den nächsten Jahren weiter stark beschäftigen. Keine dieser Herausforderungen lässt sich auch nur ansatzweise auf nationaler Ebene gestalten. Besonders der Umgang mit der Coronapandemie hat schmerzlich vor Augen geführt, wie hinderlich nationale Alleingänge für die Bewältigung von Krisen sind.
Als im Frühjahr 2020 viele EU-Mitgliedstaaten eigenmächtig und zu wenig koordiniert Grenzkontrollen einführten, hat das die Produktions- und Lieferketten der Wirtschaft und den grenzüberschreitenden Alltag der Bürgerinnen und Bürger schwer getroffen. Internationale Krisen wie die Pandemie machen nun mal nicht an nationalen Grenzen halt. Deshalb können nationale Strategien im eng vernetzten Europa nur gegen Windmühlen kämpfen. Der Bundestagswahlkampf muss daher als Europawahlkampf geführt werden. Das findet auch die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Wie eine repräsentative Umfrage, die die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) Ende 2020 in Auftrag gegeben hat, zeigt, wünschen sich fünf von sechs Deutschen, dass Europapolitik im Bundestagswahlkampf 2021 eine große Rolle spielt. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig oder sehr wichtig sei, Europa und Europapolitik im Wahlkampf ausgiebig zu diskutieren. Das gilt von den Jugendlichen bis zu den Seniorinnen und