Das Thema „Freundes- und Nachbarschaftsnetz off- und online“ dürfte auf der Agenda von nur wenigen Verbandsmanagern obenan stehen. Wir wollen es in zwei Interviews dennoch ausleuchten, weil „um die Ecke“ zu lernen oft verblüffend ertragreich ist. In dieser Ausgabe erläutert Monika Lang, Gründerin und erste Vorsitzende der Öcher Frönnde (hochdeutsch: Aachener Freunde), wie dieser vor gut zehn Jahren gegründete und mehrfach ausgezeichnete Nachbarschafts- und Freundesverein funktioniert, was er bezweckt und was er erreicht – und was nicht.
Verbandsmanager können den Beitrag zweifach lesen: Der erste Aspekt betrifft die Bindungsdiskussion in den Verbänden. Aus dem Gespräch mit Monika Lang lassen sich eine Reihe von Anregungen auch für das Verbandsleben ablesen. Zentral bei den Öcher Frönnden ist der Zeitaufschrieb. Wer etwas für ein anderes Mitglied tut, bekommt die Stunden aufgeschrieben und kann die seinerseits abrufen, wenn er Hilfe benötigt. Wie sähe eine Übertragung auf Verbandsmitglieder aus? Der zweite Aspekt betrifft den Verband in seinem Umfeld. Viele gute Initiativenwürden besser laufen, wenn Sie einen Büroraum und etwas administrative Unterstützung hätten. Gibt es schon Verbände, die auf diese Weise helfen? Der dritte Aspekt ist persönlicher Natur. „Sollte mich das Thema als Freund und Nachbar beschäftigen?“ wäre die Prüffrage. Monika Lang findet, dass die Generationen der 68er und ihr folgend der Babyboomer sich untereinander helfen sollten, denn die nachfolgenden Generationen sind überlastet. Sie